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0180 - Sonderauftrag Maracaibo

0180 - Sonderauftrag Maracaibo

Titel: 0180 - Sonderauftrag Maracaibo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonderauftrag Maracaibo
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lange zur Verfügung.«
    Er wandte sich wieder den Vermittlungsbeamten zu und sprach Spanisch. Wahrscheinlich setzte er ihnen jetzt auseinander, dass sie das Gespräch auf seinen Apparat legen sollten.
    Wir gingen zurück in sein Zimmer und warteten. Es dauerte neunzehn Sekunden, die ich auf meiner Uhr ablas, bis das Telefon klingelte. Der Señor Presidente nahm den Hörer, lauschte und hielt ihn mir hin. Auf Zehenspitzen begab er sich ins Vorzimmer und zog leise die Tür hinter sich zu. Höflichkeit war seine starke Seite.
    »Hallo«, sagte ich in den Hörer. »Mit wem spreche ich?«
    »Federal Bureau of Investigation, Washington«, sagte eine weibliche Stimme, die so klang, als wäre sie im Nebenraum, während doch einige Tausend Kilometer Entfernung zwischen uns lagen.
    »Special Agent Jerry Cotton vom Sonderkommando Florida, Kennwort Washington, Deckname United Press Agency, Office Sun City /Florida«, zählte ich langsam auf und fügte noch die Nummer meines Dienstausweises hinzu. »Verbinden Sie mich bitte dringend mit Assistent Director Joe Hopkins!«
    »Sie werden eine halbe Minute warten müssen«, erwiderte die Telefonistin.
    Das wusste ich. Im Blitztempo prüfte man jetzt in Washington meine Angaben. Kennwort, Deckname und Ausweisnummer. In Washington haben sie so ihre eigenen Methoden. Jedenfalls hörte ich nach ungefähr einer halben Minute eine leise, aber energische männliche Stimme sagen: »Hopkins. Hallo, Cotton! Von wo sprechen Sie?«
    »Aus dem Arbeitszimmer des Polizeipräsidenten von Havanna. Sir, ich kann eine sehr wichtige Meldung in der Aktion Florida machen.«
    »Schießen Sie los, Cotton! Soll ich das Tonband anschließen, um Ihre Meldung aufnehmen zu lassen?«
    »Das könnte nicht schaden, Sir.«
    »Gut, einen Augenblick. So, Cotton, das Tonband und ich sind bereit.«
    »Sir, wir haben Kontakt mit der Schmugglerbande gefunden. Ein wichtiger Mann in dieser Bande ist Fanster. George William Fanster, mehr weiß ich nicht von ihm. Er hat uns eingestellt. Wir wissen, wo sich das Hauptquartier in Havanna befindet. Außerdem wissen wir…«
    ***
    Ich erzählte ihm alles, was wir bisher über die Bande, über ihre Stärke und ihre Arbeitsweise erfahren hatten. Selbstverständlich erwähnte ich ihre Verbindungen nach Südostasien und die Agentur in Hongkong. Auch ihre vorzüglich eingerichtete Funkleitstelle wurde nicht vergessen und die Frequenz, auf der sie mit den Schiffen Funkverbindung hielten. Ich hatte die Frequenz zufällig auf einem Pappschildchen an einem der Sendegeräte sehen können. Nachdem ich geendet hatte, sagte Hopkins: »Cotton, Sie sind ein Glückspilz! Ihr abenteuerlicher Plan ist demnach vollauf gerechtfertigt worden. Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie sich jetzt mit Decker von der Bande zurückziehen. Bevor es für Sie gefährlich wird. Wir wissen nun genug von ihnen, um nach einigen Vorbereitungen mithilfe der INTERPOL auch in Havanna gegen sie vorgehen zu können.«
    »Das wird leider nicht mehr möglich sein, Sir«, sagte ich, und ich bedauerte es keineswegs. »Die Bande wird heute Nacht wieder zweiundfünfzig Chinesen nach Florida bringen. Ab vier Uhr müssen wir uns bereithalten - das ist also schon in einer halben Stunde. Wenn sie in der Nacht schon an der Küste sein wollen, werden sie wohl bald auslaufen. Wir dürfen sie jetzt nicht kopfscheu machen, indem wir verschwinden.«
    »Ja, das sehe ich ein. Wie viel Boote gehören denn zu ihnen?«
    »Das weiß ich nicht genau. Aber sie wollen zwischen drei Uhr und halb vier irgendwo vor der Küste zwischen Aripeka und Hudson auf die Kähne warten, die die illegalen Einwanderer übernehmen und an Land setzen sollen. Irgendwelche Verbindungsleute bereiten inzwischen an Land schon den Weitertransport der Leute nach Norden vor.«
    »Zwischen Aripeka und Hudson, Westküste Florida, zwischen drei und halb vier«, wiederholte Hopkins. »Das ist das Wichtigste. Damit kommt die Bande innerhalb unserer Dreimeilenzone, also in unsere Hoheitsgewässer. Wir werden eine Großaktion vorbereiten, dass den Burschen Hören und Sehen vergeht. Noch etwas, Cotton?«
    »No, Sir, das ist alles.«
    »Gut, Cotton, Sie haben vorzüglich gearbeitet: Meine Anerkennung. Sagen Sie dies bitte auch Ihrem Kollegen Decker. Zum Abschlussbericht werden wir uns sicher in Washington sehen. Bedanken Sie sich beim Präsidenten dort auch in meinem Namen für die Erlaubnis, zu telefonieren. Alles Gute, Ihnen beiden. Seien Sie vorsichtig!«
    »Jawohl, Sir!

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