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0194 - Die Stadt der Ungeheuer

0194 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0194 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Parasiten eingenistet hatten.
    Zamorra machte sich wenig Gedanken darüber. Er hatte sich angewöhnt, alles so zu nehmen, wie es kam.
    Jetzt sollten sie zunächst einmal untergebracht werden. Was folgte danach?
    Auch daran wollte er erst denken, wenn es soweit war.
    Groggy langte endlich mit seinen Begleitern am Ziel an. Eine Öffnung bildete sich, ohne daß Zamorra oder Gor gesehen hätten, wie Groggy das bewerkstelligte. Dahinter folgte - o Wunder - Trockenheit! Die Wände sahen aus wie runzlige, verwelkte Haut. Der Boden wirkte wie grauer Beton, war jedoch matratzenweich.
    Sie traten ein.
    Hinter ihnen schloß sich die Öffnung schmatzend. Groggy blieb draußen.
    Gor und Zamorra fuhren herum. Es war nicht erkennbar, wo sie hereingekommen waren.
    Der Meister des Übersinnlichen ging rasch hin und untersuchte die weiche, trockene Wand. Da gab es eine feuchte Stelle, wo sich die Öffnung befunden hatte. Das war eindeutig.
    Zamorra merkte sich die Stelle gut. Obwohl er keine Ahnung hatte, wie man die »Tür« öffnen konnte.
    Gor stemmte die Arme in die Seite und schöpfte tief Atem. Dabei machten sich seine Brustmuskeln selbständig und bewegten sich wie räkelnde Ungeheuer, die sich unter seiner Haut verkrochen hatten.
    Zarmorra konnte den Blick kaum von dem beeindruckenden Schauspiel lösen. Es wurde ihm wieder bewußt, daß er in dieser Welt viel eher ein fremder Eindringling war als Gor: Der sagenhafte Krieger aus der längst vergangenen Zeit vor der Geschichtsschreibung der Erde, der die Jahrtausende durch einen schlimmen Fluch überstanden hatte, aus dem Zamorra ihn erst hatte befreien müssen, war ein Wesen von VARIA - wie Black, Silbernetz, die Blubberer, Groggy und die Dämonenvögel. Zamorra selber hatte sich zwar angepaßt und wurde von der Welt VARIA akzeptiert, aber er blieb dabei ein Mensch - und in gewisser Weise unterlegen.
    Aber ist es wirklich eine Unterlegenheit? dachte er auf einmal.
    Der Professor war nicht der Mann, der zur Selbstüberschätzung neigte. Aber in ihm keimte ein Verdacht. Die offensichtliche Unterlegenheit in dieser Welt hatte sich schon mehrmals als Vorteil erwiesen - denn er hatte Erfahrungen, bei denen kein anderes Wesen von VARIA mithalten konnte: Professor Zamorra kannte die magischen Gesetzesmäßigkeiten von der Erde und konnte sich an eine fremdmagische Sphäre sehr schnell anpassen.
    Das war seine Stärke: seine Erfahrungen und sein Wissen!
    Den Rest mußte Gor mit seinen übermenschlichen Kräften besorgen.
    Hoffentlich genügte es auch im Monsterland! Zamorra kratzte sich in Gedanken daran am Hinterkopf.
    Gor hatte sich ausgiebig umgeschaut und steuerte auf eine Wand zu. Die Wand schien ihn zu verschlucken. Zamorra war im nächsten Augenblick allein.
    Erschrocken lief er hinterher. Das Rätsel löste sich rasch: Die Wand bestand aus zwei versetzt angeordneten Teilen mit einem Zwischenraum, in den Gor getreten war. Von der Mitte des großen Zimmers aus hatte man es nicht sehen können. Die Wände sahen überall gleich aus.
    Gor hatte ein Nachbarzimmer betreten. In einem halbrunden Becken in der Ecke schimmerte Wasser. Darüber befand sich etwas, was an einen geschlossenen Mund erinnern ließ. Es war offensichtlich, daß daraus das Wasser gedrungen war.
    Gor entkleidete sich ungeniert, legte seine Lederrüstung einfach auf den Boden und begann sich sorgfältig zu reinigen. Sobald Wasser auf den Boden tropfte, wurde es vom Boden einfach abgesaugt. Dadurch ging Wasser im Becken verloren. Es war kein Problem. Der »Mund« öffnete sich leicht und spie eine Wasserfontäne aus. Gor hielt die Hände unter den Strahl, füllte sie und wusch prustend sein Gesicht.
    »Ah, das erfrischt!« behauptete er.
    Zamorra traute der Sache nicht ganz. Aber er ließ Gor gewähren.
    Nachdem Gor sich ausgiebig gewaschen hatte, lief das Wasser durch eine kleine Öffnung im Beckenboden ab. Frisches Wasser floß nach. Darin wusch Gor noch seine Rüstung.
    »Jetzt fehlt nur noch ein gutes Lederpflegemittel. Dann ist die Sache komplett«, sagte Zamorra spöttisch.
    »Das brauche ich nicht«, entgegnete Gor stolz. »Unsere Zartaner vermögen das Leder so zu verarbeiten, daß es über lange Zeiträume nicht seine Elastizität verliert - auch wenn man es nur mit Wasser reinigt.«
    Zamorra wußte es selbst. Die Zartaner ernäherten sich aus ihren unterirdischen Gärten. Sie waren reine Vegetarier, und das Leder wurde nicht aus Tierhaut gegerbt, sondern aus der Haut von gewissen Früchten, die

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