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0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

Titel: 0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für jedes Grinsen eine Kugel
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Erziehungsanstalt was anders als Schlechtigkeiten gelernt hätte? Na also Ich auch nicht. Das ist doch ganz klar! Wenn du' einen Haufen Dreck zusammenfegst, wird es nicht dadurch schöner weißer Schnee, bloß weil er auf einem Haufen liegt.«
    Bastiani gab das Notizbuch zurück. »Hör zu, Baby!« fuhr er dabei fort. »Du kannst dir einen Streifen an deinen Ärmeln verdienen, wenn du die Jungens im Auge behältst. Ab und zu werden in deinem Gebiet Automaten geknackt. Zigaretten und Süßigkeiten vorwiegend. Ich möchte darauf wetten, daß die Bande dieser Jungen dahintersteckt, allen voran natürlich Snucky. Wenn du ihn mal dabei erwischst, dann sei vorsichtig wie vor einer Klapperschlange. Der ist imstande, dir ein Messer in den Leib zu rennen, während du ihm eine Wunde verbindest.«
    »Ich werde daran denken. Aber jetzt etwas anderes, Bastiani, Gibt‘s hier irgendwo in der Nähe ein Uniformgeschäft? Du siehst doch, die Hose ist zum Teufel! Ich kann nachher doch nicht in dieser zerfetzten Hose meine nächste Streife gehen!«
    »Uniformgeschäfte gibt es in New York mehr, als unser Revier Polizisten hat!« nickte der Italo-Amerikaner. »Die Frage ist nur, bei welchem du Neuling wohl Kredit bekommst!«
    »Ich brauche keinen Kredit«, erwiderte Norton. »Ich zahle bar!«
    Bastiani pfiff schrill.
    »Oh, Mister Rockefeller persönlich!« sagte er mit einer Verbeugung. »Es ist mir eine Ehre, Sie führen zu dürfen! Los, komm, Baby, gehen wir eine Hose kaufen! Wenn der Alte nach uns fragen sollte, sagt ihm, ich wäre mit Baby rüber ins Reisebüro gegangen, ihn für die erste Mondfahrt anzumelden.« Zusammen gingen sie hinaus. Kaum war die Tür der Wachstube hinter ihnen zugefallen, da murmelte einer der zurückgebliebenen Polizisten:
    »Versteht ihr das? Hat noch nicht einmal die erste Löhnung gekriegt, gerade 350 Dollar für die Uniform ausgeben müssen und immer noch einen Packen Geldscheine in der Tasche! Hat der reiche Eltern?«
    Alle nahmen dies als einen absolut harmlos gemeinten Witz auf. Aber später sollte man sich dieser Bemerkung noch erinnern.
    ***
    Der grüne Ford verlangsamte seine Fahrt, nachdem er dicht an den Bordstein herangefahren war. Genau auf Fronts Höhe hielt er an.
    »He, Mister!«
    Front drehte sich um.
    Zwei Schritte von ihm entfernt stand ein resedagrüner Ford mit laufendem Motor an der Bordsteinkante. Die vordere Tür wurde vom Beifahrer aufgehalten. Außerdem aber hielt dieser Mann eine 38er in der Hand, deren Mündung auf Fronts Magengegend gerichtet war.
    Nur eine Sekunde überlegte Front seine Chancen. Aber er stand ihnen zu nahe, als daß sie ihn hätten verfehlen können, wenn er einen Fluchtversuch unternahm. Er mußte ihnen gehorchen und versuchen, Zeit herauszuschinden. Zeit, das war das einzige, was ihm noch helfen konnte.
    Langsam trat er an den geöffneten Wagen heran.
    »Was wünschen Sie?« fragte er.
    Dabei musterte er den Mann, der ihm die Pistole entgegenhielt. Der Kerl machte es nicht ungeschickt. Er hielt die Waffe so in den Winkel der aufgehaltenen Tür, daß sie ein vorübergehender Passant kaum entdecken konnte. Überhaupt sah der Mann nicht unintelligent aus. Aber sein Verstand glich dem eines Fuchses, er war kalt und von Brutalität begleitet.
    »Steig ein!« sagte der Fuchs.
    »Aber das muß ein Irrtum sein«, widersprach Front, um Zeit zu gewinnen. Vielleicht kam ihm irgendein zufälliges Ereignis in der Straße zu Hilfe, um die Aufmerksamkeit des Pistolenmannes für einen Augenblick abzulenken. »Ich kenne Sie doch gar nicht!«
    »Spielt keine Rolle! Steig ein!«
    Front schüttelte den Kopf.
    »Aber hören Sie mal! Mein Name ist Jameson, ich habe Sie noch nie gesehen, und jetzt verlangen Sie von mir…«
    »Junge, quatsch keine Opern!« sagte der Fuchs mit schneidender Schärfe. »Entweder du steigst ein oder du kriegst mein halbes Magazin in den Bauch gepumpt!«
    Die kalten, gefühllosen Augen verrieten, daß er Ernst machen würde, Front zuckte die Achseln und beugte sich vor, um einzusteigen.
    »Stopp!« sagte der Fuchs. »Erst steige ich aus! Du setzt dich schön in die Mitte. Versuch keine Mätzchen! Ich werde den Finger am Drücker behalten, auch wenn ich die Kanone in der Hosentasche habe!«
    Der Fuchs stieg aus, schob in der Deckung der Tür die Waffe in die Hosentasche und hielt sie dennoch auf Front gerichtet. Die Ausbeulung verriet es deutlich genug.
    Achselzuckend kletterte Front in den Wagen. Am Steuer saß ein stiernackiger Kerl von vielleicht

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