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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
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Jerry Meyer oder Jerry Cotton nennt und meine Papiere in der Tasche hat. Drittens fertigen Sie mir einen vorläufigen Ausweis aus, damit ich nicht wieder anecke.«
    Er nickte und rief zuerst Cook and Sons an. Dort musste er zu meiner maßlosen Enttäuschung feststellen, dass sämtliche Schecks bereits am Morgen kassiert worden waren. Eine Beschreibung des Mannes, der sie eingelöst hatte, war nicht zu bekommen.
    Es blieb mir also gar nichts anderes übrig als die Pariser Polizei um tausend Franc anzupumpen, die ich auch erhielt, nachdem ich nicht weniger als fünf Quittungen unterschrieben hatte.
    Dann wurden mir meine Sache gebracht, die vollzählig waren bis auf die angebrochene Packung Phillips Morris, die ich in der Tasche gehabt hatte. Wahrscheinlich befand sich unter den Gefängnisbeamten einer, der unsere Zigaretten denen seines Vaterlandes vorzog Der Vorrat, den ich im Koffer hatte, war glücklicherweise noch vorhanden.
    Mit einem Ausweis der Polizeipräfektur in der Tasche verzog ich mich. Warum ich eigentlich ins Hotel »Bougogny« zurückkehrte, hätte ich nicht sagen können. Wahrscheinlich war es Dickköpfigkeit. Da ich ja jetzt nichts mehr zu verbergen hatte und die Gangster sowieso Bescheid wussten, schrieb ich mich mit meinem richtigen Namen ein. Man war nicht sehr erbaut davon, mich wiederzusehen, aber das rührte mich nicht.
    Ich badete, rasierte mich und kam dann zu meiner Portion Speck und Eier.
    Die Konservenfabrik Orlys & Cie lag draußen in Montreuil. Ich nahm die Metro bis zum Place de la Nation und stieg dort in die Linie neun um. Dicht bei der Endstation war die Fabrik. Im Vorderhaus befanden sich die Büros, und so ging ich hinein, gab meinen Namen an und ersuchte darum, den Inhaber sprechen zu dürfen.
    Es dauerte ein paar Minuten, und dann kam ein schmaler Mann mit einem Bleistift hinter dem Ohr und Ärmelschützern. Er betrachtete mich mit offensichtlichem Misstrauen und forderte: »Ihre Legitimation, bitte.«
    Ich zeigte ihm den Ausweis, den Kommissar Albert ausgefertigt hatte, aber ich hütete mich, ihn aus der Hand zu geben. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Es dauerte wieder eine ganze Zeitlang, bis ich endlich im Büro des Monsieur Orlys stand.
    Dieser, ein beleibter, älterer Herr, empfing mich mit den Worten:
    »Sie sind nun schon der zweite Jerry Cotton, der mich heute besucht. Haben Sie denn einen Bruder?«
    »Nein. Der andere ist ein Betrüger, der mir meinen Ausweis gestohlen hat.«
    Der alte Herr schüttelte missbilligend den Kopf und meinte:
    »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich die Präfektur anrufe.«
    »Durchaus nicht.«
    Als dann die Sache aufgeklärt war, fragte ich:
    »Wann war der Bursche, der sich für mich ausgab, hier?«
    »Vor zwei Stunden. Er hatte eine Legitimation des FBI und war uns bereits angekündigt. Ich hatte deshalb keine Bedenken, ihm Auskünfte zu geben und ihn durch den Betrieb führen zu lassen.«
    »Wie sah er denn aus?«
    »Ungefähr so wie Sie. Außerdem sprach er ein viel besseres Französisch«, meinte er mit leisem Vorwurf.
    »Was wollte er von Ihnen wissen?«
    »Er sagte, man habe in New York Büchsen unserer Firma gefunden, die Falschgeld enthielten. Man sei der Ansicht, dass das Falschgeld erst dort verpackt worden sei, nachdem man die Bohnen herausgenommen hat. Die Nachforschungen bei uns seien nur Formsache. Damit hatte er unbedingt Recht. Wenn die Büchsen gefüllt und geschlossen werden, so sind immer mindestens vierzig Leute anwesend. Es ist gar nicht möglich, etwas anderes hineinzupacken als Gemüse und Früchte.«
    »Ich behaupte auch nicht, dass es bei dieser Gelegenheit geschah. Wir haben festgestellt, dass die betreffenden Büchsen um einen guten Millimeter niedriger sind als die Originale. Sie müssen also aufgeschnitten und wieder verlötet worden sein, nachdem der Inhalt ausgewechselt wurde. Außerdem wurde für den Deckel zwar nicht die gleiche Sorte Blech verwendet wie für die Büchse, aber auch dieses Blech wird nicht in den Staaten hergestellt.«
    Ich griff in meine Aktentasche und brachte eine der aufgeschnittenen Dosen und deren Deckel zu Tage.
    »Sie gestatten, dass ich meinen Werkmeister rufe.«
    Der Werksmeister, ein verhältnismäßig junger Mann, er mochte dreiunddreißig Jahre alt sein und hatte ein sympathisches Gesicht, erschien und brachte eine der Konservenbüchsen mit, die allerdings noch nicht gefüllt war.
    Orlys stellte ihn als Monsieur Lassont vor und erklärte ihm worum es ging.
    »Diese Büchse muss

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