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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
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Taschendiebstahls vor dem Richter?«
    Im gleichen Augenblick sprang ich auf, um zu verhindern, dass sie vom Sessel rutschte. Ihr Gesicht war weiß, und ihre Augen waren geschlossen. Das war kein Theater. Sie war glatt in Ohnmacht gefallen.
    Das hatte ich nicht erwartet. Ich lief in die Küche und kam mit einem nassen Handtuch zurück. Als sie das kalte Wasser spürte, fing sie an zu winseln. Ich sah in den Schrank und entdeckte eine halbe Flasche Brandy, wovon ich etwas in ein Glas goss, das ich ihr an die Lippen hielt. Langsam kehrte die Färbe in ihr Gesicht zurück.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte sie, fast flüsternd.
    »Ein G-man weiß alles, Mrs. Hurst, und jetzt seien Sie so freundlich, und sagen Sie mir die Wahrheit.«
    »Werden Sie mich einsperren?«
    »Das kommt auf das an, was Sie mir zu erzählen haben. Der Vertrieb von Falschgeld ist eine sehr üble Angelegenheit. Wie konnten Sie sich auf so etwas einlassen?«
    »Falschgeld?«, Sie riss die Augen auf und starrte auf die beiden Scheine. »Ja, sind die denn falsch?«
    »Allerdings, und jetzt frage ich Sie noch einmal. Wer gab Ihnen die beiden Noten und besitzen Sie noch mehr davon?«
    »Mein Gott.« Sie begann herzbrechend zu schluchzen. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass das Geld gefälscht ist. Ich war gestern Abend im ›Ramona Club‹. Von Zeit zu Zeit mache ich gerne einmal in kleines Spielchen, aber nicht mehr, als ich mir leisten kann. Da stand ein Mann rechts neben mir, der ein ganzes Päckchen Fünfzig-Dollar-Scheine in der Hand hielt, es durchzählte und sorglos in die linke Jackentasche steckte. Er steckte es so hinein, dass es mindestens einen Fingerbreit hervorsah. Da konnte ich nicht widerstehen. Ich zog die Scheine heraus und ging. Es waren siebenhundertfünfzig Dollar, von denen ich gerade diese beiden gewechselt hatte. Hier…« - sie sprang auf, holte ihre Handtasche und griff hinein - »Hier haben Sie den Rest, und jetzt können sie mich hochnehmen.«
    Sie war vollkommen durchgedreht und hysterisch, so hysterisch, dass ich ihr buchstäblich das nasse Handtuch um die Ohren schlagen musste, damit sie aufhörte zu kreischen und wieder zu sich kam.
    »Nehmen Sie sich bitte zusammen, Mrs. Hurst«, schnauzte ich sie an, »es geht mir gar nicht um Ihren lausigen Taschendiebstahl, es geht um viel mehr. Wo ist dieser ›Ramona Club‹?«
    »Er befindet sich auf einem Schiff, einer Privatjacht, die, so wie ich gehört habe, einem gewissen-Valorio gehört. Sie liegt jeden Abend an der Ostseite von Randales Island, da, wo die Tennisplätze sind.«
    »Also an Little Hell Gate?«
    »Ja, an der Einfahrt. Man muss ungefähr zweihundert Yards mit dem Motorboot über den Fluss.«
    »Und dort wird gespielt?«
    »Es wird höllisch gespielt. Es gibt drei Räume, einen für Poker und Bridge, einen für das kleine Roulette mit Einsätzen von fünf Dollar an aufwärts und einen für das große Roulette, wo man mindestens hundert Dollar setzten muss. Ich spiele immer nur Bridge, und obwohl es um einen Dollar je Punkt geht, komme ich gut dabei weg. Ich spiele nämlich ausgezeichnet«, sagte sie stolz.
    Die ganze Sache war mir vollkommen neu. Ich war sicher, dass auch das Spielerdezernat der Stadtpolizei davon keine Ahnung hatte.
    »Kennen Sie den Mann, dem Sie die Scheine Wegnahmen?«
    »Nein, ich habe ihn noch niemals gesehen, aber ich würde ihn wieder erkennen.«
    »Dann werden wir beide heute Abend in den ›Ramona Club‹ gehen, und falls er da ist, zeigen Sie mir ihn.«
    »Es ist nicht so leicht, eingelassen zu werden«, meinte sie. »Man muss zwei dort bekannte Bürgen haben.«
    »Und woher hatten Sie sie?«
    Sie wurde rot und verlegen.
    »Zwei Bekannte nahmen mich eines Abends mit und besorgten mir eine Clubkarte.« Sie holte auch diese und zeigte sie mir.
    Es war ein kleines weißes Kärtchen mit dem lithographierten Aufdruck »Ramona Club« und trug die Nummer 137.
    »Am besten ist es, wenn Sie allein dorthin gehen. Wann beginnt der Betrieb?«
    »Um neun Uhr abends, aber vor elf ist nicht viel los.«
    »Dann treffen wir uns kurz nach elf. Ich werde schon hineinkommen.«
    Ich wusste nicht, wie ich das anstellen sollte, aber auf irgendeine Manier würde es schon gehen. Ich wollte nicht mit der Frau zusammen dort auftauchen. Möglicherweise gab es Krach, und der Gefahr konnte ich sie nicht aussetzen.
    »Sie müssen in Smoking oder Dinnerjackett kommen«, sagte sie.noch, »im Straßenanzug lässt man Sie nicht rein.«
    »Also ein ganz vornehmer Laden«,

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