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0189 - Am Schreckensfluß

0189 - Am Schreckensfluß

Titel: 0189 - Am Schreckensfluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht aufgeben und mußte es doch.
    Plötzlich sackte der fliegende Teppich endgültig durch, weit früher, als Zamorra befürchtet hatte. Ein Schwächeanfall überkam ihn, ließ den Meister des Übersinnlichen, wie viele ihn nannten, erzittern.
    Eine Kante des Teppichs berührte den Boden.
    Das war der Augenblick, in dem im Tempel in Aronyx etwas geschah, mit dem niemand gerechnet hatte…
    ***
    Sie verließen den Tempel.
    Im Innenhof wartete ein fliegender Teppich. Er gehörte zu den größten Exemplaren, die Nicole jemals gesehen hatte. Drei Schamanen kauerten bereits darauf, Para-Riesen gegenüber der Witch und dem Hexer, aber keiner der drei war der Oberste Schamane, der im Tempel den Oberbefehl führte.
    »Auf den Teppich«, befahl die Witch.
    Mit den knapp bemessenen Schritten, die das enge Todesgewand ihr aufzwang, betrat Nicole den fliegenden Teppich, der jetzt noch ruhig auf dem Boden des Tempelhofs lag. Nach ihr kamen Witch und Hexer, zum Schluß die vier Tempelkrieger, die Nicole bereits aus ihrer Unterkunft geholt hatten. Auch jetzt wirkten sie wie Roboter, wie Maschinen, die keinen eigenen Willen besaßen. Aber keine Sekunde lang ließen sie Nicole aus den Augen, obgleich sie in ihrer Aufmachung ohnehin nicht fliehen konnte.
    Ruckfrei hob der Teppich ab. Nicole konnte nicht erkennen, wer von den Dämonendienern ihn lenkte. Der Teppich stieg unheimlich schnell auf, über die Tempelmauer hinweg in die Höhe.
    Die Entscheidung war gefallen, die letzte Chance vertan. Denn Zamorra würde sie im Tempel suchen, und dort war sie nicht mehr!
    Krokodilfluß! brannte es in ihr. War es nicht vielleicht besser, sich jetzt aus großer Höhe in die Tiefe zu stürzen?
    Aber das brachte sie nicht fertig. Noch war die Verzweiflung nicht groß genug, als daß nicht doch irgendwo in ihr noch ein winziges Fünkchen Hoffnung gewesen wäre.
    Der große fliegende Teppich schwebte über den Königspalast hinweg, dann über die Dächer der großen Stadt, in der die Häuser unten schmal, dafür oben aber breit waren und die schmalen Gassen so überdeckten, daß nur wenig Tageslicht hineinfiel. Eine Alptraumstadt, in der nur die große Durchgangsstraße, die von einer Seite vorbei an Palast und Tempel zur anderen Seite der Stadt führte und am Hafen endete, die Ausnahme bildete.
    Die dunklen Bauten blieben unten und hinter ihnen zurück. Der Teppich schwebte gen Oyst, dem Krokodilfluß entgegen.
    Das war der Moment, an dem in einem Teil des Tempels eine Entscheidung fiel…
    ***
    Kerr behielt recht. Als er die erste Kurve mit fast zu viel Schwung nahm, sah er den grauen Jaguar nicht mehr weit voraus.
    Das sportlich-schnelle Fahrzeug des Schwarzen Druiden war für diese Strecke einfach zu schnell. Nach der ersten Haarnadelkurve mußte der Fahrer Angst vor der eigenen Courage bekommen haben und fuhr jetzt langsamer.
    Kerr lächelte hart. Er kannte die Strecke; der andere offenbar nicht, und er schien mit dem Jaguar auch nicht so vertraut zu sein wie Kerr mit seinem Wagen.
    Gegenverkehr gab es heute zur Abwechslung mal nicht. Kerr flog um die Kurven, schnitt, wo es eben ging, und vergaß fast, daß er auch noch so etwas wie eine Bremse besaß.
    Da mußte der Schwarze Druide ihn im Rückspiegel heranrasen gesehen haben, und er bremste Kerr ab!
    Mit seiner Druidenkraft!
    Kerrs Wagen hatte plötzlich keinen Strom mehr. Der Schwarze schien genug von Technik zu verstehen, um der gesamten Zündanlage aus der Ferne den Saft zu nehmen.
    Prompt setzte der Motor aus, aber auch der Brems-Servo. Das wurde Kerr doch ein wenig zu riskant, und er wechselte den Bleifuß von Gas auf Bremse. Der Vauxhall verlor rapide an Geschwindigkeit, aber langsamer als normal.
    Und vor Kerr flog der Jaguar aus einer Kurve und raste einen flachen Hang hinunter.. Der Schwarze Druide hatte sich wohl zu stark auf die Zündanlage seines Verfolgers konzentriert und dabei weniger auf die Straße geachtet.
    Während auf der Straße Kerrs Wagen ausrollte, legte sich zwei Meter tiefer der Jaguar auf die Seite, kippte dann ganz um und rutschte noch eine kurze Strecke auf dem Dach. Erstaunlicherweise hatte die Karosserie diese Strapaze ohne größere Verformungen überstanden.
    Der blaue Vauxhall stand. Kerr griff ins Handschuhfach. In dem lag seine Dienstwaffe. Mit der Pistole sprang er ins Freie und stürmte den Hang hinunter.
    Trotz allem mußten sich die Türen des Sportwagens verformt haben, denn der Schwarze Druide kurbelte an der Fensterscheibe, um sich dann

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