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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
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hatte. Da hingen die Würste, die Schinken, da standen die Fettbottiche, und schon dachte ich daran, dass darin, eingegossen, eine Menge Falschgeld versteckt sein könnte, als mein Blick auf Konservendosen mit grünen Bohnen fiel.
    In einem anderen Vorratsraum hatte ich viele hunderte von Konservendosen gesehen. Warum standen diese hier? Konserven in Büchsen brauchen nicht gekühlt aufbewahrt zu werden, es sei denn, es handele sich um Fleisch, das man aus der Büchse nehmen und schneiden wollte.
    Ich nahm eine der Dosen in die Hand und las die Aufschrift. Die Herstellerfirma hieß Orlys & Cie in Paris. Ich schüttelte die Büchse, und da fiel mir auf, dass das Gluckern der Flüssigkeit, in der Gemüse bekanntlich aufbewahrt wird, ausblieb. Ich schüttelte eine zweite mit demselben negativen Ergebnis, und dann rannte ich in die Küche und riss die Schubladen auf, bis ich einen Büchsenöffner fand.
    »Was machst du denn da? Hast du Hunger?«, sagte mein Freund, aber in dem Augenblick, in dem ich den herausgeschnittenen Deckel anhob, verging ihm das Lachen.
    In der Dose steckte zusammengerollt ein Päckchen Scheine. Es waren fünfzig Noten ä fünfzig Dollar, und darunter am Boden war ein Bleigewicht angelötet, damit die Büchse die richtige Schwere hatte.
    Auch Basten und Walter staunten. Durch einen Zufall hatten wir das Lager der Falschmünzerbande entdeckt. Wir öffneten noch eine zweite und ein dritte Dose, und alle enthielten das Gleiche. Dann zählten wir. Insgesamt standen zweihundert drei Büchsen mit der Aufschrift »Grüne Bohnen« im Kühlraum, und jede enthielt zweitausendfünfhundert Dollar, das waren zusammen 507500 Dollar, mehr als eine halbe Million.
    Jetzt kam der Mexikaner an die Reihe.
    Er musste die Rechnungen für sämtliche gelieferten Konserven heraussuchen. Dabei war auch eine der Firma Orlys & Cie in Paris über 300 Dosen grüne Bohnen, und diese Rechnung war genau vier Wochen alt. Im allgemeinen Vorratsraum fanden wir fünfzig Dosen die wirklich enthielten, was auf dem Etikett verzeichnet war. Wir schüttelten und hörten es gluckern. Um ganz sicher zu gehen, öffneten wir eine Dose.
    Dann schlossen wir den Kühlraum ab, ich steckte den Schlüssel ein, und wir gingen nach oben.
    Als ich nach dem Telefon ging, tun Mr. High zu informieren, klingelte der Apparat. Es war-Valorio, der sich erkundigen wollte, wie die Dinge standen.
    Als ich ihm erzählte, was wir entdeckt hatten, fluchte er, wie nur ein Italiener fluchen kann. Er schwor, er wird jedem Mitglied der Fälscherbande, das er erwischte, eigenhändig den Hals abschneiden, und obwohl er mir erst am Vortag versichert hatte, er verabscheue nichts mehr als Gewalt, glaubte ich ihm das.
    Wenn man schon ein Gentleman-Gangster wie Valorio ist und sein Geschäft mit einer gewissen Eleganz durchführt, so ist man natürlich wütend, wenn einer das benutzt, um seine eigenen gemeinen Tricks an den Mann zu bringen.
    Wir ließen Basten als Wache zurück und machten, dass wir ins Office kamen. Dort erstatteten wir Mr. High eingehend Bericht, und dieser wiederum setzte sich mit dem Finanzministerium in Verbindung. Schon eine Stunde später wurden die zweihundert Dosen »Grüne Bohnen« abgeholt.
    Dann begann der Telegraf zu spielen. Interpol wurde eingeschaltet.
    Kurze Zeit später kam bereits die Antwort.
    Die Firma Orlys und Cie war eine große Konservenfabrik und über jeden Zweifel erhaben. Interpol hatte sich mit der Sûreté in Verbindung gesetzt und die allerbeste Auskunft bekommen. Interessant war dagegen, dass im Vergnügungsviertel rund um die Place Pigalle, wo vornehmlich Ausländer verkehren, eine Anzahl falscher Fünfzig-Dollar-Noten aufgetaucht waren. Bisher hatte man geglaubt, amerikanische Gangster hätten diese mit herübergebracht und in Umlauf gesetzt. Man war auch geneigt, daran festzuhalten.
    Mr. High setze sich telefonisch mit dem Falschgelddezernat des Pariser Polizeipräsidiums in Verbindung. Kommissar Marteaux hielt es für möglich, dass die Dollarnoten in Paris hergestellt und dort in die Konservenbüchsen der Firma Orlys verpackt, nach New York verschifft worden seien. Er war der Ansicht, man habe hier in den Staaten den ursprünglichen Inhalt, die Bohnen, entfernt und die Scheine darin eingelötet, um sie sicher aufzubewahren.
    Diese Meinung wurde dadurch erhärtet, dass wir feststellen konnten, dass die Büchsen geöffnet und wieder geschlossen worden waren. Es fehlte nämlich ein Millimeter an Höhe, und das Blech der

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