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019 - Lockruf der Zombies

019 - Lockruf der Zombies

Titel: 019 - Lockruf der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sein mordgieriges Monster sein – und nun diese verblüffende Wendung. Es war, als hätte jemand das Ablaufen eines Films gestoppt.
    Das Ungeheuer mit den gewaltigen Säbelzähnen hing in der Luft, während sich Roxanes Magieblitze durch seinen Körper wühlten. Der Leib brach auf. Flammen schossen heraus. Die Bestie verbrannte, wurde zu anthrazitfarbenem Rauch, der hochstieg und sich auflöste.
    Als der Mord-Magier das sah, bebte er vor Wut. Roxane wandte sich ihm zu. Sie war entschlossen, auch ihn zu vernichten, doch ehe sie ihn mit ihren Magieblitzen treffen konnte, löste er sich auf. Hoch über ihren Köpfen heulte dann noch seine Stimme.
    »Na warte, Roxane! Noch ist nicht aller Tage Abend! Wir sehen uns wieder! Schon bald!«
    Die Stimme verwehte, und Roxane war mit dem Gnom allein.
    Cruv kam zögernd näher. Er hob seinen Dreizack auf, und sein Blick war voller Bewunderung für die Hexe aus dem Jenseits.
    »Roxane…«, sagte er überwältigt. »Das… das war großartig. Einfach großartig!«
    Das schöne Mädchen ging vor ihm in die Hocke und umarmte ihn. »Wir haben eine weitere Hürde zusammen genommen. Bist du immer noch der Ansicht, daß du es nicht schaffst, mit mir und Mr. Silver zum Tunnel der Kraft zu gehen?«
    »Langsam denke ich, ich sollte es riskieren.«
    Die Hexe lächelte. »Das ist eine Antwort, die mir gefällt, Cruv. Es war gut, daß du unter Soltaffs Schultertuch gesehen hast.«
    »Du wolltest mir zuerst nicht glauben, daß uns von ihm Gefahr droht.«
    »Da du dich hier auf Coor besser auskennst als ich, werde ich in Zukunft mehr auf dich hören«, versprach Roxane.
    ***
    Unsere Rückkehr nach Cullkirk glich einem Triumphzug. Im Grunde genommen konnten wir mit dem, was wir erreicht hatten, zufrieden sein.
    Wir hatten den Geisterpiraten den entführten Jungen abgejagt.
    Wir hatten die Mannschaft der CALYPSO vor dem sicheren Tod bewahrt. Der Schatz der toten Seelen befand sich im Heimatmuseum des kleinen schottischen Fischerdorfes, und die Zombie-Piraten hatten sich in Wohlgefallen aufgelöst.
    Die Bewohner von Cullkirk glaubten, die Geisterpiraten wären für immer verschwunden. Ich war jedoch der Ansicht, daß uns Kapitän Nimu Brass und seine verteufelten Seeräuber nur eine kleine Verschnaufpause gönnten.
    Ein Kerl wie Brass ließ sich nicht so einfach wegnehmen, was ihm gehörte. Und den gehobenen und sichergestellten Schatz sah er als seinen Besitz an, obwohl er alles Gold, die Geschmeide und Juwelen auf seinen einstigen Raubzügen erbeutet hatte, womit ihm von all dem im Grunde genommen nichts gehörte.
    Cullkirk überschlug sich vor Begeisterung, und ich ließ den Leuten ihre Freude, aber ich hielt die Augen offen, denn für mich stand fest, daß Nimu Brass so sicher kommen würde wie das Amen in der Kirche.
    Die Reporter, die über die 800-Jahr-Feier von Cullkirk berichten wollten, stürzten sich nun auf die andere Sensation. Ich bat den Bürgermeister, dafür zu sorgen, daß man meine Freunde und mich nicht behelligte, und Phil MacKenzie verstand es hervorragend, uns abzuschirmen.
    Kein ungebetener Gast gelangte in Marvin Nelsons Haus, das uns allen Platz bot. Wir feierten den Erfolg in kleinem Rahmen, und Vicky Bonney war sichtlich froh darüber, mich unversehrt wiederzuhaben.
    Als Roy Cassidy verschwunden war, hatte keiner im Dorf mehr an die Feier gedacht. Nun dachten wieder alle an das Fest, und auch meine Freunde freuten sich schon darauf.
    Der Abend kam, und ich fragte mich, ob es Nimu Brass zulassen würde, daß Cullkirk unbeschwert seinen 800. Geburtstag feierte.
    »Woran denkst du, Tony?« fragte mich Vicky. Wir standen auf der Veranda. Ich hielt ein Glas Pernod in meiner Rechten. Mein linker Arm lag um ihre Schultern. Unsere Freunde befanden sich im Haus. Ich blickte auf das finstere Meer hinaus und stellte mir vor, wie herrlich es gewesen wäre, wenn ich mit meinen Gedanken das Geisterschiff für alle Zeiten hätte versenken könne, egal, wo es sich im Augenblick befand.
    »An nichts Besonderes«, antwortete ich ausweichend.
    »Schwindler«, sagte Vicky und wandte sich mir zu. Ihr Zeigefinger legte sich auf die Falte über meiner Nasenwurzel.
    »Immer wenn diese Falte zu sehen ist, wälzt du schwerwiegende Probleme«, behauptete sie.
    »Es sind die Nachwirkungen der Erlebnisse.«
    »Kapitän Nimu Brass ist nicht vernichtet, stimmt’s?«
    »Er ist verschwunden, das genügt.«
    »Du befürchtest, daß er zurückkommt, nicht wahr?« drang Vicky weiter in mich. Sie konnte

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