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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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während er gleichzeitig durch das Schlüsselloch sah.
    »Es bewegt sich etwas auf dem Bett«, murmelte er, »und davon kommt das Quietschen der Matratze.«
    Er drehte den Knauf, aber die Tür war abgeschlossen. Mrs. Rollers erklärte ihm, daß das sehr ungewöhnlich sei. Mr. Putter schließe sein Zimmer nie ab, und das sei ja auch wirklich nicht nötig, denn sie würde sifh niemals erlauben…
    »Schon gut«, nickte der Polizist. »Wir sollten, glaube ich, etwas unternehmen. Irgendwie muß die Tür doch auch ohne Schlüssel aufzukriegen sein. Gibt es keinen Schlosser in der Nähe?«
    »O doch!« erwiderte Mrs. Rollers lebhaft. »Gleich im nächsten. Haus. Mr. Fanslake hat im Hof seine Werkstatt.«
    »Gut, ich bin gleich wieder da!«
    Mrs. Rollers nickte und wartete, bis der Polizist die Wohnung verlassen hatte. Dariach versuchte sie selbst, einen Blick durch das Schlüsselloch zu werfen. Ein wenig zittrig in den Knien bückte sie sich und brachte den Kopf sehr nahe an die Tür. Wieder hörte sie dieses eigenartige Geräusch von einer Matratze, auf der sich jemand bewegt.
    Dieses Geräusch war unheimlich. Es kam in regelmäßigen Abständen wieder. Sonst war es totenstill.
    Einen Augenblick überlegte sie, ob sie sich im Treppenhaus aufhalten solle, bis der Polizist mit dem Schlosser zurückkam, oder lieber in der Küche. Schließlich entschied sie sich für das Treppenhaus. Wenn sie dort schreien würde, mußte das ganze Haus sie hören.
    Zitternd vor Angst tappte sie durch den Flur. Noch bevor sie die Tür erreicht hatte, hörte sie draußen die Stimme Mr. Fanslakes. Erleichtert zog sie die Wohnungstür auf und ließ die beiden Männer ein. Der Schlosser hatte eine Kunststofftasche mitgebracht, in der ein paar Werkzeuge metallisch klirrten.
    »Guten Tag, Mrs. Rollers«, sagte Mr. Fanslake freundlich und tippte an den Sqhirm seiner fleckigen Arbeitsmütze. »Sie haben nichts dagegen, wenn wir mal gemeinsam einen Einbruch begehen, was?« Er deutete mit dem Kopf auf den Polizisten.
    Mrs. Rollers stutzte. »Einen Einbruch? Ach so, ja. Wegen der Tür. Oh, gewiß nicht. Es ist ja die Polizei dabei. Ich bin sehr gespannt, Mr. Fanslake. Das ist alles so unheimlich!«
    Der Schlosser wollte etwas erwidern, als sie wieder das Geräusch hörten. Gespannt lauschten sie.
    »Das kommt von einer Matratze«, erwiderte Fanslake sofort. »Und Matratzen quietschen nicht von allein. Na, dann wollen wir uns das Schloß einmal ansehen.«
    Er schnallte seine Tasche auf, suchte in den Werkzeugen und machte sich an die Arbeit.
    Es dauerte nur eine Minute, bis das einfache Schloß den Künsten des Handwerkers nachgab. Leise knarrend ging die Tür auf. Der Schlosser trat fast erschrocken einen Schritt zurück. Mrs. Rollers wich bis an die Küchentür zurück.
    Der Polizist stand allein vor der Tür. Er räusperte sich, griff nach hinten und zog seine schwere Dienstpistole aus der Gürteltasche.
    »He, Jack!« sagte er laut. »Was ist los?«
    Und dabei trat er langsam Über die Schwelle, während sein wachsamer Blick durch das Zimmer flog.
    Er entdeckte die verschnürte Gestalt auf dem Bett, und ein Ausruf der Überraschung entfuhr ihm. Mit vier schnellen Schritten war er am Bett und beugte sich vor.
    Die offenen Augen seines Kollegen sahen ihn an. Jetzt war ihm auch die Ursache des Geräusches klar.
    Der Polizist schob seine Waffe zurück in die Tasche und rief nach draußen in den Flur: »Mrs. Rollers, bringen Sie mir doch bitte ein scharfes Messer! Oder eine kräftige Schere!«
    Es ging schnell, als sie das Messer hatten. Putter stöhnte und spuckte den Lappen aus, den man ihm in den Mund gesteckt hatte.
    »Oh«, stöhnte er, »geht mir’s dreckig! Ricky, hol doch mal den Schnaps aus der Kommode! Unten links…«
    »Okay, Jack! Hier, aber trink’s langsam!«
    Putter hörte nicht auf den Rat. Er kippte das halbe Wasserglas in einem Zug hinunter, seufzte und tastete vorsichtig mit den Fingern nach seinem Hinterkopf. Erst jetzt sahen die anderen, daß Putter dort eine beachtliche Beule hatte. Auch waren die Haare von Blut verklebt, das allerdings schon geronnen war.
    »Donnerwetter!« rief der andere Polizist aus. »Was haben sie denn mit dir gemacht, Jack?«
    Putter nahm erst noch einen kräftigen Schluck Schnaps, ließ sich eine angezündete Zigarette geben und berichtete stockend. »Sie kamen mit zwei Mann rein… einer mit Pistole… ich kannte sie nicht… weiß der Teufel, was sie eigentlich wollten…«
    »Hier in das Zimmer?« fragte

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