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018 - Die Vampirin Esmeralda

018 - Die Vampirin Esmeralda

Titel: 018 - Die Vampirin Esmeralda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schreckte benommen hoch und sah ungläubig an sich herab. Sie war voll angekleidet und erinnerte sich nun, daß sie erschöpft eingeschlafen war. Woher die plötzliche Müdigkeit gekommen war, konnte sie nicht sagen. Wie lange hatte sie geschlafen? Draußen war es dunkel. Auf dem Schreibtisch stand ein siebenarmiger Kerzenleuchter. Nur eine der Kerzen brannte. Sie war nur noch zwei Finger hoch.
    Esmeralda lauschte. Ihr war, als hörte sie in der Ferne Geräusche. War sie davon geweckt worden?
    In ihrem Zimmer schien sich nichts verändert zu haben, und doch mußte jemand bei ihr gewesen sein und den Leuchter mit den Kerzen gebracht haben. Sie ging zum Schreibtisch, wo immer noch das Pergament mit der Botschaft des Grafen lag. Als sie jedoch darauf blickte, stellte sie fest, daß es sich um eine neue Nachricht handelte.
    Sie hob das Pergament ans flackernde Licht und las:
    Wenn Ihr mit den ersten Sonnenstrahlen erwacht, so kümmert Euch bitte um Isabell. Sie kränkelt ein wenig, aber ich kann Euch beruhigen, es ist nichts Ernstes. Was sie braucht, ist absolute Ruhe und Dunkelheit. Denkt bitte daran, ihr Zimmer zu verdunkeln und ihr den wohlverdienten Schlaf zu gönnen. Es ist auch wichtig, ihr den Geschmack oder den Geruch von Gewürzen zu ersparen. Vor allem gegen Knoblauch ist sie anfällig. Ich hoffe, daß Ihr in der nächsten Nacht ausgeruhter seid und mir die Ehre erweist, an der Festtafel zu meiner Rechten zu sitzen. – Graf Ramon Jose de Godoy.
    Auch diese Zeilen waren mit roter Tinte geschrieben.
    Esmeralda zerknüllte das Pergament. Offenbar hatte der Graf nicht damit gerechnet, daß sie noch vor Morgengrauen erwachte. Hatte er vielleicht durch irgendein Mittel erreicht, daß sie eingeschlafen war? Durch Gas, das die Luft in ihrem Zimmer verseuchte? Oder war es Hypnose gewesen? Sie erinnerte sich wieder, daß ihr beim Lesen seiner Botschaft regelrecht die Augen zugefallen waren. Aber aus welchem Grund sollte er sie nicht sehen wollen?
    Sie beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie zündete mit der brennenden Kerze die anderen an, ergriff den Leuchter und begab sich zur Tür. Als sie diese vorsichtig geöffnet hatte und auf den endlos scheinenden Korridor hinaustrat, wurden die Geräusche lauter. Es hörte sich so an, als würde irgendwo ein ausgelassenes Fest stattfinden.
    Der Gang war unbeleuchtet; nur am Ende fiel ein Lichtschein vom Treppenhaus herein. Kurzentschlossen zog sie die Schuhe aus und schlich barfuß weiter. Sie kam sich dabei nicht närrisch vor. Irgendeine unbestimmte Ahnung sagte ihr, daß sie nicht entdeckt werden durfte. Sie beobachtete ängstlich die Türen, an denen sie vorbeikam, darauf gefaßt, daß sich eine von ihnen öffnete und jemand heraustrat. Vor ihrem geistigen Auge erschienen die furchtbaren Ungeheuer der Fresken.
    Juans Warnung fiel ihr ein, daß der Graf ein Dämon sei, und sie erinnerte sich auch an die Worte des Soldaten, der von unheimlichen Vorgängen während der nächtlichen Feste des Grafen gesprochen hatte.
    Sie erreichte das Ende des Korridors. Der Lärm war noch lauter geworden. Er kam von unten. Obwohl in der Halterung der Treppenwand eine brennende Fackel steckte, behielt sie den Kerzenleuchter in der Hand. Sie stieg die Treppe hinunter, jedesmal den Atem anhaltend und erstarrend, wenn eine der Holztreppen knarrte. Ihr Herz begann immer heftiger zu pochen, je tiefer sie kam. Welcher Anblick würde sie erwarten?
    Plötzlich blieb sie stehen. Isabell war ihr in den Sinn gekommen. Sollte sie nicht nach ihr sehen? Vielleicht lag sie friedlich in ihrem Zimmer; dann war alle Aufregung umsonst, denn Esmeralda spürte, daß ihre ganze Sorge nur diesem Mädchen galt. Sie befürchtete, daß der Graf mit ihr Furchtbares anstellte.
    Da Esmeralda aber nicht wußte, welches der Zimmer Isabell gehörte, setzte sie ihren Weg fort. Als sie die große Halle im Erdgeschoß erreichte, war sie dem Lärm schon ganz nahe. Helles Mädchenlachen vermischte sich mit dem tiefen Gegröle von Männern.
    Sie beschloß, sich von dem Kerzenleuchter zu trennen, und stellte ihn neben eine der Säulen. Vorsichtig umrundete sie die Treppe und erreichte eine Tür, die nur angelehnt war. Lautlos öffnete sie die schwere Holztür noch weiter, um besser sehen zu können, was dahinter vorging.
    Was sie erblickte, ließ ihr den Atem stocken. Obwohl die Furcht sie mit eisigem Griff packte, konnte sie sich doch nicht vom Fleck rühren. Sie starrte auf die alptraumhafte Szene.
    Ja, es war ein

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