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0181 - Totenchor der Ghouls

0181 - Totenchor der Ghouls

Titel: 0181 - Totenchor der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halbes Weltall sprühte vor seinen Augen auf, und er wurde in den Flur katapultiert. Mit dem Rücken fiel er gegen die Wand, stöhnte, und dort, wo ihn der Hieb getroffen hatte, platzte die Haut an der Schläfe auf. Ein dünner Blutfaden sickerte aus der Wunde. Er lief an seinem Gesicht entlang. Als er das Kinn erreichte, lag Jerry Dale bereits am Boden.
    Der Besucher in Grau schloß die Tür und schritt an dem benommenen Jerry Dale vorbei. Er hatte es nicht weit bis zur Küche, und dort saß Maureen.
    Sie hatte nicht weitergegessen, nachdem ihr Vater aus der Küche gegangen war. Leider war die Tür fast zugefallen. Durch den schmalen Türspalt konnte sie kaum etwas verstehen.
    Doch hörte sie den Aufschlag. Maureen wußte nicht, was das Geräusch zu bedeuten hatte. Sie bekam allerdings ein ungutes Gefühl.
    Etwas stimmte hier nicht. Die Ahnung einer drohenden Gefahr breitete sich aus.
    Das Mädchen stemmte beide Hände auf die Tischplatte und stützte sich hoch. Sie saß auf der schmalen Eckbank. Hinter ihr befand sich die Wand, vor ihr die Küchentür.
    Und die wurde aufgedrückt.
    Langsam, wie Maureen es nicht gewohnt war, denn so betrat keiner von der Familie die Küche.
    Das war ein Fremder!
    Maureen wurde bleich, denn zuerst sah sie die Hand. Blasse Finger, wie durchscheinend, die sich um das Holz gekrallt hatten, und mit langen, spitzen Nägeln versehen.
    Dann erschienen ein dunkler Ärmel und schließlich der Mann.
    Mit einem Ruck drückte er die Tür auf.
    Fast schwang sie bis zur Wand. Kurz davor kam sie zur Ruhe.
    Maureens Augen wurden groß. Auf der Türschwelle stand ein Fremder!
    ***
    Im ersten Augenblick bekam sie keinen Ton hervor. Unheimlich sah der Mann aus. Er war ganz in Grau gekleidet, trug eine graue Jacke und eine graue Hose. Das Gesicht dagegen schimmerte in einem fahlen Weiß, wie bei einem Toten, der schon mehrere Tage im Sarg gelegen hatte. Maureen wußte selbst nicht, wieso sie auf diesen Vergleich kam, aber es war nun mal so.
    Der unheimliche Geselle sagte keinen Ton. Nur seine in den Höhlen liegenden Augen musterten das Girl. Das allerdings sehr ausgiebig. Die Blicke tasteten die Gestalt ab, fingen am Gesicht an, glitten über den Körper, und dann breitete sich um die Lippen des Fremden ein grausames Lächeln aus.
    Maureen fröstelte. Sie war ansonsten eine sehr couragierte Person, aber in diesen Augenblicken hätte sie sich gern meilenweit weggewünscht.
    »Wer… wer sind Sie?« Ihre Stimme war kaum zu verstehen, die Lippen zitterten.
    »Ich will dich.«
    Ein Reif schien sich um Maureens Brust zu legen. Die Antwort hatte so bestimmt geklungen, daß sie keinen Grund sah, dem Unheimlichen nicht zu glauben.
    »Mich?«
    »Ja, dich und deinen Vater.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Er liegt in der Diele.«
    »Ist er…?« Maureen schluckte. »Ist er …?«
    »Nein, er ist nicht tot, wenn du das meinst, aber er wird es bald sein, wenn du nicht tust, was ich dir sage, meine Kleine. Wir brauchen euch.«
    »Wozu?«
    »Das sage ich dir und deinem Vater noch rechtzeitig.« Bisher war der Unheimliche an der Tür stehengeblieben, jetzt ging er langsam vor. Er blieb erst stehen, als er fast den Tisch berührte. Nur die Platte trennte die beiden noch.
    Sie schauten sich an. Maureen zitterte, und nun bemerkte sie zum erstenmal den Gestank, den dieser Fremde ausströmte. Es war etwas, das sie nicht kannte; er roch nicht nach Mensch, nicht nach Schweiß oder Rauch, sondern nach Moder.
    Ja, nach Moder und Verwesung. Jetzt wußte sie Bescheid. Diesem Geruch konnte man hin und wieder auf Friedhöfen begegnen, und da hatte sie ihn auch schon wahrgenommen.
    Friedliche Absichten hatte der Unheimliche bestimmt nicht. Aber was konnte er wollen?
    Maureen dachte an Flucht. Wenn es ihr vielleicht gelang, aus dem Fenster zu klettern, konnte sie Hilfe holen. Das Haus stand zwar ziemlich einsam, gehörte der Bahn und befand sich auch auf deren Gelände, aber 500 Yards weiter begann eine kleine Siedlung, wo ebenfalls Bahnhäuser standen. Dort mußte es möglich sein, Hilfe zu bekommen.
    Ihr Blick irrte zum Fenster. Es war nicht groß. Eine Person konnte jedoch hindurchklettern.
    Der Unheimliche ahnte, welche Gedanken sich im Kopf des Mädchens bewegten, und er ließ es gewähren.
    Da zuckte Maureen zusammen.
    Es war noch nicht völlig dunkel. Sie konnte durch die Scheibe schauen, und sie sah dahinter eine Bewegung. Nicht nur das. Eine schreckliche Gestalt hielt sich am Fenster auf und preßte ihr Gesicht von außen gegen

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