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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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Kopf zur Tür hereinsteckte und sich erkundigte, wie es mit dem Essen wäre, hatten wir zwar schon einige Whisky verputzt, aber nicht im entferntesten geglaubt, daß es schon so spät sei.
    »Okay«, sagte ich, »unterbrechen wir die Partie bis nach dem Essen! Einverstanden?«
    »Ich habe zwar keinen Hunger«, meinte Gosser, »aber wenn Sie wollen, können wir ja eine Pause einlegen.«
    Haily schien nur auf dieses Wort gewartet zu haben, denn er sprang sofort auf und murmelte, daß er ein wenig an die frische Luft gehen wolle.
    »Du bleibst hier!« sagte Gosser scharf.
    Ich beobachtete die kleine Szene nur aus den Augenwinkeln, aber ich sah, daß Haily den Kopf einzog und sich seufzend auf seinen Stuhl zurückfallen ließ. Wir taten natürlich, als wäre es uns nicht aufgefallen. Dann ließen wir uns von Norton in das Speisezimmer führen.
    Wir waren mit unseren Gedanken nicht beim Essen. »Irgendwas stimmt mit denen nicht«, raunte Phil mir zu.
    »Ja«, erwiderte ich. »Und zwar stimmt eine ganze Menge nicht. Erstens fahren unverheiratete junge Männer in diesem Alter nicht in so ein Nest, um dort ihren Urlaub zu verbringen. Zweitens hat bei einer Gemeinschaft von drei Urlaubsfreunden nicht einer so ein unangefochtenes Kommando, wie es Gosser ausübt.«
    »Außerdem sind sie jeder Anspielung ausgewichen, die auf ihre Herkunft abzielte«, meinte Phil nachdenklich. »Sie haben etwas zu verbergen, das steht fest.«
    »Die Frage ist nur, wie wir es herausbekommen können«, sagte ich. »Norton können wir keine Fragen stellen, wenn wir nicht auffallen wollen.«
    »Die einzige Möglichkeit besteht darin, daß wir versuchen, an ihre Fingerabdrücke zu kommen, und einer von uns mit den Prints nach Harrisburg fährt. Dort haben sie sicher eine Bildfunkstelle im Polizeipräsidium. Wenn die Abdrücke sofort nach Washington gefunkt werden, wissen wir spätestens morgen, ob mit den Burschen etwas los ist oder nicht.«
    Wir sprachen das Problem von allen Seiten durch, blieben aber bei dem Schluß, daß es keine andere Möglichkeit gäbe, den drei verdächtigen Gestalten näher auf den Zahn zu fühlen.
    »Jetzt wäre die Frage«, brummte ich, »an ihre Prints zu kommen.«
    »Wir zeigen ihnen irgendein Foto und fragen, ob sie die Leute darauf kennen. Das Hochglanzpapier von Fotos nimmt bildschöne Prints auf.«
    Phil hatte zweifellos recht. Wir hatten diesen Trick schon unzählige Male angewandt. Aber bei diesen drei Männern gefiel es mir nicht, daß wir diesen Trick anwenden sollten. Ich erklärte es Phil: »Nimm an, sie haben etwas auf dem Kerbholz! Haily und Chackson durchschauen diesen Trick vielleicht nicht. Aber Gosser halte ich für raffiniert genug, daß er nicht darauf hereinfällt und sich vielleicht sogar gewarnt fühlt. Wir müssen uns was anderes überlegen.«
    »Wenn wir ganz vorsichtig vorgehen wollen«, schlug Phil vor, »müssen wir den Sheriff einbeziehen. Er kann den Leuten irgend etwas zum Unterschreiben vorlegen.«
    »Wie stellst du dir das vor?«
    »Einer von uns geht gleich zur Post, um den Sheriff anzurufen. Er kann ja nebenbei andeuten, daß er mit unserer Firma telefonieren muß, weil das Telegramm immer noch nicht da ist. Der Sheriff soll ein sauberes Blatt Papier nehmen, vorher gründlich abwischen, damit keine anderen Fingerabdrücke drauf sind, und dann soll er damit ins Hotel kommen.«
    »Und den Leuten zur Unterschrift hinlegen? Ein leeres Blatt Papier? Wie stellst du dir das vor? Na, wenn das gut geht, haben wir Glück gehabt.«
    »Weißt du was Besseres?« fragte Phil. »Nein«, beruhigte ich ihn. »Machen wir es so!«
    Wir losten darum, wer den Sheriff anrufen sollte, und mir fiel diese Aufgabe zu. Als wir den Speisesaal verließen, kamen Haily, Chackson und Gosser herein. »Schon fertig?« fragte Gosser.
    »Ja«, nickte ich. »Aber Sie brauchen sich deshalb nicht zu beeilen. Ich muß eben zur Post. Wir warten auf ein Telegramm unserer Firma, und das Ding kommt und kommt nicht. Mal hören, was los ist.«
    »In einer halben Stunde sind wir bestimmt fertig«, nickte Gosser. »Dann kann es von mir aus weitergehen. Ist ja doch die einzige Abwechslung, die man hier in diesem traurigen Nest hat.«
    Das will ich glauben, dachte ich. Aber warum verkriecht ihr euch eigentlich in diesem traurigen Nest? Es hat euch doch keiner dazu gezwungen — oder? Einen Augenblick sah Gosser mich an. War er bereits mißtrauisch geworden?
    »Ich überlege schon die ganze Zeit, wo ich Sie mal gesehen habe«, brummte

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