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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
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Deckel wich von dem der Originaldose ab. Das hätte die Ansicht der Sûreté bestätigt, wenn nicht dieses Blech, wie unsere Sachverständigen herausfanden, keinesfalls amerikanischen Ursprungs gewesen wäre.
    Am Abend dieses Tages saßen Mr. High, Mr. Fowler, der Chef der New Yorker Fahndungsstelle des Finanzministeriums, Mr. Whitacker, Phil und ich zusammen und wälzten die Probleme.
    Wir kamen zu dem Schluss, dass die Scheine mit neunzigprozentiger Sicherheit in Europa hergestellt und in die Staaten »importiert« worden waren.
    Es war uns gelungen, das Lager der hiesigen Organisation auszuheben, und es würde einige Zeit dauern, bis ein neues an anderer Stelle und anders getarnt, errichtet worden war. Wenn wir aber das Übel an der Quelle packen wollten, so konnte das nur in Paris geschehen, und die französische Geheimpolizei beharrte eigensinnig auf ihrem Standpunkt, dort gäbe es nichts zu entdecken.
    »Dann bleibt uns gar nichts anderes übrig, als selbst die Nachforschungen in die Hand zu nehmen«, sagte Mr. Fowler und trommelte zur Bekräftigung mit den Fingerspitzen auf den Tisch.
    »Das ist auch meine Ansicht«, sagte Mr. High. Ein amüsiertes Lächeln glitt über seine Züge. »Wie steht es mit Ihren französischen Sprachkenntnissen, Jerry und Phil?«
    »Mit den Mädchen, die ich dort traf, habe ich mich eigentlich immer gut verständigen können«, sagte ich grinsend.
    Ich wurde von einem allgemeinen Gelächter unterbrochen.
    »Wollen Sie es riskieren?«, fragte unser Boss. »Das-Treasury Department hat bestimmt Leute, deren Sprachkenntnisse gründlicher sind als die Ihren, aber diese Leute sind mit dem Fall nicht vertraut. Vielleicht ist die eine oder die andere Person, die Sie im Verlauf der Untersuchung kennen gelernt haben, inzwischen in Frankreich. Sie sind in der Lage, sie wieder zu erkennen; ein anderer nicht.«
    Phil blickte mich an und ich ihn.
    »Ich bin dafür«, sagte ich dann. »Französische Gangster sind sicherlich aus demselben Holz geschnitzt wie die unseren. Warum sollen wir mit ihnen nicht fertig werden? Was meinst du, Phil?«
    »Mir soll’s recht sein. Irgendjemand muss ja die Sache übernehmen, und was andere können, das können wir auch.«
    ***
    Es kam alles ganz anders, als wir es uns gedacht hatten. Wir hatten bereits Plätze in der Maschine belegt, die am nächsten Morgen nach Paris fliegen sollte, als ein ganz blöder Zufall uns zwang, uns zu trennen. Irgendein Narr hatte eine Bananenschale auf die Treppe geworfen und Phil, der ausnahmsweise einmal den Aufzug verschmähte und nach unten lief, rutschte aus und schoss im Hechtsprung ein paar Stufen hinunter.
    Die Beule an der Stirn wäre weiter nicht schlimm gewesen, aber er hatte sich eine Zerrung im Fuß zugezogen und konnte nicht auftreten. Der Arzt schleppte ihn sofort zum Röntgen und stellte fest, dass glücklicherweise nichts gebrochen war, aber er bestand auf einige Tage absoluter Ruhe.
    »Ich kann mich aber jetzt nicht ausruhen«, protestierte mein Freund. »Ich muss morgen früh nach Paris fliegen.«
    »Dann werden Sie das eben bleiben lassen«, meinte Doc Baker. »Wenn Sie versuchen, mit diesem Fuß herumzulaufen, so kann es Komplikationen geben, und Sie hegen dann für Wochen auf der Nase.«
    Da Phil sich nicht fügen wollte, ging der Doktor zu Mr. High, und der sprach ein Machtwort.
    »Jerry kann vorläufig allein fliegen. In drei Tagen, wenn Sie wieder fit sind, reisen Sie eben nach. So schnell wird die Sache ja dort nicht gehen. Sie werden immer noch zurechtkommen.«
    Das war also das.
    Am Abend feierten wir in Phils Wohnung Abschied, und der arme Kerl betrank sich aus lauter Verzweiflung.
    Schon am frühen Morgen des anderen Tages kam ein Anruf aus der Klinik des Professor Reynhold, der besagte, dass June Vanderloo bei Bewusstsein war und es ihr den Umständen nach sehr gut ging.
    Natürlich fuhr ich sofort aus dem Bett und in die Kleider.
    June war immer noch sehr bleich. Sie begrüßte mich, mit einem matten Lächeln und hielt meine Hand lange fest.
    »Der Professor hat mir gesagt, ich verdanke es nur Ihrem Kollegen, dass ich nicht in diesem furchtbaren Eiskeller erfroren bin. Bitte, grüßen Sie ihn von mir.«
    »Ist es sehr schlimm, wenn ich Sie darum bitte, mir zu sagen, wie Sie überhaupt in diese Lage kamen?«, fragte ich.
    »Nachdem Fred ermordet worden war, war mir natürlich sehr schlecht. Solange die Erregung anhielt, hielt ich mich aufrecht, aber dann, als alles vorüber war, konnte ich nicht mehr.

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