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018 - Die Vampirin Esmeralda

018 - Die Vampirin Esmeralda

Titel: 018 - Die Vampirin Esmeralda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wissen, ob mein Kampf gegen die Schwarze Familie der Dämonen erfolgreich war. Gibt es in dieser Zeit noch Dämonen? Kennt man Hexen, Vampire und Teufel?«
    Esmeralda konnte nur stumm den Kopf schütteln, aber das genügte ihm als Antwort.
    »Nein? Wie mich das erleichtert! Dann darf ich hoffen, daß mein Kampf gegen die Mächte der Finsternis nicht erfolglos sein wird.«
    Er konnte nicht wissen, daß die Dämonen in Esmeraldas Zeit aus ihren Fehlern gelernt hatten und nur noch im verborgenen wirkten. Er ahnte auch nicht, daß er im 20. Jahrhundert erneut eine Wiedergeburt erleben würde – unter dem Namen Dorian Hunter.

    Isabell Fuenseca war ein verschlossenes, schweigsames Mädchen. Während der Fahrt von Cordoba bis zum Schloß des Grafen de Godoy, die sie in Luceros Prunkkarosse machten, richtete sie nie das Wort an Esmeralda, und wenn sie angesprochen wurde, antwortete sie nur einsilbig.
    Esmeralda konnte sich vorstellen, was in ihr vorging. Das arme Mädchen fühlte sich von ihrem Vater verkauft, aber sie war zu gut erzogen, um sich dagegen aufzulehnen.
    Als die Karosse endlich vor dem Tor eines hochaufragenden, düsteren Gemäuers anhielt, faßte sich Esmeralda ein Herz. »Isabell«, sagte sie so verständnisvoll, wie es ihr nur möglich war, und ergriff die kalten Hände des Mädchens, das nur widerwillig den Kopf vom Fenster wandte und sie traurig anblickte. »Wollen wir nicht Freundinnen sein? Ich kann dich sehr gut verstehen. Aber schelte deinen Vater nicht für das, was er dir angetan hat. Er tat es unter Zwang. Und ich bin sicher, daß er sich ebenso nach dir sehnt, wie du dich nach ihm. Du wirst bald wieder bei ihm sein. Dann sieht wieder alles anders aus. Vielleicht hat sich die Situation bis dahin schon so weit geändert, daß dein Vater sich dem Zwang, dich mit dem Grafen verheiraten zu müssen, widersetzen kann.«
    Tränen traten in Isabells Augen. Sie drückte Esmeraldas Hand und lag plötzlich an ihrer Brust. Esmeralda hielt sie fest und ließ sie sich ausweinen.
    Die Soldaten der Inquisition hatten das Tor geöffnet. Die Karosse rollte in den Hof. Als Esmeralda einen Blick hinauswarf, schauderte sie. Die Sonne stand bereits so tief, daß der Schloßhof im Schatten lag. Ein verwahrloster, häßlicher Park bot sich ihren Blicken. Das spärliche Gras, durch das graue, unfruchtbare Erde zu sehen war, wirkte verdorrt, als wäre schon seit Wochen kein Regen gefallen. Esmeralda dachte daran, daß angeblich auf ungeweihter, verdammter Erde keine Pflanzen gedeihen sollten.
    Die Tür der Karrosse wurde geöffnet. Ein Soldat stand draußen. Isabell zuckte zusammen, wischte sich über die Augen und stieg mit stolz erhobenem Kopf aus der Kutsche.
    Esmeralda folgte ihr. Außer den Soldaten war niemand da. »Wieso erscheint niemand zu unserem Empfang?« fragte sie unwillig. »Der Graf hätte zumindest so aufmerksam sein können, uns Diener zu schicken, die uns unsere Gemächer zeigen und die Sachen hinaufbringen.«
    »Das erledigen wir, Señorita Esmeralda«, sagte der Soldat, und seine Anrede klang leicht abfällig; sicherlich war ihm ihr Verhältnis zu Lucero bekannt und daß sie eher seine Sklavin als seine Verbündete war.
    »Dennoch wundert es mich, warum niemand von der Dienerschaft erschienen ist«, sagte Esmeralda.
    »Der Graf lebt sehr zurückgezogen, und die wenigen Bediensteten werden mit anderen Arbeiten beschäftigt sein. Im Vertrauen, Señorita Esmeralda«, sagte er mit gesenkter Stimme, »es findet sich kaum noch jemand, der für den Grafen arbeiten möchte.« Es schien ihm ein sadistisches Vergnügen zu bereiten, sie zu ängstigen. »Man erzählt sich absonderliche Geschichten über das Schloß, den Grafen und seine eigenwilligen Lebensgewohnheiten. Am Tage wirkt das Schloß wie ausgestorben, in den Nächten aber ist es hell erleuchtet, und Lärm dringt heraus, als würde der Graf ausschweifende Feste feiern. Und natürlich haben sich auch seine Diener diesen Lebensgewohnheiten angepaßt. Sie schlafen am Tag und stehen erst auf, wenn die Sonne untergegangen ist. Darum ist den einfachen Leuten aus der Umgebung das Schloß unheimlich, und keiner will in die Dienste des Grafen treten.«
    »Genug!« sagte Esmeralda. Seit sie von Juan gehört hatte, daß Graf de Godoy womöglich ein blutsaugender Dämon war, sah sie sein Verhalten in einem anderen Licht.
    Während ein Soldat die Koffer der beiden Frauen von der Karrosse holte, hatte ein anderer das Schloßtor geöffnet. Sie blickten in

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