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0183 - Das Knochenschiff

0183 - Das Knochenschiff

Titel: 0183 - Das Knochenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Feuers mit Panik. Sie stürmten kopflos durch den Raum. Einer kam geradewegs auf mich zu. Sein Säbel war hoch geschwungen. Er hätte mich getötet, wenn ich nicht augenblicklich reagiert hätte.
    Meine Beretta zuckte hoch.
    Schon krachte sie.
    Der Untote stoppte, vollführte eine groteske Drehung und sackte auf die Knie. Das geweihte Silber zerstörte die schwarze Kraft, die in ihm war. Einer der Zombies sprang durch das geschlossene Fenster nach draußen. Ein anderer hieb blind mit seinem Säbel herum und zertrümmerte zwei weitere Petroleumlampen.
    Wenn ich geahnt hätte, was aus meiner gutgemeinten Idee werden würde, hätte ich sie nicht geäußert. Das Haus des Schriftstellers drohte abzubrennen.
    Wir wußten nicht, wogegen wir zuerst kämpfen sollten gegen die Zombies oder gegen die Flammen. Ich stemmte meinen Fuß gegen einen brennenden Sessel und stieß ihn auf einen Zombie zu.
    Das Möbel glitt fast lautlos über den Teppich, prallte gegen den Untoten und setzte ihn in Brand. Er taumelte und schrie. Er machte mit den Armen flatternde Bewegungen, als wollte er davonfliegen. Das Feuer hüllte ihn innerhalb weniger Augenblicke ein.
    Die anderen Wiedergänger wichen vor ihm zurück. Er war eine Fackel, die sich bewegte. Sein Gesicht zeichnete sich im Feuer als ein dunkler Fleck ab. Ich hatte kein Mitleid mit dem Höllenwesen. Es mußte vernichtet werden. Je mehr von seinen Artgenossen es erwischte, um so weniger Zombies standen Robinson Jaw für die Stunde X zur Verfügung.
    Brüllend rannte der brennende Zombie durch den Raum. Er prallte gegen einen anderen Wiedergänger und übertrug das Feuer auf ihn. Ich schoß wieder und streckte einen Untoten nieder, der an Andrew Sherman vorbeilaufen wollte. Dann wurde die Hitze unerträglich. Wir mußten zurückweichen. Das Feuer fraß sich gierig durch den Raum. Es fand von Lampe zu Lampe neue Nahrung. Wer hätte gedacht, daß das Sammeln von Petroleumlampen ein so gefährliches Hobby ist.
    Die Zombie-Piraten suchten hysterisch das Weite und verschwanden in der Dunkelheit. Wenigstens ein Lichtblick.
    Es stellte sich heraus, daß die Männer von Bexhills Feuerwehr helle Jungs waren. Die Löschmannschaft traf ein, bevor das Feuer sich auf mehr als zwei Räume ausbreiten konnte. Armdicke Wasserfontänen zertrümmerten die Fensterscheiben und bekämpften den Brand. Es ging eine Menge dabei kaputt, aber der Sachschaden hielt sich dennoch in für Sherman erträglichen Grenzen.
    Ohne daß wir ihn angefordert hatten, war auch ein Rettungswagen zur Stelle. Der Arzt versorgte die Wunde des Schriftstellers, die zum Glück nicht allzu schlimm war.
    Zwanzig Minuten nach dem Eintreffen der Feuerwehr hieß es bereits: »Feuer aus!«
    Es rauchte und dampfte noch aus allen möglichen Ecken, aber es gab keinen Brandherd mehr. Das Wohnzimmer und der angrenzende Raum waren verwüstet. Auch die Unterlagen, die ich gern eingesehen hätte, waren verbrannt.
    Der Schriftsteller zuckte mit den Schultern.. »Tut mir leid, John. Ich fürchte, ich habe mich nicht allzu geschickt angestellt.«
    »Dafür, daß Sie im Kampf gegen Zombies keine Erfahrung haben, haben Sie sich tapfer geschlagen«, tröstete ich ihn.
    »Schade, daß die Aufzeichnungen verbrannt sind.«
    »Ja, das ist sehr schade. Ich hoffte, erfahren zu können, wie man diesem Horror ein wirksames Ende bereiten kann.«
    »Das kann ich Ihnen sagen.«
    »Lassen Sie hören.«
    »Das Knochenschiff ist eine Art Katalysator. Die Zombie-Piraten erhalten von ihm immer wieder neue Kräfte. Wenn es einem Menschen gelingt, dieses Schiff zu vernichten, dann sind die lebenden Leichen nicht mehr lebensfähig. So stand es in den alten Aufzeichnungen. Niemand hat es bisher geschafft, das Knochenschiff zu zerstören, obwohl es bereits einige mutige Männer versuchten. Sie alle verloren bei diesem waghalsigen Unternehmen ihr Leben. Aber Sie, John, Sie könnten es schaffen, denn Sie sind besser als all die anderen, die es vor Ihnen versucht haben.«
    Ich nickte mit finsterer Miene. »Ich werde es tun.«
    »Ich drücke Ihnen die Daumen.«
    »Danke. Das kann ich gebrauchen.«
    ***
    Als ich das Pirate Inn betrat und Bill Conolly und Suko erblickte, wußte ich, was es geschlagen hatte. Sie hätten kein Wort zu sagen brauchen.
    Ihre Gesichter verrieten mir alles.
    »Sheila ist nicht mehr da«, sagte Bill heiser.
    »Wieder dieser ›Alain Delon‹«, sagte Suko.
    »Gehen wir in die Bar und schmieden wir einen Schlachtplan«, schlug ich vor. In der Bar setzten

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