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0194 - Wenn alle Teufel tanzen

0194 - Wenn alle Teufel tanzen

Titel: 0194 - Wenn alle Teufel tanzen
Autoren: Wenn alle Teufel tanzen
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das Polizeirevier erreicht hatten, gerieten wir zu allem Überfluß noch an einen Sergeant, der sich erst nach einer längeren Debatte bereiterklärte, uns leihweise vier Zellen des Reviers zur Verfügung zu stellen. Wir schlossen selbst unsere inzwischen wieder zu sich gekommenen Gangster in die Zellen, nachdem wir ihnen die Fesseln und alle persönlichen Besitztümer, wie es Vorschrift ist, abgenommen hatten. Ihre anderen Habseligkeiten kamen vor ihren Augen in einen Lederbeutel, der zugeschnürt und plombiert wurde.
    Als wir die vier Gangster untergebracht hatten, bat ich den Sergeant, mit dem FBI telefonieren zu dürfen.
    Ich wählte die Nummer des District Office. Von der Zentrale ließ ich mich mit Mr. High, unserem Chef verbinden.
    »Hallo, Jerry!« sagte der Chef erfreut, als ich mich gemeldet hatte. »Ich versuche schon seit geraumer Zeit, Sie in Ihrem Wagen zu erreichen.«
    »Der Jaguar steht hoffentlich noch auf dem Parkplatz, wo wir ihn stehenließen«, erwiderte ich seufzend. »In den letzten Stunden hatten wir keine Zeit, nach dem Wagen zu sehen.«
    Ich berichtete ihm, was sich seit unserem Eintreffen bei dem Kaufmann Wichaple zugetragen hatte. Als ich den Bericht beendet hatte, fragte ich: »Was ist eigentlich passiert, Chef? Hier in Brooklyn tanzen alle Teufel.«
    Der Chef erwiderte ernst: »Um 2.30 Uhr nachmittags sind zwei Flugzeuge im dichten Schneetreiben zusammengestoßen und abgestürzt. Das eine war eine große DC 8, das andere eine nicht viel kleinere Super-Constellation. Daß sich die Piloten der beiden Maschinen erst im allerletzten Augenblick sehen konnten, darf als sicher angenommen werden.«
    »Sie meinen, erst so spät, als schon nichts mehr zu machen war?«
    »Ja. Die Wetterlage ist ja bekannt. Aber rätselhaft bleibt, daß die eine Maschine nicht ihren Kurs änderte, obgleich ihr von einer Bodenkontrollstation die Warnung durchgegeben wurde, daß anscheinend eine andere Maschine direkt auf sie zufliege.«
    »Wer hat denn das beobachtet?«
    »Das ist auf dem Radarschirm gesehen worden. Tja, mehr weiß ich im Augenblick auch noch nicht. Wie sieht es in der Straße aus, in die die Maschine gestürzt ist? Schlimm, was?«
    »Ja, und es scheint immer schlimmer zu werden«, bestätigte ich. »Der Brand weitet sich aus. Ich habe noch nie so viele Feuerwehrleute beieinander gesehen. Aber fast scheint es, als könnten sie nichts ausrichten. Der Wind sorgt natürlich für ein immer weiteres Umsichgreifen der Flammen.«
    »Hm, hören Sie, Jerry! Ich habe schon unsere sämtlichen Bereitschaften für Katastrophenhilfsdienste in Brooklyn abkommandiert. Da Sie ohnehin in der Nähe sind, stellen Sie sich bitte den örtlichen Behörden zur Verfügung! Ich glaube, die brauchen jetzt jeden Mann.«
    »Okay, Chef«, erwiderte ich. »Ich wollte Sie ohnehin darum bitten.«
    Ich legte den Hörer auf. Wir gingen hinaus und kletterten wieder in den Lastwagen, um zum Zentrum des Brandes zurückzufahren.
    Schon an der nächsten Straßenkreuzung wurden wir wieder angehalten. Wir sahen ein, daß es keinen Zweck mehr hatte, den Wagen zu benutzen. Die Straßen wurden von Minute zu Minute mehr verstopft von den Feuerwehrfahrzeugen, deren Zahl ständig zunahm. Wir fuhren den Truck auf den Hof einer kleinen Fabrik und ließen ihn dort stehen.
    Zu Fuß setzten wir unseren Weg fort, bis wir auf einer Kreuzung an eine Ansammlung von uniformierten Polizisten gerieten, die einen Kreis gebildet hatten und einem Offizier zuhörten, der ihnen irgendwelche Anweisungen gab.
    Hätte ich den Offizier nicht schon von weitem an seiner Donnerstimme erkannt, so hätte seine Riesenfigur jeden Zweifel ausgeschlossen, daß es sich um Captain Hywood handelte. Wir warteten, bis er fertig war. Als seine Männer sich nach allen Richtungen in Bewegung setzten, schoben wir uns vor bis zu Hywood.
    »Hallo, Captain«, sagte ich. »Führen Sie hier die Oberregie? Dann können Sie über uns verfügen.«
    »Hallo, Cotton! Decker! Ihr kommt mir wie gerufen. Es scheint ein paar Halunken zu geben, die das allgemeine Chaos ausnutzen, um sich zu bereichern. Ein Juwelier hat den Diebstahl von zwei Kästen Schmuck gemeldet. Ein Schuhwarengeschäft zeigte den Diebstahl der Ladenkasse an. Vier weitere ähnliche Anzeigen liegen bereits vor. Kümmern Sie sich darum! Da drüben im Hauseingang liegt ein gewisser Hector, John Hector, ein Bote der Federal Reserve Bank. Man hat ihn niedergestochen, als er mit 24 000 Dollar unterwegs war, um das Geld irgendwo
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