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019 - Der Sarg des Vampirs

019 - Der Sarg des Vampirs

Titel: 019 - Der Sarg des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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es gut, bis jetzt! Aber das kann sich sehr
schnell ändern. Mit ihm hatten wir es übrigens etwas leichter, wir konnten ihn
im Handumdrehen überwältigen. Wir kennen ihn schon lange. Sie aber sind neu
hier – Amerikaner. Ein Freund von Estelle de Avilla ?«
    Larry ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Der Mann war erstaunlich
gut unterrichtet, wenn er offensichtlich auch nicht alle Details kannte.
    »Oder sind Sie gar kein Freund von Estelle, hm? Hat de Avilla Sie vielleicht als Detektiv engagiert? Zuzutrauen wäre es ihm. Er hat Angst,
weil er weiß, dass er das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen kann! Doch er
versucht alles, um den Schrecken auszuweichen, den seine Vorfahren vor zwei
Jahrhunderten zum ersten Mal zu spüren bekamen. Ich bewundere Ihren Mut, aber
er zeigt auch Ihre Unwissenheit und Ihre Dummheit, Señor Brent.«
    Man kannte also seinen Namen!
    »Jemand, der sich genau in der Geschichte auskennt, würde immer einen Bogen
um das Grab Sarkoms machen – vor allem in diesen kritischen Tagen. Bei Sanchos
ist das etwas anderes. Er sieht die Dinge mit anderen Augen. Er weiß nicht,
dass wir ihn seit den ersten Tagen seiner Ankunft in diesem Dorf beobachten.
Wir wissen, weshalb er hier ist, aber
noch nicht sehr viel über Sie.«
    Im Schein der Lampe konnte Larry sein Gegenüber besser erkennen und kniff
die Augen zusammen, als könne er dadurch die markanten, scharfgeschnittenen
Züge des Zigeuners klarer aus der Dämmerung schälen. Der Mann war etwa vierzig
Jahre alt.
    »Dem Fluch entgeht niemand«, fuhr dieser fort. »Sanchos bekommt das in
dieser Nacht noch zu spüren. Sarkom hat ihn auserwählt, den ersten Kampf
einzuleiten.«
    »Welchen Kampf?«
    »Sarkoms Kampf, der zu seiner Zeit unter den Sippen ausgetragen wurde.
Sarkom nennt ihn Die Messer der
Finsternis. Sie werden Zeuge sein. Schließlich müssen Sie wissen, wie der
Kampf geführt wird. Morgen, gegen Mitternacht, zum Höhepunkt von Sarkoms
Erscheinen, werden auch Sie den Kampf der Messer ausführen.«
    »Warum das alles?«
    Der Mann lachte. In der Dunkelheit blitzten seine Zähne. »Weil Sarkom es so
wünscht. Wir tun alles für ihn. Er gab uns den Auftrag – vor zwei Jahrhunderten
– und wir führen diesen Befehl aus. Der Beweis für unsere Treue ist Sarkom
selbst. Sie verstehen zu wenig von den Dingen, um mitreden zu können.«
    Diesen Eindruck gewann Larry auch. Die eigenartige Logik des Mannes
bereitete ihm Schwierigkeiten.
    »Sie glauben nicht an das, was man sich hier erzählt, und Sieglauben nicht
an das, was geschehen ist, nicht wahr?«
    »Vielleicht nicht.«
    »Die Geschichte um die de Avilla -Familie ist ein
Phänomen, das nicht zu widerlegen ist.«
    »Ich zweifle nicht daran«, entgegnete Larry.
    Der Zigeuner hob die Taschenlampe ein wenig. »Sie werden bald anders
denken, Brent«, sagte er mit gepresster Stimme. »Sanchos war schlauer als Sie.
Er ließ sich sogar ohne Widerstand seinen Schlüssel abnehmen, mit dem wir in
die Wohnung eindringen konnten, um an das Mädchen zu kommen.«
    Dem PSA-Agenten stockte der Atem. »Was habt ihr mit dem Mädchen gemacht?«
    » Wir gar nichts! Sarkom ging um! Er hat sie getroffen!«
    Larry schloss angewidert die Augen. Das alles durfte nicht wahr sein!
    »Das schaurige Spiel, das Sarkom hier aufzieht, mit dem er seine Rache
ankündigt, ist noch lange nicht zu Ende. Weder Sie noch der Herzog de Avilla konnten ihn täuschen. Sarkom entgeht nichts. Wozu
sonst hätte er so viele Helfer, so viele Beobachter? Nicht eine Sippe lässt ihn
im Stich. Das Entsetzen wird den Höhepunkt erreichen, wenn sich Sarkom der
jüngsten Tochter de Avillas nähern wird. Der Herzog
glaubt sie zwar in Sicherheit, aber er täuscht sich. Das Esplanade ist kein sicherer Ort. Sie hält sich dort in Zimmer 139
auf. Das ist eine Neuigkeit, die selbst Sie überraschen dürfte, nicht wahr?«
    Larry Brent antwortete nicht. Er hatte es mit raffinierten und kaltblütigen
Gegnern zu tun, die alles bereits bis ins kleinste Detail vorbereitet hatten,
während er sich noch mühsam mit den Problemen beschäftigte, die diesen
außergewöhnlichen Fall kennzeichneten.
    »Sarkom wird dieses Mädchen noch heute Nacht aufsuchen. Die lückenlose
Kette der Geschichte wird sich fortsetzen, und niemand ist da, der das
verhindern kann.«
    X-RAY-3 betrachtete seine gefesselten Hände und Füße, und er musste dem
Zigeuner recht geben.
     
    ●
     
    Für eine Weile wurde Larry in dem finsteren Wagen alleine gelassen. Dann
kamen zwei

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