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0193 - Duell der Magier

0193 - Duell der Magier

Titel: 0193 - Duell der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Knochenmann nicht einmal ins Wanken. Mit seinen gebleckten Zähnen flößte der bleiche Totenschädel dem Archäologen Grauen ein.
    Bleich… als habe er eine Ewigkeit lang unter greller Sonnenstrahlung gelegen!
    Wieder drückte Scott-Majors ab. Aber es befand sich keine Ladung mehr in der Waffe. Beide Läufe waren leergeschossen. Da wirbelte Scott-Majors herum und rannte davon, wie von allen Teufeln der Hölle gehetzt.
    Er sah nicht mehr, wie der Knöcherne stehenblieb und beide Arme sinken ließ. Er sah auch nicht mehr, wie oben vom Berghang aus ein blasser Lichtfinger herabstieß, nach dem Knochenmann griff und ihn in ein eigentümliches, irisierendes Leuchten hüllte. Dann begannen die Konturen des Gerippes zu verblassen, verschwammen bis zur Unkenntlichkeit mit den Staubschleiern, die sich langsam niedersenkten.
    Der Zerstörungsprozeß der Blauen Stadt hatte ein Ende gefunden.
    Doch Owen Scott-Majors begriff das gar nicht mehr. Er lief, taumelte, hustete… bis ihn irgend jemand mit energischem Griff festhielt…
    ***
    »Zeit zum Abendessen«, nörgelte Jörg Tewes. »Hunger ist ungesund.«
    Monica Peters verpaßte ihm einen kräftigen Rippenstoß. »Da hast du ausnahmsweise nicht mal ganz unrecht. Zaubere uns doch mal was zu essen her!«
    Sie hatten es geschafft, die grüne »Ente« nach dem Motto: Wer sein Auto liebt, der schiebt, von der Autobahn herunterzubekommen. Sorgfältig abgeschlossen stand der Wagen jetzt unten an der Landstraße halb im Graben. Das wenige Handgepäck, das sie mit sich führten, konnten sie bequem tragen. Die Zwillinge hatten beschlossen, die Ente später, wenn der Trip beendet war, mit ihrem Käfer abzuschleppen. Dazu mußten sie aber zunächst wieder nach Münster zurückkommen. Doch das lag noch in der Feme.
    »Von solchen Kleinigkeiten lassen wir uns doch nicht aufhalten«, hatte Uschi großzügig behauptet. Jörg war der einzige, der auch jetzt noch etwas zu nörgeln fand.
    »Wären wir bloß von Anfang an mit dem Käfer gefahren«, murrte er. »Zehntausend ›Enten‹ laufen problemlos auf deutschen Straßen, und ausgerechnet dieses Unikum muß uns im Stich lassen!«
    »Ach, laß man«, murmelte Bernd Rollenkamp. »Ist ja sowieso schon fast ein Oldtimer. Über fünfzehn Jahre alt. Das schafft so schnell kein anderes Auto, ohne schon dreimal durchgerostet zu sein.«
    Jetzt standen sie wieder an der Autobahn. Das Gepäck bei Fuß und den Daumen ausgestreckt, hatten sie sich getrennt. Zwei Zweiergruppen fanden leichter einen Mitnehmer als ein Vierer-Haufen. Jörg und Monica hatten sich knapp vor der Einfahrt zusammengefunden, Uschi und Bernd am Beginn des Beschleunigungsstreifens.
    Auch jetzt düsten die Autos in ununterbrochener Folge vorüber, ohne ihnen auch nur einen Blick zu schenken. So prachtvoll das Wetter war, so anhalterfeindlich war der Autobahnverkehr.
    Plötzlich verspürte Uschi ein leichtes Unbehagen. Es war, als stünde jemand direkt hinter ihr. Unwillkürlich sah sie sich um, aber natürlich war dort niemand. Aber Bernd war die Bewegung nicht entgangen.
    »Was ist los?« fragte er.
    Uschi zuckte mit den Schultern. Sie mußte plötzlich wieder an die dunkle Wolke denken, die sie vor ein paar Stunden am Horizont gesehen zu haben glaubte. Erneut sah sie in die Richtung.
    Dort war etwas, das man nicht sehen konnte. Aber wenn man die entsprechenden Sinne besaß, konnte man es fühlen.
    Aber was es war, konnte sie nicht sagen.
    Etwas Unerklärliches schien in oder über Kassel zu warten.
    Worauf?
    Und was war dieses Unerklärliche?
    Sie wußte es nicht, und sie kam auch nicht dazu, darüber nachzugrübeln. Denn in diesem Augenblick verlangsamte ein heranjagender grauer Luxuswagen seine Fahrt, setzte den Blinker und rollte auf dem Beschleunigungsstreifen in einem haarsträubenden Manöver aus.
    Monicas Anwesenheit war nah genug, und irgend etwas aktivierte ohne ihr Zutun das Para-Vermögen der beiden Mädchen. Gleichzeitig wußten sie beide, wer in dem Wagen saß.
    Sie kannten sich.
    Professor Zamorra war da!
    ***
    Aus den Staubschleiern taumelte der Archäologe hervor. Bill trat ihm in den Weg, erleichtert darüber, daß Scott-Majors noch lebte. Daß er nicht jener unerklärlichen, unheimlichen Wesenheit zum Opfer gefallen war Scott-Majors war halbblind, seine Au gen vom Staub verquollen, und er hustete sich fast die Lunge aus dem Leib. Längst war das Tuch vor seinem Gesicht nicht nur getrocknet, sondern auch verrutscht. Er mußte Unmengen des bläulichen Staubes

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