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0197 - Im Jenseits verurteilt

0197 - Im Jenseits verurteilt

Titel: 0197 - Im Jenseits verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beschwörung irgendwie behilflich sein?« erkundigte ich mich.
    Myxin antwortete. »Nein, John, dieses Ritual ist nur Kara bekannt. Ein Erbe aus Atlantis. Ihr Vater hat es sie gelehrt, und wir hoffen, dass es auch noch heute Gültigkeit hat. Drücken wir ihr die Daumen, John.«
    »Ja.«
    Kara hatte den Kreis verlassen. Ihr rechter Arm bewegte sich, und mit einem glatten Zug holte sie das Schwert mit der goldenen Klinge aus der Scheide. Auch um diese Waffe gab es ein Geheimnis. Mit ihr konnte man nicht nur kämpfen, in ihr wohnten auch magische Fähigkeiten. Sie war praktisch ein Teil von Kara. Das Schwert, wenn es aktiviert wurde, konnte Kara fast ebensoviel sagen wie ein aufgeschlagenes Buch. Eine wirklich seltsame und außergewöhnliche Waffe, wie ich zugeben musste.
    Kara fiel auf die Knie. Diese Haltung kannte ich. Sie kantete das Schwert dabei so, dass sich seine Spitze ebenfalls innerhalb des kleinen Kreises befand, und umklammerte den Griff mit beiden Händen. Hart hielt sie ihn fest. So hart, dass die Knöchel ihrer schmalen Hände spitz hervortraten.
    Es wurde still. Niemand von uns sprach auch nur ein Wort. Wir waren alle gespannt, ob Kara die Beschwörung gelingen würde. Fest drückten wir ihr die Daumen. Sie musste es schaffen, sie musste…
    Ich dachte an Glenda und daran, dass sie irgendwo gefangen gehalten wurde. In einer anderen Welt vielleicht, in einer anderen, schrecklichen Dimension. Alleingelassen, seelisch und körperlich am Ende. Ja, so konnte es sein.
    Um uns wehte der Wind. In der Nähe lagen schmutzige Schneereste auf dem Boden. Wenn es noch wärmer wurde, dann würden sie bald weggetaut sein. Kara senkte den Kopf. Ihr schwarzes Haar fiel nach vorn und bedeckte das schmale Gesicht mit den hochstehenden Wangenknochen wie ein langer Vorhang. Myxins und meine Blicke trafen sich. Auf dem Gesicht des kleinen Magiers las ich die Spannung. Ihm erging es wie mir.
    Er drückte uns die Daumen, dass wir die große und die letzte Chance nutzen konnten. Wir mussten es schaffen. Wenn Kara versagte, sah ich für Glenda Perkins keine Hoffnung mehr, soviel stand fest. Vor Aufregung fuhr meine Zunge über die Lippen.
    Sekunden verstrichen. Niemand sprach. Dann aber redete Kara. Ich sah nicht, wie sie den Mund öffnete. Nur als ich die ersten Worte vernahm, wusste ich, dass sie mit der Beschwörung begonnen hatte. Ob sie Erfolg hatte, würde sich zeigen. Wir nahmen wirklich unsere allerletzte Chance wahr!
    ***
    Glenda Perkins glaubte, Mittelpunkt eines Alptraums zu sein. Aber es war kein Traum, sondern Wirklichkeit. Eine Realität, die so unglaublich war, dass ihr die Wahrheit wohl niemand glauben würde, wenn sie das erzählte. Einfach irre. Da saß sie als Angeklagte gefesselt auf einem Stuhl. Und sie schaute auf ihren Richter, der eine Verhandlung durchführen wollte. Eine dämonische Farce, die jedoch mit ihrem Tod enden konnte und würde. Man hatte sie gefangen, und sie wusste noch immer nicht den Grund. Nur weil sie mit John Sinclair zusammenarbeitete? Wobei sie nicht einmal aktiv in das Geschehen mit eingegriffen hatte. Sie war nur eine Randfigur, war wohl hin und wieder durch unglückliche Umstände mit in einen Fall hineingeraten, aber selbst und mit persönlichem Einsatz hatte sie die Dämonen nie bekämpft. Das überließ sie anderen. Und jetzt sollte sie für diese büßen.
    Der Spuk hatte die Worte gesprochen. Er war der Herr in dieser Dimension, und auch ein Wesen wie Maddox nahm von ihm Befehle an. Der dämonische Richter sollte Glenda Perkins verurteilen. Er würde ihr das Urteil vorlesen, und sie konnte sich denken, wie es ausfiel. Dreimal schlug Maddox mit seinem Holzhammer auf den Tisch. Glenda zuckte bei jedem Schlag zusammen. Und sie zuckte auch zusammen, als sie die Stimme des Richters hörte, der sich mit einer Frage an sie wandte.
    »Bist du bereit?«
    »Nein!« schrie sie, warf sich dabei nach vorn und bäumte sich in ihren Fesseln auf.
    Augenblicklich griffen die beiden ehemaligen Schatten ein, die jetzt als Echsenmenschen links und rechts neben Glendas Stuhl standen und die Angeklagte bewachten, Mit ihren Krallenhänden packten sie zu. Glenda spürte sie auf ihrer Schulter und wurde wieder nach hinten gerissen, so dass sie in ihrer Anfangsposition sitzen blieb.
    »Ich wiederhole«, sagte Maddox. »Bist du bereit?«
    »Nein!« schrie Glenda. »Nein und abermals nein! Ich habe nichts getan. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich weiß nicht, warum ich hier sitze.«
    »Es geht um

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