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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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entdecken würde, wenn sie am Strand ihre Reize spazieren trug. Es saßen aber auch ältere Ehepaare in den Sesseln der DC-6. Einmal in ihrem Leben wollten sie nun den Hauch des Reichtums atmen. Damit sie wenigstens eine Woche lang überall mithalten konnten, hatten sie einen großen Teil ihrer Ersparnisse eingesteckt. So träumten alle auf ihre Weise von dem sagenhaften Florida, sie träumten von vornehmen Hotels, von Spielhöllen, sündhaft teuren Vergnügungsstätten, von der großen Welt, vom Film, oder ganz einfach nur von Sonne, Strand und Meer.
    Drei Herren aber träumten nicht! Sie saßen verteilt unter den Passagieren und schienen zu frösteln, denn sie hatten ihre Hüte und Mäntel anbehalten, die Kragen hochgestellt und die Schals bis übers Kinn gezogen. Nun, in Florida würde es warm sein. Es sah ganz so aus, als könnten sie die Ankunft im sonnigen Miami nicht erwarten, weil sie häufig auf ihre Armbanduhren blickten.
    Der Flugzeit nach mußte die DC-6 gegenwärtig über der Delaware Bucht sein. In aller Gemütsruhe erhob sich einer der frierenden Herren — er saß ganz vorn an der Trennwand zum Besatzungsaum — machte eine schnelle Bewegung, und dann peitschte ein Schuß durch die dämmrige Kabine, noch einer, und noch einer.
    Totenstarres Entsetzen bei den Passagieren. Niemand wußte, was die Schüsse zu bedeuten hatten. Eine scharfe Stimme brüllte:
    »Streckt die Hände zum Himmel! Dann keine Bewegung mehr! Jeder bleibt an seinem Platz und liefert Geld und Wertgegenstände ab!«
    Nun wußten die verängstigten Fluggäste Bescheid! Zwei Männer drohten mit mattglänzenden Maschinenpistolen, während der dritte daran ging, den Leuten die Brieftaschen und Geldbörsen abzunehmen, den Damen den Schmuck abzureißen. Einige der Passagiere fluchten, die meisten aber jammerten. Jedoch die gezückten Waffen ließen jeden Widerstand als sinnlos erscheinen.
    Unterdessen war der Funker zwischen die beiden Piloten gestiegen und meldete, daß das Funkgerät zerstört sei.
    »Was machen wir nun?« fragte Co-Pilot Bryant den Kommandanten der DC-6, Flugkapitän William Garry. »Wir können doch nicht untätig Zusehen, wie unsere Passagiere zusammengeschossen werden!«
    »Vorerst werden die Gangster das nicht tun!« versicherte Flugkapitän Garry. »Die Gefahr ist zu groß, daß dabei ein Geschoß fehlgeht und die Bordwand durchschlägt. Da wir in vierzehntausend Fuß Höhe fliegen, würde durch ein Loch in der Außenhaut die Kabine schlagartig Luftdruck und Sauerstoff verlieren. Die Folge wäre, daß nicht nur die Fluggäste, sondern auch die Banditen binnen kurzer Zeit bewußtlos sein würden, so daß wir sie spielend überwältigen und fesseln könnten. Damit wenigstens wir aktionsfähig bleiben, benützen wir unsere tragbaren Sauerstoffnotgeräte.«
    Die drei Männer hängten die Sauerstoffmasken um den Hals, so daß sie sie in Sekundenschnelle aufsetzen konnten.
    »Die Lage wird aber kritisch, wenn wir zum Landen unsere Höhe aufgeben müssen!« gab Bryant zu bedenken. »Dann können die Gangster ohne eigenes Risiko die Fluggäste zusammenknallen und uns mit der Waffe zwingen, wer weiß wo zu landen!«
    »So weit ist es noch nicht!« entgegnete Garry und nahm die Navigationskarte zur Hand. »Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder ich kurve nach links ab und fliege über das Meer. Landen würde ich dann in Norfolk direkt an der Küste. Da wir hierbei ständig die See unter uns haben, müssen die Gangster friedlich bleiben, andernfalls saufen sie mit uns ab. Allerdings weiß ich nicht, ob die Banditen Schwimmwesten bei sich haben. Oder aber, dieser Plan erscheint mir sicherer, ich ändere langsam den Kurz und fliege Washington an. Dort drehe ich in einer Höhe, in der der Sauerstoffgehalt zum Atmen noch zu gering ist, fortwährend Kreise, und zwar über der Anflugschneise, damit die Radarbeobachter auf uns aufinerksam werden müssen. Selbstverständlich wird der Kontrollturm uns per Funk fragen, ob wir verrückt geworden sind. Da wir keine Antwort geben und außerdem nicht gemeldet sind, werden sie sich denken können, daß bei uns etwas nicht in Ordnung ist. Da das Weiße Haus in der Nähe ist, halten sie uns vielleicht sogar für verdächtig und vermuten die schlimmsten Absichten. Ich wette, wir kurbeln denen noch keine drei Minuten über der Nase, da schicken sie schon Düsenjäger hoch, die uns zum Landen zwingen sollen. Dann leite ich sozusagen unter Jagdschutz die; Landung ein. Was die Banditen in diesem

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