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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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Mrs. Rollers erschrocken. »Haben Sie die Männer denn hereingelassen?«
    »Nein. Ich war gerade dabei, mich anzuziehen, als sie reinkamen. Ohne anzuklopfen, standen sie auf einmal hier. Na, ich hob natürlich die Hände, denn der eine hatte ja ein Schießeisen in der Hand… Verflucht, habe ich Kopfschmerzen!«
    Sie sprachen das Ereignis durch, und Jack Putter fiel plötzlich auf, daß sein Uniformrock fehlte. Er sah in den Schrank und entdeckte auch noch das Fehlen einer Uniformhose. Jetzt sah er in der Kommode und in allen anderen Behältnissen seines Zimmers nach. Aber außer einer vollständigen Uniform mit Hemd, Gürtel und Knüppel wie Pistole fehlte ihm nichts. Selbst seine kleine Rücklage vom letzten Gehalt, ungefähr 40 Dollar, war noch vorhanden.
    »Na, jetzt bin ich aber fertig«, sagte Putter fassungslos. »Die Brüder hatten es nur auf meine Uniform abgesehen! Kannst du dir das erklären, Ricky?«
    Der Kollege schüttelte den Kopf. »Nein, keine Spur. Aber eins steht fest! Die Burschen können mit einer Polizeiuniform viel Unheil anrichten! Wir müssen sofort den Captain informieren! Ich gehe zurück ins Revier, Jack. Du läßt am besten einen Arzt kommen!«
    »Ich gehe mit zum Revier. Die Geschichte muß ich dem Captain schon selber erzählen. Außerdem hatte er mich doch sowieso für drei Uhr bestellt. Hast du keine Ahnung, was er eigentlich von mir will?«
    »Nein, Jack, ich habe keinen blassen Schimmer. Hast du was ausgefressen?« Putter zuckte die Achseln. »Ich hoffe nicht. Aber das weiß man ja nie so genau, wenn man Captain Mortensen als Vorgesetzten hat. Vielleicht bin ich nach seiner Uhr mal eine Minute zu spät gekommen oder sonstwas. Na, wir werden ja sehen, was er will. Komm, gehen wir!«
    »Möchtest du dich nicht vorher anziehen?«
    »Oh«, rief Putter, blickte an sich herab und niqkte: »Natürlich.«
    Er beeilte sich. Ab und zu verzog er schmerzlich das Gesicht, wenn er sich zu heftig bewegt hatte und die stechenden Schmerzen im Kopf Zunahmen. Eine gute halbe Stunde später wußte Captain Brian Mortensen von dem eigenartigen Überfall auf Jack Putter Bescheid.
    »Sonderbar«, sagte er. »Sehr bedenklich. Wenn sie nur eine Polizeiuniform brauchen, dann soll sie doch eine Rolle bei irgendeiner anderen Sache spielen. Da sich die Burschen jedoch auf diesem Weg in den Besitz der Uniform brachten, haben sie etwas Ungesetzliches damit vor. Und das kann gefährlich sein. Ich glaube, es ist besser, wenn wir von diesem Vorfall den Polizeipräsidenten verständigen.«
    Mortensen griff zum Telefon und sagte: »Eine Verbindung mit dem Commissioner, bitte.«
    Zehn Minuten später wurde Jack Putter von einer schweren Limousine abgeholt und zum Hauptquartier gebracht, um dort dem Commissioner persönlich Meldung zu erstatten. Der Leiter der Kriminalabteilung war ebenfalls zugegen. Er veranlaßte, daß auch die State Police und das FBI von der mysteriösen Geschichte in Kenntnis gesetzt wurden.
    So kam es, daß von 4.30 Uhr an rund 25 000 Polizisten in New York Ausschau nach dem »Kollegen« hielten, der die Uniform mit dem Dienstabzeichen Nummer 3371 trug, während gleichzeitig Jack Putter nach zwei Spritzen vom Polizeiarzt im Archiv des Hauptquartiers saß und die Bände des Verbrecheralbums durchblätterte, ob er die beiden Gesichter der Männer, die ihn überfallen hatten, vielleicht wiederfinden würde.
    ***
    »Verdammt noch mal!« knurrte Roger Valley, kurz nachdem ihn Rock Nelson befehlsgemäß an der Kreuzung zwischen den beiden breiten Fernstraßen geweckt hatte. »Verdammt noch mal, das kleine Ding kann doch nicht weg sein!«
    Rock Nelson hatte während der ganzen Zeit stur zum Fenster hinaus auf die Straße geblickt, die jetzt in bergiges Gelände führte und stetig anstieg. Jetzt wandte er zum ersten Male den Kopf und fragte: »Was ist denn los? Was suchen Sie eigentlich?«
    »Ich hatte doch diesen kleinen Revolver in meiner Mütze!« schimpfte Valley, der sich weit vorgebeugt hatte und mit den Händen auf dem Boden des Führerhauses herumtastete. »Mir ist im Schlafen die Mütze runtergefallen. Und jetzt fehlt der Revolver!«
    Nelson zuckte die Achseln und drehte den schweren Lastwagen fast elegant in eine enge Kurve. »Wahrscheinlich ist das Ding von den Erschütterungen der Fahrt unter die Sitzbank gerüttelt worden«, meinte er. »Wenn wir mal anhalten, können wir die Bank rausnehmen und nachsehen.«
    Valley richtete sich seufzend wieder auf. »Ja«, stimmte er zu, »hat noch

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