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0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht

Titel: 0187 - Der Teufel hat umsonst gelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel hat umsonst gelacht
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die Hälfte des Vermögens erben sollten. Wenn eines von beiden vorher stirbt, bekommt der andere alles.«
    »Aha!« meinte Dr. Baker. »Da liegt also der Hase im Pfeffer! Es kommt jetzt nur noch darauf an zu wissen, wes Geistes Kind der Bruder und jetzige Alleinerbe ist.«
    Phils Gesicht verdüsterte sich.
    »Ein übler Patron, Schuldenmacher, Spieler und Frauenjäger! Kurz: ein Mann, der nie genug Geld bekommen kann, um seine Leidenschaften zu befriedigen.«
    »So daß also der Verdacht naheliegt, daß der Bursche mit diesem Dr. Dalton gemeinsame Sache gemacht hat, um seine Schwester zum Selbstmord zu treiben«, sagte ich grimmig. »Und wenn wir nicht verdammt aufpassen, wird in den nächsten Tagen etwas Ähnliches geschehen, ohne daß wir in der Lage sind, den Schuldigen festzunehmen.«
    »Und ohne, daß wir das Mädchen Nell vor Schaden bewahren könnten«, ergänzte Phil. »Wir haben nicht die geringste Handhabe, um etwas zu unternehmen. Ihr Vater hat, wie man so schön sagt, das Sorgerecht. Das kann ihm nur durch Gerichtsbeschluß entzogen werden, falls er sich etwas zuschulden kommen läßt.«
    »Allein die Tatsache, daß er das Mädchen in dieses Heim gesteckt und sie in die Hände eines gefährlichen Quacksalbers gegeben hat, müßte genügen!« protestierte ich wütend.
    »Mein lieber Jerry, du schießt über das Ziel hinaus! Willst du die Heilsarmee einer Unkorrektheit oder gar einer Unmenschlichkeit verdächtigen? Willst du ein staatlich anerkanntes Institut, das unter Aufsicht des Gesundheitssenators steht, angreifen, ohne Beweise zu haben?«
    Obwohl ich Phil recht geben mußte, hatte ich das Gefühl, was tun zu müssen.
    Hinter mir räusperte sich jemand. Es war Neville. Er grinste übers ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd.
    »Das ist ja beinah zum Schreien, wie besorgt ihr seid, daß unter allen Umständen dem Gesetz Genüge geschieht, selbst, wenn darüber ein junger Mensch zum Teufel geht! Von mir aus würde ich das Mädchen einfach wegholen und mit einem vernünftigen Richter sprechen, damit er seinen Segen dazu gibt. Meine Haushälterin ist eine Seele von Mensch, auch wenn sie ein Drachen ist. Die würde nicht nur auf die Kleine aufpassen, sondern sogar eine Horde von Gangstern in die Flucht schlagen, sobald die den Versuch machen würden, das Mädchen zu entführen.«
    Neville hatte natürlich vom menschlichen Standpunkt aus vollkommen recht, aber was nicht geht, das geht nun mal nicht. Mit einem derartigen Eingreifen hätten wir nichts anderes erreicht, als uns und letzten Endes auch dem Mädel Unannehmlichkeiten zu machen.
    Wir beschlossen also, unserem Chef, Mr. High, unsere Sorgen vorzutragen.
    ***
    Zu dritt — Dr. Baker, Phil und ich — zogen wir in sein Office und berichteten, jeder sein Teil.
    »Das ist eine außerordentlich schwierige und gefährliche Geschichte«, meinte der Boß und legte die Fingerspitzen gegeneinander.
    »Sie haben zwar einen begründeten Verdacht, daß es in diesem Institut nicht mit rechten Dingen zugeht, aber Sie haben keinen Beweis. Ich schlage vor, daß Sie sich zunächst die Fingerabdrücke dieses Dr. Dalton beschaffen. Wenn er ein fauler Kunde ist, was Sie ja annehmen, dann wird er nach menschlichem Ermessen kein unbeschriebenes Blatt sein. Namen kann man ändern, Fingerabdrücke nicht. Ich werde mich mit Senator Shrimp in Verbindung setzen. Jonathan Shrimp ist ein sehr beschäftigter Mann, darum nehme ich an, daß er dieser Mrs. Clarke mehr überläßt, als gut wäre. Ich werde ihn ankurbeln, damit er selbst nach dem Rechten sieht. Außerdem würde ich an Ihrer Stelle versuchen, die Heimleiterin auf meine Seite zu bringen. Natürlich ist es genauso, wie Sie denken. Für derartige Leute ist jeder Mann unter achtzig ein notorischer Verführer. Sie müssen sich also Rückenstärkung besorgen. Ich denke, daß ich Ihnen dabei behilflich sein kann.«
    Er blätterte im Telefonbuch, wählte eine Nummer und dann sagte er:
    »Hier ist John High. Sagen Sie Seiner Hochwürden, dem Bischof, ich wolle ihn sprechen.«
    Er wartete eine halbe Minute und rief:
    »Hallo, Charles! Ja, hier spricht John. Tut mir leid, das ist deine Schuld, du machst dich ja so selten! Gewiß, gewiß, mit Vergnügen, aber das ist nicht der Hauptgrund meines Anrufs. Wie stehst du mit den Leuten von der Salvation Army? Wie.,.? Das ist ja ausgezeichnet! Es handelt sich darum, eine sehr sture Leiterin eines Mädchenheims davon zu überzeugen, daß meine G.-men keine Menschenfresser sind. Wir

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