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0194 - Wenn alle Teufel tanzen

0194 - Wenn alle Teufel tanzen

Titel: 0194 - Wenn alle Teufel tanzen
Autoren: Wenn alle Teufel tanzen
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Dank, daß du wieder da bist«, murmelte er. »Dich hat’s aber ganz schön durch die Gegend gewirbelt. Weißt du, wie weit du geflogen bist?«
    »Keine Ahnung. Fünf Meter?«
    »An die 20. Es ist ein Wunder, daß du nicht alle Knochen gebrochen hast.«
    Ich richtete mich ächzend auf. »Ich fühle mich aber so, als ob alles gebrochen wäre«, seufzte ich.
    »Ich habe deine Knochen abgetastet«, sagte Phil. »Ich konnte nichts feststellen. Aber ein alter Herr, der hier in der Nähe lag, hat ein Bein gebrochen. Sie legen ihn gerade auf eine Trage.«
    Die Erwähnung des alten Mannes brachte mir mein Erinnerungsvermögen zurück. Ich stand auf und klopfte mir den Staub ab. Einige Stellen an meinem Körper schmerzten stark. Aber Phil schien recht zu behalten. Einen Bruch konnte ich nirgends entdecken.
    »Was war denn eigentlich los?« fragte ich.
    Phil zuckte die Achseln. »Etwas Genaues weiß ich auch nicht. Zuerst war weiter weg eine Explosion. Irgendein Wrackteil des abgestürzten Flugzeugs segelte durch die Luft und sauste genau auf die Tankstelle. Vielleicht hatten sie ein paar Kanister mit Benzin herumstehen oder was weiß ich. Jedenfalls gab es an der Tankstelle eine zweite Explosion. Ich hatte Glück, denn der Lastwagen schützte mich vor der Druckwelle. Dich aber hat es ganz schön herumgewirbelt.«
    Wir gingen zurück zu der Stelle, wo einmal die Tankstelle gewesen war. Glassplitter lagen überall verstreut. Im Boden war ein gezackter, unregelmäßiger Krater von geringer Tiefe entstanden. Verbogene Stahlträger, Trümmer des Daches und verbeulte Blechteile der Budenverkleidung vollendeten das chaotische Bild. Eine Weile standen Phil und ich schweigend davor.
    »Wer mag es gewesen sein?« fragte ich leise.
    Phil drehte sich um. »Sammeln wir die übrigen ein!« sagte er. »Dann werden wir erfahren, wer es war.«
    Ich ging ihm nach. Beim Auftreten schmerzte der linke Knöchel, der anscheinend eine Prellung davongetragen hatte. Aber der Schmerz war zu ertragen.
    Auch die Werkstatthalle war arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Die der Tankstelle zugewandte Seite hatte Löcher bekommen. Alle Fenster waren entzwei. Das Tor lag 15 Meter weiter auf dem Hof. Selbst in der Halle hatte die Explosion noch einige Verwüstungen angerichtet.
    Wir beeilten uns, die Racketgangster zusammenzusuchen. Sie waren alle noch bewußtlos. Aber so sehr wir die Halle auch absuchten, wir kamen nicht auf fünf. Es waren nur noch vier Gangster vorhanden.
    »Also muß uns einer entwischt sein«, sagte Phil, nachdem wir die vier übrigen nebeneinander auf den Boden gelegt hatten. »Vielleicht hat sich einer nur bewußtlos gestellt.«
    »Schöne Bescherung«, knurrte ich ärgerlich. »Moore fehlt. Und der Schlosser! Wer ist nun mit der Tankstelle in die Luft geflogen? Kannst du dich erinnern, ob du Moore oder den Schlosser bei den Leuten hattest, die du überwältigt hast?«
    »Moore bekam von mir eins über den Kopf«, nickte Phil.
    »Dann dürfte er es sein, der entkommen ist«, erwiderte ich. »Und der Schlosser wird der sein, der mit der Tankstelle in die Luft flog. Der entkommen ist, muß ja einer von den fünf sein, die wir zuerst hier drin überwältigt hatten. Also kommt nur Bobby Moore in Frage.«
    »Der Kerl hat ein unverschämtes Glück«, murmelte Phil. »Was hältst du davon, wenn wir die Burschen mit ihren Krawatten und Schuhriemen fesseln und dann auf den Lastwagen laden, der im Hof steht? Damit können wir sie zum nächsten Polizeirevier fahren und einsperren lassen. Nach Manhattan können wir sie später immer noch bringen.«
    »Das ist ein guter Gedanke«, stimmte ich zu. »Los, dann wollen wir ihn auch gleich in die Tat umsetzen und keine Zeit verlieren!«
    Wir fanden in der Werkstatt eine Rolle Draht, die wir zusätzlich als Fesselungsmaterial verwenden konnten. Es dauerte ungefähr zehn Minuten. Dann lagen die Gangster säuberlich verschnürt auf der Ladefläche des Lastwagens. Wir konnten mit dem Truck fahren.
    Es war eine Fahrt, die dreimal länger dauerte, als zur Bewältigung der bloßen Entfernung notwendig gewesen wäre.
    Wir wurden viermal von Polizisten aufgehalten und sechsmal von Feuerwehrleuten. Immer mußten wir erst unsere Dienstausweise vorzeigen, bevor man uns weiterfahren ließ.
    Inzwischen war es dunkel geworden. Aber wo sonst die Reklamelichter von hundert Geschäften und Kneipen leuchteten, flackerte jetzt der rote Lichtschein eines Brandes, der von Stunde zu Stunde zuzunehmen schien.
    Als wir endlich
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