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0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes

Titel: 0188 - 7 Uhr - die Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: die Stunde des Todes
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Frankiermaschine entwertet worden ist, erinnert er sich der drei Eilbriefe, die von dem Mann abgegeben wurden, der die Drucksachen brachte. Und dieser Mann wiederum weiß ja, von wem er die drei Eilbriefe bekam. Er kennt den Mann zwar nicht, aber er hat ihn gesehen. Nun, Mr. Snubbish? Wird Ihnen ein bißchen warm hier drin?«
    Snubbishs Stirn glänzte von Schweiß. Er nickte und sagte heiser: »Ich… ich glaube, mir ist gestern abend der Whisky nicht gut bekommen.«
    »Oder heute früh der Schock mit Ihrer Verhaftung«, sagte ich kalt. »Die Einladung, nach hier zu kommen, Mr. Snubbish, war nämlich gleichbedeutend mit einer Verhaftung wegen versuchtem Kidnapping. He, Joe, komm rein! Ist der Mann hier, der dir gestern die drei Eilbriefe gab?«
    Alle rissen die Augen auf, als der Negerjunge über die Schwelle trat. Ohne zu zögern, tippte er mit ausgestrecktem Zeigefinger in Snubbish Richtung. Der war weiß geworden wie eine Kalkwand.
    Ich machte zwei Schritte auf ihn zu, als er plötzlich aufsprang und eine Pistole aus der Hosentasche riß. Es war eine Army-Pistole, und ich zweifelte nicht daran, daß Snubbish damit umgehen konnte.
    »Phil«, sagte ich ruhig über Snubbishs Schulter hinweg, »halt ihn fest!«
    Snubbish fiel darauf herein und drehte sich ruckartig um. Im selben Augenblick war ich auch schon bei ihm und hatte seinen rechten Arm gepackt. Ein harter Hebelzug, eine schnelle Bewegung — und die Pistole flog in hohem Bogen aus der Hand, während Snubbish gleichzeitig einen spitzen Schrei ausstieß.
    »Geben Sie es auf, Snubbish!« sagte ich. »Mit solchen Anfängern wird das FBI spielend fertig. Phil, die Handschellen!«
    ***
    Am Nachmittag hatten wir die Affäre Snubbish schon längst vergessen. Er war nur einer der kleinen Fische, wie sie täglich zu Hunderten in die Netze der Polizei gehen.
    Zwei andere Fälle, mit denen Snubbish, wie wir genau nachprüften, nichts zu tun haben konnte, beschäftigten uns: der Überfall auf die Looker Express Company und die Ermordung des kleinen Billie Randall.
    Es mochte gegen neun sein, als ich beim Überfliegen der vielen 100 Vernehmungsprotokolle auf die Aussage eines gewissen Martley stieß. Ich las sie durch und rief ihn gleich darauf an.
    Er war selbst am Telefon und meldete sich mit einer für einen Mann ungewöhnlich hohen Stimme.
    »Guten Abend, Mr. Martley«, sagte ich. »Hier ist Special Agent Cotton vom FBI. Ich habe gerade Ihre Aussage gelesen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie mal kurz herüberkämen? Ich hätte gern noch ein paar Fragen gestellt.«
    »So? Hm. Aber ich habe doch schon alles gesagt, Mr. Cotton. Freilich, wenn Sie es für nötig halten. Wo ist das FBI-Gebäude?«
    »Wir haben für diesen Fall eine Sonderkommission gebildet, die vom Sheradon Hotel aus arbeitet. Kommen Sie bitte ins Hotel! Es liegt ja ganz in der Nähe.«
    Ich legte den Hörer auf, schob das Vernehmungsprotokoll Martleys beiseite und wandte mich den nächsten zu.
    Phil schnippste mir meine Zigarette herüber und sagte: »Ich kann nicht mehr sitzen. Was hältst du davon, wenn ich mir inzwischen mal diesen Präsidenten der Looker Company vornehme? Er wohnt in der 42nd Street. Wenn du mir deinen Jaguar leihst, könnte ich hinfahren.«
    Ich warf ihm die Zündschlüssel über den Tisch.
    Er war noch keine Minute weg, da klingelte das Telefon. Ich meldete mich und hörte Woolfes bellende Stimme. Der Leiter unserer Mordkommission saß jetzt vermutlich in seinem Office und war von seinen Zetteln umgeben. Ich konnte mir bildhaft vorstellen, wie er in seinen Zetteln kramte und Ordnung in seine Gedanken zu bringen suchte.
    »Ja, Woolfe?« fragte ich. »Was ist los?«
    »Ach, mir fiel nur ein, daß ich Sie noch nicht von dem Untersuchungsergebnis des Arztes unterrichtet habe.«
    »Schießen Sie los!« sagte ich und suchte meine Zigaretten. »Ich höre.«
    »Die Sache hat sich kompliziert. Der Junge ist erst mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen worden.«
    »Ein tödlicher Schlag?«
    »Nein. Der Schlag kann ihn nur betäubt haben. Wie lange diese Betäubung allerdings anhielt, das kann der Doc nicht sagen. Da sprächen zu viele Faktoren mit, als daß er darüber etwas mutmaßen könnte. Für die Dauer einer Betäubung, sagte der Doc, könnten sogar die Umwelttemperatur, die Luftfeuchtigkeit und was weiß ich noch von Bedeutung sein.«
    »Lassen wir also die Dauer der Betäubung völlig aus dem Spiel, solange man darüber noch nichts weiß!« schlug ich vor. »Gibt

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