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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
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telefonische Verbindung zum FBI in New York herstellen, so sind Sie die längste Zeit Kommissar gewesen. Ich garantiere Ihnen, dass sie dann schon morgen Straßendienst machen, wenn Sie nicht überhaupt fliegen.«
    Was alle korrekten Überredungskünste und Bitten nicht erreicht hatten, das passierte jetzt.
    Mit dem letzten Versuch, sein Gesicht zu wahren, verlangte der Kommissar bei der Vermittlung die Verbindung.
    »Wenn Sie mich belogen haben, so gnade Ihnen Gott«, sagte er noch.
    Wir warteten gute zehn Minuten, bis New York sich meldete.
    »Ich habe hier einen Mann verhaftet, der angibt, er sei Mitglied der Bundespolizei. Er behauptet, Cotton zu heißen, und wohnte unter dem Decknamen Meyer im Hotel ›Bourgogny‹. Er hat keinerlei Legitimationen und gibt an, diese wären ihm gestohlen worden. Inzwischen aber hat sich ein anderer bei mir gemeldet, der im Besitz der richtigen Ausweise ist… Ja, ich warte.«
    Es dauerte wieder ein paar Minuten, und dann betete er seinen Vers nochmal herunter.
    »Ja, der Mann ist hier«, sagte er zum Schluss, und dann reichte er mir den Hörer.
    »Hallo, FBI New York.«
    »Ein Glück, dass ich Sie erwische, Mr. High«, rief ich überglücklich. »Ich sitze hier schön in der Tinte.«
    »Es sieht tatsächlich so aus, Jerry. Was ist denn eigentlich passiert?«
    Ich erzählte meine Version des Vorfalls und hörte, wie mein Boss vergnügt lachte.
    »Da haben Sie sich ja hübsch drankriegen lassen«, meinte er. »Wahrscheinlich waren Sie so erfreut über die Umarmung, dass sie den richtigen Zeitpunkt, das Mädchen abzuschütteln, versäumt haben.«
    »Es gab überhaupt keinen Zeitpunkt. Alles ging wie Blitz und Donner, und ich merkte gar nicht, dass ich bestohlen worden war.«
    »Warum haben Sie denn nicht sofort hier anrufen lassen?«
    »Da müssen Sie die merkwürdigen Brüder von der Pariser Polizei fragen. Die haben sich noch schlimmer hereinlegen lassen als ich. Wie geht es übrigens Phil?«
    »Viel besser. Er kommt morgen oder übermorgen nach. Ich telegrafiere vorher.«
    »Fein, aber jetzt müssen Sie zuerst dafür sorgen, dass ich aus den finsteren Verliesen der Polizeipräfektur entlassen werde. Außerdem schicken Sie mir bitte sofort einen neuen Ausweis.«
    Dann übergab ich Albert den Hörer. Er meldete sich und sagte dann einige Zeit überhaupt nichts mehr. Zum Schluss entschuldigte er sich so weitschweifig und liebenswürdig, wie es nur ein Franzose kann.
    »Tja«, sagte er dann als er aufgelegt hatte. »Es tut mir Leid, aber Sie waren ja selbst schuld. Wer hat Sie denn geheißen, in dieses Hotel zu ziehen und sich umarmen zu lassen?«
    »Sie scheinen immer noch nicht begriffen zu haben«, entgegnete ich. »Ich wurde von einem unechten Kriminal-Inspektor, den ich natürlich nicht kannte und der behauptete, Vaugard zu heißen, abgeholt und in dieses Hotel gebracht. Er sagte mir Sie seien in Rouen und kämen erst morgen oder übermorgen zurück. Ich hatte also gar keinen Grund, Sie aufzusuchen. Außerdem waren bereits alle Vorkehrungen getroffen, um mir meinen Ausweise abzunehmen. Sie selbst hatten ja auch ein fingiertes Telegramm erhalten, ich käme zwei Tage später, und als dann mein Doppelgänger bei ihnen auftauchte, hätten Sie sofort Lunte riechen müssen.«
    »Es hat jetzt keinen Sinn, wenn wir uns gegenseitig Vorwürfe machen«, sagte er resigniert. »Die Hauptsache ist, dass die Angelegenheit geklärt ist.«
    »Und was geben Sie mir für die Nacht in der Zelle, nicht zu reden über die herrliche Verpflegung?«
    Er zuckte die Achseln, und dann brüllte er seine beiden Beamten an.
    »Bringen Sie diesen Kerl da wieder weg.«
    »Stopp Monsieur Albert«, schaltete ich mich ein. »Ich habe diesem Mann versprochen, dass ich ihm helfe, wenn er mir hilft. Er ist ein Gauner, aber kein gefährlicher, und wenn ich ein Wort gebe, so halte ich das auch. Lösen Sie ihm eine Schiffskarte nach den Staaten und lassen Sie ihn an Bord bringen. Dann sind Sie ihn los und haben außerdem noch Arbeit gespart.«
    »Und wer bezahlt diese Karte?«
    »Die Pariser Polizei natürlich. Ich denke, Sie haben einiges gutzumachen.«
    »Auf Ihre Verantwortung«, seufzte er, und dann wurde Billy O’Neill wieder abgeführt.
    »Jetzt habe ich noch ein Anliegen«, sagte ich. »Rufen Sie Thomas Cook an und veranlassen Sie, dass alle Reischecks, die auf meinen Mann laufen, gesperrt werden und jeder, der sie vorlegen sollte, verhaftet wird. Außerdem lassen Sie eine Fahndung nach dem Mann los, der sich

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