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0195 - Im Schloß der Bestien

0195 - Im Schloß der Bestien

Titel: 0195 - Im Schloß der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bestien!«
    »Zamorra«, sagte Pjotr gedehnt. »Oh ja, Zamorra. Ich habe ihn nicht vergessen, ihn und den grauen Wolf. Sie werden sterben. Sie haben den Fehler begangen, bereits einzudringen, und das ist ihr Untergang.«
    Die Schwarzhaarige schnellte sich hoch. »Den Wolf nicht, Vater«, sagte sie rasch. »Ich will ihn haben!«
    Pjotr Lykow lachte hart. »Oh, Töchterlein! Den Wolf willst du haben? Bist du sicher, daß er dich will?«
    »Wenn nicht, werde ich ihn brechen«, sagte sie schroff. »Vergiß nicht, daß wir jede Möglichkeit nutzen müssen. Und er sieht gesund und stark aus, wenn ich mich recht entsinne!«
    »Choroschow, du sollst den Wolf haben«, knurrte Pjotr und wandte sich wieder Nicole zu. »Willst du deinen Zamorra sehen?«
    Sie starrte ihn nur an.
    »Fedor, öffne die Tür!« befahl Pjotr.
    Fedor Lykow fuhr herum und riß sie auf. Der Blick in den breiten Korridor wurde frei, der Blick auf die Treppe, die nach unten führte.
    Nicole hielt den Atem an.
    ***
    Fenrir kam nicht weit. Plötzlich warf sich ihm eine Gestalt entgegen. Sie sprang aus einer Seitentür hervor. Innerhalb weniger Sekundenbruchteile wurden die beiden Körper zu einem wild ineinander verbissenen, knurrenden und jaulenden Knäuel. Es ging so schnell, daß Zamorra nicht einmal erkennen konnte, ob der Angreifer Mensch oder Wolf war.
    Nicoles Schrei war wieder verklungen, aber Zamorra folgte ihm dennoch. Fenrir mußte sehen, wie er mit seinem Gegner fertig wurde. Zamorra jagte zur Treppe. Im Vorüberhasten sah er, daß Fenrirs Gegner eine Mischung aus Wolf und Mensch in der Kleidung eines Butlers war.
    Oben öffnete sich eine Tür. Zamorra jagte in weiten Sprüngen die Treppe hinauf. Von dort oben war der Schrei gekommen.
    Als Zamorra auf halber Höhe war, konnte er den Mann sehen, der in der geöffneten Tür stand. Ein elegant gekleideter schwarzhaariger Mannder im nächsten Moment zum Wolf wurde!
    Die Kleidung riß auf, als die Totalverwandlung einsetzte. Bislang war es Zamorra nicht vergönnt gewesen, einen Werwolf in der Metamorphose zu beobachten. Jetzt hatte er Gelegenheit, aber er achtete nicht auf die gräßlichen Einzelheiten.
    Er hetzte die letzten Stufen hinauf. Vor seiner Brust leuchtete das Amulett auf, während der sich verändernde Werwolf sofort zum Angriff überging. Wo war Nicole? In jenem Zimmer, aus dem die Bestie in Menschengestalt gekommen war?
    Zamorra stieß einen Kampfschrei aus. In diesem Moment sah der Verwandelte das Amulett, sah das leuchtende Silber. Er konnte seinen Sprung nicht mehr bremsen, prallte gegen Zamorras Körper und riß ihn mit sich zu Boden. Aber ein schrilles Jaulen kam aus seiner Wolfsschnauze, und er ließ von Zamorra ab und wälzte sich über den Boden. Der Gestank nach verbranntem Fell lag in der Luft.
    Zamorra kam hoch. Er riß sich die Kette des Amuletts über den Kopf und preßte es gegen die flache Wolfsstirn des Wandelbaren. Der Werwolf schlug wild mit allen Vieren um sich, aber er war jetzt in der ungünstigeren Position. Er stank noch intensiver, und plötzlich lag Fedor Lykow ganz still.
    Zamorra sprang hoch. Langsam änderte der Wolf seine Gestalt, wurde wieder zum Menschen. Der Werwolf war tot. Die magische Kraft des Amuletts hatte ihn besiegt.
    »Nicole!« schrie Zamorra auf.
    »Hier!«
    Die Stimme kam aus dem Zimmer. Zamorra jagte darauf zu. Schoß förmlich hinein und sah –Nicole! Sie wand sich im Griff einer anderen Frau, die einen Wolfsschädel auf den Schultern spazierentrug! Hier war die Umwandlung unterbrochen worden! Daneben stand ein wahrer Hüne von Gestalt und hatte sich ein fast nacktes Mädchen einfach über die Schulter geworfen.
    »Zurück, Zamorra!« knurrte er wölfisch.
    Zamorra blieb stehen, das Amulett in der Hand.
    Die Werwölfin hatte Nicole beide Arme auf den Rücken gebogen und hatte den geöffneten Wolfsrachen direkt an ihrem Hals.
    »Du rührst dich nicht, oder Tamara beißt zu«, knurrte der Mann, der Pjotr Lykow sein mußte. »So viel Zeit wird sie immer noch haben!«
    Zamorra wog das Amulett in der Hand. Er spielte mit dem Gedanken, es blitzschnell durch die Luft sausen zu lassen. Wie man mit der flachen Silberscheibe schnell und sicher traf, wußte er. Den Kopf der Werwölfin mit dem Silber des Amuletts in Verbindung gebracht …
    »Du wirst es nicht wagen«, drohte Lykow. »Sofort fallenlassen, oder deine Gespielin stirbt!«
    Zamorra warf einen Blick auf Nicole. Sie trug noch immer Shorts und Bluse, aber die Kleidungsstücke waren

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