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0187 - Duell der Dämonen

0187 - Duell der Dämonen

Titel: 0187 - Duell der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sprang Zamorra auf, nahm die Stange wieder an sich und zog sich zwischen zwei Häusern in einen anderen Hinterhof zurück. Von dort aus beobachtete er, wie eine Gruppe von sechs schwarzgekleideten Kriegern auftauchte und sich des toten Adepten annahm. Aus der kurzen Unterhaltung ging hervor, daß sie ihn trotz seiner bürgerlichen Kleidung erkannt hatten und nicht besonders betrübt über sein Ableben waren. Also standen die Diener des ORTHOS trotz der dem Bösen verhafteten Bevölkerung auch hier nur in äußerst zwielichtigem Aiisehen.
    »Sucht die Umgebung ab!« befahl der Patrouillenführer. Die Männer schwärmten aus, aber sie entdeckten Zamorra nicht. Er wandte jenen geistigen Kunstgriff an, den er einmal von einem tibetischen Mönch gelernt hatte. Der Tibeter war mitten durch eine dichte Menschenmenge geschritten, ohne daß ihn auch nur ein einziger Mensch dabei gesehen hatte. Für sie war er einfach nicht existent gewesen. Sie hatten seine Anwesenheit nicht wahrgenommen.
    Zamorra lächelte, als einer der Krieger direkt vor ihm stand und durch ihn hindurchsah, um sich dann wieder abzuwenden. »Hier ist auch niemand«, berichtete er.
    Zamorra entspannte sich wieder. Die geistige Unsichtbarkeit hatte ihn sehr viel Kraft gekostet. Der Parapsychologe wischte sich den Schweiß von der Stirñ.
    Erst jetzt spürte er wieder den Schmerz an der Hüfte. Er kümmerte sich um die Wunde und stellte fest, daß sie kaum noch blutete. Aber die Blutspur selbst konnte ihn verraten, wenn die Krieger ihr Augenmerk etwas sorgfältiger auf den Boden richteten. Es war zwar dunkel geworden, aber die nassen Flecken waren auch beim Sternenlicht zu erkennen.
    Zamorra beschloß, seine Jacke zu opfern, riß sie in Streifen und begann die Wunde zu verbinden. Zu mehr reichte es im Moment nicht. Er mußte zusehen, daß er von hier verschwand. Wenn die Krieger den Tod des Adepten an den Tempel meldeten, konnte es sein, daß in wenigen Minuten hier die Hölle los war - im wahrsten Sinne des Wortes; Denn die Tempeldiener würden den Tod eines der Ihren nicht ungesühnt lassen…
    Er wechselte seinen Standort und betrachtete dann erst den erbeuteten Dhyarra-Kristall näher. Vorhin hatte er ihn nicht eingesetzt, weil er nicht sicher war, ob es jener war, den er kannte, den der Adept auf dem fliegenden Teppich bei sich gehabt hatte. Ihn hatte er beherrschen können, aber falls der Adept hier einen stärkeren Kristall benutzte, wäre es gefährlich geworden.
    Aber es war derselbe. Zamorra erkannte ihn an einem winzigen Kratzer wieder. Demzufolge schienen die einzelnen Zauberer und Zauberlehrlinge zumindest die Kristalle nicht oder sehr selten zu wechseln.
    Er versuchte ihn zu erproben und versenkte sich in die Kristall-Energien. Aber im gleichen Moment spürte er, daß er von einer Sperre zurückgeschleudert wurde. Der Dyarra war verschlüsselt gewesen und nur von dem Adepten zu benutzen.
    Im gleichen Moment zerpulverte der Kristall in Zamorras Hand zu Staub, der ihm zwischen den Fingern hindurch zu Boden rieselte.
    Der Meister des Übersinnlichen zuckte unwillkürlich zusammen.
    Mit dem Zerfallen hatte der Kristall zugleich einen Impuls ausgelöst. Er mußte im Tempel, wenn nicht sogar an weit entfernten Stellen des Landes Grex, wahrgenommen worden sein.
    Zamorra unterdrückte eine Verwünschung. Mit jeder Bewegung schien er sich hier in das unsichtbare,- tödliche Netz zu verstricken. Wenn der Transport des Toten zum Tempel vielleicht eine Viertelstunde Zeit gebracht hätte - jetzt war es vorbei.
    Im Tempel wußte man jetzt bereits vom Tod des Adepten.
    ***
    Blitze zuckten auf. Sie waren blutrot wie das Feuer der Hölle. Die schlanken Körper der Hexen waren in der Bewegung erstarrt. Sie sahen zum Himmel empor, wo die zuckenden Blitze ein gespenstisches Muster woben.
    Einen siebenzackigen Stern!
    In ihm entstand nebelhaft ein furchterregendes Gesicht, das jeder Beschreibung spottete. Ein dumpf grollendes, wütendes Lachen jagte über den Kreuzweg hinweg, und die knorrigen Eichen begannen sich vor dieser Gewalt zu neigen.
    »Wer bist du, daß du es wagst, mich zu rufen?«
    Damon lachte leise, gab aber keine Antwort. Er wartete gelassen ab.
    »Wenn du nicht sprichst, werde ich wieder gehen, aber ich reiße dich mit mir in die Hölle!« schrie das Schreckensantlitz am Himmel. Es ragte jetzt plastisch aus dem von flackernden Blitzen gebildeten, blutroten Siebenstern hervor.
    Jetzt lachte Damon noch lauter.
    »Ich kann dir nachempfinden, daß du

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