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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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mußte im letzten Augenblick noch weg. Du weißt doch, daß seine Frau in der Klinik liegt und ein Baby erwartet. Wir wollten gerade aufbrechen, als der Anruf kam. Poove mußte sofort in die Klinik. Ich habe keine Ahnung, ob da irgend etwas schiefgegangen ist.«
    »Das wär’ ja wirklich traurig. Ich kenne Pooves Frau. Wirklich ein nettes Mädchen. Hoffentlich klappt alles.«
    »Ja, das hoffen wir alle. Der Chef war ziemlich durcheinander. Wo sollte er in der Eile einen anderen Fahrer herkriegen?«
    »Waren denn Myers und Smith nicht da?«
    »Die müssen doch um vier die Lohngelder fahren!«
    »Ach ja, das hatte ich vergessen.«
    »Schließlich fiel dem Chef ein Bekannter ein. Er könne sich für dieses Milchgesicht verbürgen, sagte er. Scheint gut mit ihm bekannt zu sein. He, Kleiner, komm her! Das ist Joe Anderson, das ist Bill Maily. Und das ist Rock Nelson, der Freund vom Chef. Nun gebt euch die Pfötchen und seid nett zueinander!«
    Ich hörte, wie die Männer lachten. Der weitere Verlauf des Gesprächs interessierte mich nicht mehr. Wenn der Chef einer solchen Transportgesellschaft selber einen Aushilfsfahrer für eine solche Tour wählte', dann war der Mann okay. Schließlich wußte niemand als der Chef besser, was für eine wertvolle Fuhre es war.
    Trotzdem ging ich hinaus auf die Straße und setzte mich in den Jaguar. Ich tat es nicht, weil ich irgendein Mißtrauen gehegt hätte. Was sollte denn schiefgehen?
    Draußen auf der Straße wachten zwölf Detectives der City Police. Im Hof standen außer mir drei G-men, acht Schutzmannschaften der Transportgesellschaft mit Maschinenpistolen, ein bewaffneter Beifahrer, ein Cop und ein halbes Dutzend Bankdetektive, die alle ihre Schießeisen in der Schulterhalfter trugen. Um da etwas zu machen, hätte schon eine Gangsterbande von der Stärke einer kleinen Armee anrücken müssen.
    Während der Fahrt selbst konnte doch auch nichts passieren. Zwei G-men vor dem Truck, zwei dahinter. Im Wagen ein bewaffneter Beifahrer und hinten drin acht Burschen mit Maschinenpistolen. Der ganze Schlitten doppelt gepanzert und die Tür nur von einem einzigen Mann zu öffnen, der die Ziffern des Kombinationsschlosses kannte. Wie sollte da jemand an das Gold herankommen können?
    Nein, es gab keinen Grund, mißtrauisch zu sein oder zu werden. Aus reiner Gewohnheit setzte ich mich in den Jaguar, nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes und rief zuerst das FBI, danach das Hauptquartier der New Yorker State Police und schließlich noch das HQ der City Police an. Überall bat ich um Blitzüberprüfung eines gewissen Rock Nelson, etwa 25 Jahre alt. Von allen drei Seiten wurde mir nach wenigen Minuten gemeldet, daß sie nichts Über einen Rock Nelson wüßten. Das bedeutete, daß Nelson noch nie mit der Polizei zusammengestoßen war. Also bestand nicht der leiseste Anlaß, etwas gegen seine Person als Fahrer einzuwenden.
    Ich stieg wieder aus und ging zurück in den Hof. Sie waren gerade dabei, die letzten Kisten einzuladen. Als dies geschehen war, prüften drei Mann der Schutzmannschaften unabhängig voneinander und einzeln die Ladung. Sie zählten die Kisten und sahen die Plomben nach. Der Bankdirektor und Phil taten anschließend dasselbe. Alles war in Ordnung.
    »Na«, sagte der Cop, »dann kann ich ja verschwinden. Meine Aufgabe war eigentlich nur, dafür zu sorgen, daß der Wagen auf der Fahrt hierher nicht aufgehalten wurde. Gute Fahrt, Herrschaften!«
    Er tippte lässig an seinen Mützenschirm und verschwand.
    Joe Anderson, der der Chef dieser Schutzmannschaften zu sein schien, winkte den Beifahrer Valley beiseite. Sie gingen weit weg bis in die hinterste Ecke des Hofes. Dort vertraute Anderson dem uniformierten Beifahrer die Zahl an, die man einstellen mußte, wenn man den Truck hinten aufmachen wollte.
    Anderson kam allein zurück. Er pfiff seine Jungens zusammen. Jeder einzelne mußte ihm, bevor er in den Truck hineinklettern durfte, die Maschinenpistole vorzeigen, sie auseinandernehmen und ohne Patronen beweisen, daß sie funktionierte.
    Ich schmunzelte. Der Haufen war straff organisiert, das mußte man ihnen lassen. Gründlicher hätten auch G-men nicht Vorgehen können. Nacheinander kletterten die sieben Burschen in den Truck hinein. Als letzter Anderson.
    Erst als Anderson drin war, kam Valley aus seiner Hofecke zurück und winkte dem jungen Fahrer. Gemeinsam drückten sie die beiden schweren, dicken Stahltüren zu. Danach kletterten sie ins Führerhaus. Aber noch war es nicht

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