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0197 - Im Jenseits verurteilt

0197 - Im Jenseits verurteilt

Titel: 0197 - Im Jenseits verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schultern.
    »Möglich, mein Lieber. Kann gut sein, aber da darfst du mich nicht fragen. Ich weiß nicht, wo du dich so herumgetrieben hast.«
    »Es muss schon lange her sein«, murmelte ich und schaute mich noch einmal um.
    »Damals stand die Kirche oder Kapelle noch. Allerdings war sie, glaube ich, dem Bösen geweiht. Na ja, ist egal.«
    Ich würde noch darauf kommen. Myxin und Kara hatten ihre Vorbereitungen inzwischen zum Großteil beendet. Die Gebeine, die bleich und irgendwie grünlich schimmerten, waren kreisförmig auf den Boden gelegt worden. Und zwar so, dass sich die Knochen gegenseitig berührten.
    »Wem gehörten sie denn?« erkundigte ich mich noch einmal und schritt den Kreis ab. Myxin und Kara gaben mir keine Antwort. Sie hatten sich innerhalb des Kreises aufgestellt und verteilten ein kleines Pulver, das grünlich schimmerte. Dabei wunderte ich mich, dass es nicht vom Wind weggetrieben wurde, als sie es auf den Boden streuten. Irgendwie fühlte ich mich unwohl, denn mir passte dieses Statistendasein nicht. Ich überließ nicht gern anderen die Arbeit.
    Und hier war dies der Fall. Myxin und Kara übernahmen den Job, ich war Zuschauer. Dabei merkte ich auch, wie gut die beiden aufeinander eingespielt waren. Sie schufen genau in der Mitte des Knochenkreises einen weiteren kleinen Kreis aus dem grünlichen Pulver. Von ihm aus streuten sie Verbindungslinien zu dem Kreis aus Knochen, so dass es keine Stelle gab, die nicht irgendwie miteinander verbunden war. Erst als sie dies fertig gestellt hatten, blickten sie mich auffordernd an.
    »Was ist?« fragte ich.
    »Wir brauchen jetzt den Nagel.«
    Ich holte ihn hervor und ließ ihn für wenige Sekunden auf meiner Handfläche liegen. Gedanken durchzuckten meinen Kopf. Schwere Gedanken. Erinnerungen auch an Nadine Berger, denn sie hatte bei diesem Fall, wo ich den Nagel gebrauchen musste, ebenfalls eine sehr große Rolle gespielt. Und nun war sie tot… Doch ihr Geist lebte weiter. Das wusste ich genau. In dem Körper einer Wölfin, deren Fell etwa die Farbe ihrer Haare hatte.
    »Den Nagel, John!« Karas Stimme unterbrach meinen Gedankenlauf in die Vergangenheit.
    »Natürlich, bitte.« Ich gab ihn ihr. Silbern glänzte er. Kara wog den Nagel in der Hand und betrachtete ihn. Auch bei ihr hatte ich das Gefühl, als würden ihre Gedanken auf Wanderschaft gehen, sie sagte jedoch nichts, sondern bückte sich und legte den Nagel in den kleineren Kreis. Dann trat sie zurück. Myxin legte einen Arm auf ihre Schultern.
    »Fehlt noch etwas?« fragte er. Kara schaute erst den kleinen Magier und danach mich an.
    »Möglich«, sagte sie.
    »Und was?«
    »John, würdest du dich unter Umständen von deinem Kreuz trennen?«
    Oh! Mit dieser Bitte hatte ich wirklich nicht gerechnet und zeigte mich auch dementsprechend überrascht.
    »Ich soll dir mein Kreuz geben, Kara?«
    »Ja, es wäre vielleicht gut.«
    »Aber warum?«
    Sie lächelte. »Das ist so. Wenn wir die Beschwörung durchführen und die Gegenseite den Nagel schutzlos innerhalb dieser magischen Kreise sieht, könnte sie ihn leicht an sich nehmen. Deshalb möchte ich ihn durch dein Kreuz schützen. Es ist eine besondere Bitte, ich weiß, doch im Zuge der Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, sehe ich nur die eine.«
    Im Prinzip hatte Kara recht. Das musste ich zugeben, wenn ich ehrlich sein sollte. Allerdings trennte ich mich nur ungern von meinem Kreuz, denn es war die wertvollste Abwehr und Schutzwaffe, die mir zur Verfügung stand. Ich runzelte die Stirn. Kara bemerkte dies.
    »Wenn du es nicht möchtest, John, dann können wir es auch lassen.«
    »Nein, nein, das ist schon in Ordnung. Wir stehen das durch.«
    »Gut. Ich danke dir.« Langsam hob ich beide Arme, brachte sie in Höhe des Halses und ertastete mit den Fingerspitzen die Silberkette, an der das Kreuz hing. Dann streifte ich sie über den Kopf und nicht nur sie, sondern auch mein Kreuz.
    »Bitte.«
    Kara nahm es dankend entgegen. Sie wusste, wie schwer mir dieser Entschluss gefallen war, und würdigte ihn dementsprechend. Sie war innerhalb des großen Kreises stehengeblieben, allerdings so, dass ihre Füße nie mit dem Pulver in Kontakt gekommen waren. Jetzt bückte sie sich und legte das Kreuz genau neben den Nagel, wobei es nicht ausblieb, dass die beiden sich berührten. Es erfolgte keine Reaktion, weil die Kräfte nicht negativ eingestellt waren, sondern zu den Guten gehörten. Friedlich lagen sie nebeneinander.
    »Kann ich euch bei der

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