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0193 - Duell der Magier

0193 - Duell der Magier

Titel: 0193 - Duell der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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begannen die Maschinerie eingehend zu untersuchen, während Jörg mit dem Warndreieck herumhampelte und es, bemüht, den richtigen Sicherheitsabstand zu erreichen, aufstellte.
    »Ich würde fast auf Kolbenfraß tippen«, behauptete Uschi nach einiger Zeit. »An der Elektrik liegt’s nicht, am Vergaser ebensowenig. Der Tank ist voll…«
    »Das heißt, wir liegen fest und dürfen auf den Abschlepper warten«, erkannte der zurückgekehrte Jörg. Monica lächelte ihn an. »Flitz doch mal zur nächsten Notrufsäule…«
    Bernd grinste trocken. »Hast du Geld? Meins reicht gerade für ein paar Tage Kassel und volltanken, und damit hat sich das. Wenn einer von euch so reich ist, den Schleppwagen bezahlen zu können… und die Brüder wollen das Geld sofort und bar.«
    »Vielleicht sieht uns auch ein Gelber Engel…«
    Uschi tippte sich an die Stirn. »Die sind nicht weniger auf Geld aus. Paß auf, bis zur Ausfahrt Zierenberg ist es nicht mehr weit. Verschwinden muß die Kiste hier von der Autobahn, sonst bekommen wir Ärger. Wenn wir alle vier anpacken, schaffen wir es, bis zur Ausfahrt zu schieben. Zwei Kilometer sind das vielleicht…«
    »Okay«, entschied Bernd. »Manchmal haben auch Mädchen gute Ideen.«
    »Ich beiße dir gleich in die Milz«, drohte Uschi, während Jörg das Gesicht verzog. »Hat euch schon mal einer gesagt, daß Autoschieben über zwei Kilometer ungesund ist?«
    »Das ist im Moment unwichtig«, winkte Bernd ab. »Hauptsache, es schädigt nicht den Geldbeutel! Na, das wird ein Gehopse, halb auf dem Rasen und mit LKWs auf der Kriechspur im Nacken…«
    Und während sie schoben, jagte ein Wagen nach dem anderen an ihnen vorbei, ohne sich um sie zu kümmern.
    »Wenn ein anständiger Mensch mal was erleben will«, keuchte Jörg. »Dann geht aber auch alles schief… heute ist der Tag des Herrn!«
    »Ich weiß gar nicht, was du willst«, spottete Uschi. »Du erlebst doch was!«
    Als sie nach vorn in Richtung Kassel sah, glaubte sie sekundenlang eine dunkle Wolke auf dem Berg zu sehen, aber es war wohl nur eine Täuschung gewesen.
    ***
    Vergeblich hatte Bill Fleming versucht, Professor Zamorra zu erreichen. Bis zum Château Montagne war er erfreulich schnell vorgedrungen, aber dann hatte nichts mehr geklappt. Nur Raffael Bois, der alte Diener, war erreichbar gewesen und hatte Bill erwidern müssen, daß Zamorra und Nicole vor ein paar Stunden abgereist seien. »Nach Deutschland. Sie wollen sich die Gartenschau in Kassel ansehen.«
    »Wo sie dort nachrichtlich zu erreichen sind, können Sie mir nicht zufällig verraten?«
    Raffael konnte! Die Telefonnummer des Hotels, in welchem Nicole Zimmer vorgebucht hatte, war ihm bekannt, aber in dem Moment, in welchem er die Nummer durchgeben wollte, brach die Verbindung zusammen.
    Es lag nicht an der Interkontinentalstrecke. Es lag an Bills Gerät. Unbemerkt waren die Staubschleier eingedrungen und hatten sich als Sand im Getriebe seines Funktelefons erwiesen. Die Technik funktionierte nicht mehr.
    »Es ist zum Mäusemelken«, murmelte der Historiker verbittert und stellte erst jetzt mit Erschrecken fest, wie dicht die Staubwolken bereits geworden waren. Und immer mehr Staub wurde vom Wind herangetrieben.
    Bill band sich ein Halstuch vors Gesicht, hatte keine Möglichkeit gehabt, es vorher in Wasser zu tauchen, aber es mußte auch so gehen. Seine Augen begannen sofort zu brennen, als er ins Freie trat.
    In diesem Moment hörte er den entsetzten Schrei.
    Dem Schrei folgte ein Schuß, dann ein zweiter. Owen Scott-Majors mußte auf den Unheimlichen getroffen sein. Aber daran, daß er mit seinen Schüssen etwas erreichte, glaubte Bill nicht.
    Der Unheimliche konnte kein Mensch sein…
    Die Ahnung, daß hier etwas Unfaßbares vor sich ging, daß eine Schreckensgestalt aus ferner Vergangenheit wieder zu neuem Leben erwacht war, ließ den blonden Historiker nicht mehr los.
    ***
    Owen Scott-Majors stand dem personifizierten Grauen gegenüber.
    Er sah etwas, das sein Verstand nicht verarbeiten konnte. Denn damit war es nicht zu erklären.
    Jener, der die Häuser zum Einsturz brachte und in Staub verwandelte, war kein Mensch. Vielleicht war er früher, als er noch lebte, einer gewesen, aber jetzt war er es nicht mehr. Jetzt war er ein Skelett, ein Knochengerüst, das von unerklärlichen Kräften belebt worden war und den Archäologen höhnisch angrinste.
    Er schoß.
    Auf diese Distanz hätte die Kugel jeden Menschen sofort gefällt. Aber auch die zweite brachte den

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