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018 - Die Vampirin Esmeralda

018 - Die Vampirin Esmeralda

Titel: 018 - Die Vampirin Esmeralda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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veranlaßt, dich mit Isabell auf das Schloß des Grafen de Godoy ziehen zu lassen.«
    »Und welche Art von Weissagung wünschen Eure Eminenz?«
    »Du bist die Hexe, Esmeralda«, meinte Lucero lakonisch. »Dir wird schon etwas Passendes einfallen.«
    Damit ging er und überließ Esmeralda sich selbst. Da sie dem Inquisitor nicht folgen wollte, verließ sie den Raum durch eine andere Tür. Kaum hatte sie sie geöffnet, erstarrte sie. Der Schrei blieb ihr in der Kehle stecken.
    Sie sah auf dem dunklen Gang, wie zwei Männer miteinander rangen. Leider konnte sie nicht viel erkennen, nur, daß der eine noch ziemlich jung war, in ihrem Alter etwa, und der andere ein fratzenhaftes, wächsernes Gesicht hatte. Der jüngere hatte plötzlich einen Pfahl in der linken, setzte diesen dem anderen auf die Brust und trieb ihn mit einem schweren Gegenstand in den Körper des Alten. Ein tierischer Laut entrang sich der Kehle des Gemarterten, als sich der Holzpflock tief in sein Herz bohrte. Er riß den Mund weit auf, und da sah Esmeralda darin zwei lange, spitze Zähne blitzen. Der junge Mann ließ von seinem Opfer ab und sah mitleidlos zu, wie es leblos in sich zusammenfiel. Da erst entdeckte er Esmeralda.
    »Nicht schreien!« rief er ihr zu. »Das war ein Vampir! Ich mußte ihn töten.«

    Juan erschrak, als er sah, daß er bei seiner Tätigkeit beobachtet wurde. Zu allem Überfluß war es auch noch Esmeralda, die ihn ertappte, wie er den Vampir pfählte. Er lief zu ihr, preßte ihr eine Hand auf den Mund, und zerrte sie durch eine Tür in ein Zimmer. Als er spürte, daß sie am ganzen Leib zitterte, hatte er Mitleid mit ihr. Würde eine Hexe nicht ganz anders reagieren?
    »Werdet Ihr Euch ruhig verhalten, wenn ich Euch loslasse?«
    Sie nickte. Er ließ sie frei. Sie taumelte leicht, und er hielt sie sanft an einem Arm fest, als sie sich auf einen Stuhl sinken ließ.
    Durch das Fenster fiel Mondlicht auf ihr Gesicht. In dem fahlen Schein wirkte sie fast überirdisch schön. Sie erinnerte ihn an eine verwunschene Prinzessin, die dazu verdammt ist, in einer fremden, ihr nicht vertrauten Welt zu leben.
    »Warum habt Ihr den Mann getötet?«
    »Es war ein Vampir. Ein Blutsauger. Vielleicht hätte er sogar Euch als Opfer auserkoren, wenn ich ihn nicht vorher gestellt hätte.«
    »Ein Vampir?« Sie zitterte. Was für eine kühne Behauptung.
    »Jawohl«, sagte Juan fest, und mit leichtem Spott in der Stimme fügte er hinzu: »Eigentlich müßtet Ihr meine Tat lobpreisen, denn hat es sich die Inquisition nicht zum Ziel gemacht, die Dämonen auszurotten?«
    »Ihr haltet wohl nicht viel von der Inquisition, Señor.«
    »Juan Garcia de Tabera«, stellte er sich vor. »Ihr habt recht, Esmeralda, ich bin ein leidenschaftlicher Gegner der Inquisition. Es hat eine Zeit gegeben, da dachte ich, die Inquisition sei die einzige Antwort auf die Schwarze Familie der Dämonen, doch inzwischen habe ich erkannt, daß die Inquisition nur Unschuldige verurteilt und die wahren Dämonen ungeschoren läßt.«
    »Ihr sprecht wie ein uralter Mann«, meinte sie belustigt, »der schon zu Beginn des Hexenwahns gelebt hat. Doch wenn ich Euch so betrachte, erscheint ihr mir nicht älter als zwanzig, Señor de Tabera.«
    »Der äußere Schein trügt nur zu oft«, erwiderte er. »So wie bei Euch, Esmeralda. Als ich vor einigen Tagen zum ersten Mal von Euch hörte, dachte ich, daß Ihr Euch bedingungslos in den Dienst der Inquisition gestellt habt, doch jetzt sehe ich Euch mit anderen Augen.«
    »Und was hat Euch umgestimmt?«
    »Ihr habt von einem Hexenwahn gesprochen. Das hättet Ihr nicht getan, wenn Ihr an die Inquisition glaubtet.«
    »Wie soll ich an die Inquisition glauben können, wo ich ihr Opfer bin?« stieß Esmeralda leidenschaftlich hervor und biß sich sofort auf die Lippen, als bereue sie ihre Worte. Sie blickte zu Juan hoch und fragte mit unsicherer Stimme: »Hat Euch Lucero geschickt, mich auszuhorchen?«
    »Nein, Lucero ist mein Feind«, sagte Juan und fragte sich gleich darauf, warum er so offen mit dem Mädchen sprach. Sie war doch zweifellos ein Werkzeug des Inquisitors. Was war an ihr, das ihm Vertrauen einflößte?
    »Vielleicht sagt Ihr das nur, um Euch mein Vertrauen zu erschleichen«, sagte sie leise.
    Das ließ ihn zu der Überzeugung kommen, daß sie kein falsches Spiel mit ihm treiben wollte. »Wißt Ihr, daß ich mich nur Euretwegen in dieses Haus geschlichen habe, Esmeralda? Ich kam her, um Euch zu töten.«
    »Warum?« fragte sie mit

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