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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
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Es ist uns bekannt geworden, dass jemand, der hier bei Ihnen gespielt hat, fünfzehn dieser falschen Scheine in der Tasche hatte. Wir sind uns nur nicht darüber klar, ob er sie hier übernahm, ob er sie in Chips einwechseln wollte oder ob sie einen Gewinn darstellten.«
    »Das möchte ich verdammt auch wissen«, sage Valorio. »Bis jetzt hatte ich nichts davon gemerkt, aber heute wurden mir von der First National einige Scheine mit der Bemerkung, sie seien gefälscht, zurückgegeben. Ich habe verdammt keine Lust, mein sauer erworbenes Geld mit einem Fälscher zu teilen.«
    »Was haben Sie gesagt?«, grinste Phil. »Sagten sie sauer erworbenes Geld?«
    »Ja, was meinen Sie denn? Was denken Sie, wie viele Spesen dieser Laden hier kostet. Wenn ich nicht jede Nacht hundert Grand umsetze, so bin ich in einer Woche pleite.«
    »Immerhin ein netter Umsatz.«
    »Und wenn ich mir vorstelle, dass so ein verfluchter Bursche mich mit Falschgeld betrügt, so könnte ich in die Luft gehen. Wenn ich den Kerl erwische, so bringe ich ihn um.«
    »Seien Sie vorsichtig. Valorio«, mahnte ich. »Schreien Sie nicht so laut. Ich kann Ihnen im Vertrauen mitteilen, dass ein Mitglied der Falschmünzerbande bereits einen Detective des Treasury Departements ermordet hat.«
    »Sind die Burschen wahnsinnig geworden?«, erregte sich der Italiener. »Es gibt kein sicheres Mittel als Gewalt, um in den Asphalt beißen zu müssen. Ich habe mich mein ganzes Leben hindurch gehütet, mich auf so etwas einzulassen, es sei denn, dass ich einen verprügelt habe, der mir dämlich gekommen ist.«
    »Haben Sie eine Ahnung, von wem die Scheine stammten, die von der Bank zurückgewiesen wurden?«
    »Vom großen Pokertisch, aber dort war gestern ein derartiger Betrieb, dass ich den Croupiers keinen Vorwurf daraus machen kann, dass sie es einfach nicht mehr wussten. Übrigens habe ich mir die größte Mühe gegeben, einen Unterschied herauszufinden. Die Dinger sind, das muss man den Kerlen lassen, vorbildlich nachgemacht.«
    Ich sagte ihm den Trick, den Mr. Whitacker mir verraten hatte, aber er schüttelte den Kopf.
    »Ich kann ja nicht neben jeden Croupier einen Eimer Wasser stellen. Was würde das für einen Eindruck auf unsere Gäste machen.«
    »Dann sind wir also einig. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Angestellten uns keine Klötze in den Weg legen. Es ist ja auch nur Ihr Interesse, wenn wir die Falschmünzer erwischen.«
    »Worauf Sie sich verlassen können. Trinken wir noch einen und betrachten Sie das Schiff als das Ihre.« Er mischte noch drei Portionen des Teufelsgetränks, dessen Wirkung ich bereits zu spüren begann.
    Dann drückte er auf einen Klingelknopf und sagte zu dem eintretenden Kellner.
    »Mr. May hierher, und etwas schnell.«
    Mr. May war ganz anders, als man ihn sich auf Grund seines Namens vorgestellt hätte. Wenn dieser Name wirklich richtig war, was ich mir zu bezweifeln erlaubte, so hatte er eine mexikanische Mutter gehabt. Damit ist alles gesagt. Er trug einen tadellosen Smoking und dazu ein weißseidenes Hemd, das zwar unmäßig teuer aber nicht stilgerecht war.
    »Hier May. Diese beiden Herren sind meine Freunde. Es ist Ihnen jede Auskunft zu geben, die sie verlangen, und sie haben Zutritt zu allen Räumen auf dem Schiff.«
    »Gewiss, Boss«, sagte der Mexikaner und musterte uns geradezu ehrfürchtig. Er hatte natürlich keine Ahnung davon, was er aus uns machen solle.
    »Wenn Sie wieder mal Lust haben, mich zu besuchen, so tun Sie das«, sagte Valorio und streckte uns seine mächtige, gepflegte Pranke hin. Dabei flüsterte er mir ins Ohr. »Wenn die Cops mir auf die Sprünge kommen sollten, so rechne ich damit, dass ihr mir einen Tipp gebt.«
    Der Mexikaner mit dem ulkigen Namen May nahm es mit seiner Führerrolle ernst. Er brachte uns zuerst in das Restaurant und den Tanzsaal auf dem Unterdeck. Dann gingen wir durch die Küche und in den Maschinenraum. Zuletzt brachte er uns auf das zweite Deck in die Spielsäle.
    Ich hätte niemals gedacht, dass es in New York so viele Leute gab, die scharf darauf waren, ihr Geld auf die Schnelle loszuwerden. Der kleine Roulettesaal interessierte uns nicht. Die Umsätze waren für das, was wir suchten, zu klein.
    An dem Poker- und den anderen Kartentischen wurde hoch gespielt, und ich sah dort verschiedene Gesichter, die mir bekannt waren und denen es verdammt unangenehm gewesen wäre, wenn sie dass gewusst hätten. Der meiste Rummel war im großen Roulettesaal.
    An drei verschiedenen Tischen

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