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0185 - Unser Hit in Harlem

0185 - Unser Hit in Harlem

Titel: 0185 - Unser Hit in Harlem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Hit in Harlem
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nicht falsch?«
    »Nein, er lag sogar sehr richtig. Das Rauschgiftdezernat in Washington hat uns vor etwa drei Monaten mitgeteilt, dass von Mexiko aus eine große Partei Marihuana in die Staaten geschmuggelt worden ist. Die Rauschgiftspezialisten hatten Wind von dem Transport bekommen, und sie beabsichtigten, ihn an der Grenze abzufangen. Auf nicht geklärte Weise ist er ihnen durch die Lappen gegangen. Sie nehmen an, daiss er nach New York gelangt ist. Da die örtlichen Polizeireviere in Harlem in den letzten vier Wochen sieben kleine Zigarettenhändler gefasst haben, die Hanf-Zigaretten verkauften, und da diese Zahl weit über dem Durchschnitt liegt, müssen wir annehmen, dass die mexikanische Ware in Harlem vertrieben wird. Mr. Nelsons Vermutung trifft zu.«
    »Es war auch mehr als eine Vermutung«, brummte ich.
    »Ja, den Eindruck hatte ich auch«, stimmte Mr. High zu. »Wahrscheinlich weiß er mehr, hat aber Angst, alles zu sagen.«
    »Angst vor seinem Kollegen Hoggardt?«, fragte Phil.
    »Das glaube ich nicht. Er fürchtet, dass die Marihuana-Händler erfahren, dass er uns auf die richtige Fährte gesetzt hat, und er weiß, dass das sehr unangenehm für ihn werden kann. Ich halte Richard Nelson für einen ehrenwerten Mann, der ehrlich wünscht, dass die Verseuchung der Leute mit dem Gift aufhört. Andererseits fürchtet er sich. Darum blieben seine Angaben so ungenau, und er wich zurück, als er uns Einzelheiten berichten sollte. Ich denke, die Behinderung des Vereins Gute Nachbarschaft ist für euch ein prächtiger Vorwand, euch nach den Marihuana-Händlern umzusehen.«
    Er nahm einen schmalen Aktenordner aus seinem Schreibtischfach und reichte ihn uns.
    »Das sind die Berichte von Cool und Froward. Studieren Sie sie und nehmen Verbindung mit den beiden auf. - Dieses Zeug hier«, - er zeigte auf die Drohbriefe - »lasse ich im Labor untersuchen, aber ich glaube nicht, dass viel dabei herauskommen wird. Das Material ist zu alt, und es ist durch zu viele Hände gegangen.«
    Er stand auf als Zeichen dafür, dass die Unterredung beendet sei.
    ***
    »Harlem«, sagte ich zu dem Taxichauffeur und ließ mich in die Polster fallen. Phil stieg von der anderen Seite zu.
    Der Taxifahrer drehte sich zu uns um und fragte: »Seid ihr aus der Provinz?«
    »Nicht gerade mit Hudson-Wasser getauft, aber wir leben lange genug hier.«
    Er schüttelte den Kopf. »Offenbar nicht lange genug. Steigt aus, Freunde, ruft die Army an und mietet euch ’nen Panzerwagen!«
    Ich hielt ihm den FBI-Ausweis unter die Nase. Er studierte ihn aufmerksam, blieb aber bei seinem hartnäckigen Kopfschütteln.
    »Das nützt nichts. Wenn ihr euch ’ne Dose Schuhcreme ins Gesicht schmieren würdet, wäre es besser. Also steigt aus!«
    »Sie scheinen kein Held zu sein.«
    »Nein«, antwortete er todernst. »Ich bin Familienvater.«
    Ich lachte. »Okay, fahren Sie uns so weit, wie Sie es als Familienvater verantworten können.«
    Er bequemte sich, endlich den Motor anzulassen.
    »Ich glaube, ich habe heute meinen mutigen Tag«, brummte er. »Ich werde euch bis zur 116th fahren.«
    New Yorks Taxichauffeure sind berüchtigt wegen ihres Mundwerks. Unserer war ein besonders prächtiges Exemplar, und als wir an der 116th ausstiegen und bezahlten, meinte er: »Da werden sich die Krankenschwestern freuen, wenn ihnen noch heute Nacht zwei so prächtige Männer eingeliefert werden. Es fragt sich nur, was von eurer männlichen Schönheit dann noch vorhanden ist.«
    Er kassierte, drehte seinen Wagen gewissermaßen auf dem Absatz um und verschwand.
    Die 116th Street, die Grenze zwischen Harlem und dem »weißen« New York ist eine Geschäftsstraße, überzuckt vom Neonlicht. Weiße und Farbige schoben sich in Scharen an den Geschäften vorbei, deren Türen noch offen standen. Aus den Drugstores und den Wirtschaften dudelten die Musicboxen.
    Wir wussten, dass James Hoggardt, der weiße Präsident der Guten Nachbarschaft eine Anwaltspraxis im Haus Nummer 329 unterhielt. Einen Raum seiner Praxis hatte er dem Klub zur Verfügung gestellt.
    Nummer 329 war ein großes düsteres Haus. Wohnung und Praxisräume Hoggardts lagen in der ersten Etage, aber wir trafen den Anwalt selbst nicht an, sondern nur Lavel Addams, den Sekretär der Vereinigung.
    »Mr. Hoggardt ist heute Nachmittag nach San Francisco geflogen«, antwortete er auf die Frage nach seinem Chef.
    »Wann kommt er zurück?«
    »Ich bin nicht sicher, aber ich denke, er wird drei oder vier Tage im Westen

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