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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutige Dollars
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auf der Polizeipräfektur war, so würde ich alles aufklären.
    Durch ein Spalier von Neugierigen wurde ich abgeführt und in einen Polizeiflitzer verfrachtet. Ein uniformierter Fahrer saß vom, und die zwei Tecks hockten mit steinernen Gesichtern rechts und links neben mir.
    So hatte ich mir die erste Fahrt durch Paris wirklich nicht vorgestellt. Wir brausten durch das Gedränge der Fahrzeuge über den Boulevard St. Michel und an den herrlichen Gartenanlagen des Palais du Luxembourg vorbei, über die Seinebrücke und hinüber zur Insel, wo sich der Justizpalast und die Polizeipräfektur befinden. Von rechts grüßten die Türme von Notre Dame herüber. Meine beiden Schatten begleiteten mich durch die langen Gänge, und dann stand ich endlich vor Kommissar Albert.
    »Gott sei Dank«, sagte ich und brachte es sogar fertig zu grinsen. »Was hat man denn hier eigentlich für einen Mist gemacht?«
    Der Kommissar blickte mich an, als sei ich ein Stück Holz oder ein Pflasterstein.
    »Setzen Sie sich und packen Sie aus. Was haben Sie damit bezweckt, dass Sie sich für Mr. Cotton ausgaben? Sie haben sich in einem zweitklassigen Hotel unter dem mit New York vereinbarten Decknamen Jerry Meyer eingemietet, und sind, wie das Personal erklärt, von Gästen als ein ganz anderer erkannt worden. Das Einzige, was stimmen dürfte, ist, dass sie Amerikaner sind. Sie gehören einer Falschmünzerbande an, die hier genau wie in New York Blüten absetzt. Sie wissen ganz genau, dass sie mit einer hohen Zuchthausstrafe zu rechnen haben, aber Sie können Ihre Lage durch ein Geständnis verbessern.«
    Während er mir diese Rede hielt, war ich zu vollständig verdutzt. Dann kam mir der unfreiwillige Humor der Lage zum Bewusstsein.
    »Wie kommen Sie überhaupt darauf, dass ich nicht der angemeldete G-man Jerry Cotton bin?«, fragte ich.
    »Weil der echte Cotton vor zwei Stunden hier war. Er hat sich ordnungsgemäß legitimiert und um unsere Unterlagen gebeten. Gleichzeitig machte er uns darauf aufmerksam, es würde wahrscheinlich versucht werden, einen Doppelgänger einzuschmuggeln, um die Untersuchungen zu verwirren. Daraufhin setzten wir uns sofort telefonisch mit allen in Betracht kommenden Hotels in Verbindung, und so haben wir Sie erwischt. Ich habe aber schon viel zu viel erklärt. Jetzt sind Sie an der Reihe.«
    »Ich kann Ihnen nur sagen, Kommissar, dass Sie vollkommen auf dem Holzweg sind. Das Hotelpersonal kann bestätigen, dass ich bei Ankunft von einer wildfremden Frau umarmt und mit ihrem angeblichen Bräutigam in eine Prügelei verwickelt wurde. Bei dieser Gelegenheit hat man mir die Brieftasche und den Stern, den ich in der Hosentasche trug, gestohlen. Ein Stückchen des Lederriemens, an dem er hing, ist noch da. Hier sehen Sie.«
    »Sparen Sie sich Ihre Lügen«, fuhr er mich an. »Wollen Sie die Wahrheit sagen?«
    »Das tue ich schon die ganze Zeit. Wo ist eigentlich Detective-Inspektor Vaugard, der mich vom Flugplatz abgeholt hat?«
    »Es hat Sie niemand abgeholt. Hier!« Er schlug mit der Hand auf ein Telegrammformular, das vor ihm lag. »Man hat uns ein fingiertes Kabel geschickt, Sie kämen erst zwei Tage später, das heißt nicht Sie, sondern der wirkliche G-man Cotton. Man hat auch versucht, ihn hier in der Stadt zu überfallen und niederzuschlagen. Das ist missglückt, und so kam der Schwindel sehr schnell heraus.«
    »Das ist ja überaus interessant«, grinste ich »Aber wir können die Sache sehr schnell klären. Lassen Sie eine telefonische Verbindung mit dem FBI New York herstellen und mich mit meinem Chef, Mr. High, sprechen. Der wird mich unbedingt an der Stimme erkennen, und außerdem haben wir ja auch jeder eine Nummer, die keinem Außenstehenden bekannt ist.«
    »Den Teufel werde ich tun«, schrie er mich an. »Glauben Sie, ich wollte mich auch noch blamieren? Das Märchen von der gestohlenen Legitimation können Sie einem anderen erzählen. Für mich ist der Mann Monsieur Cotton, der sich ordnungsmäßig ausgewiesen hat, und Sie sind ein Gangster und Betrüger. Wir werden Sie zuerst mal hier ein paar Jahre hinter Gitter stecken und dann nach drüben ausliefern. Was man dort mit Ihnen macht, ist mir gleichgültig.«
    Am liebsten hätte ich dem sturen Burschen gesagt, er sei ein kompletter Idiot, aber damit würde ich nichts besser machen. Ich versuchte es auf andere Art.
    »Sie haben doch wahrscheinlich auf dem Ausweis, den Ihnen dieser Mr. Cotton vorlegte ein Bild gesehen. Erinnern Sie sich nicht daran, dass

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