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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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deren Gepäck, und gnade Gott denen, die Waffen und Fallschirme mit sich führen!«
    Phil mischte sich ein:
    »Jerry, du bist ein Optimist. Was erreichst du damit? Nichts! Es ist zwar ungewöhnlich, aber durch kein Gesetz verboten, im Verkehrsflugzeug einen Fallschirm mitzuführen. Die Burschen werden sich damit herausreden, daß sie wegen der vielen Flugzeugunglücke zur Vorsicht die Fallschirme mitgenommen hätten. Das wäre eine sehr plausible Begründung. Blieben noch die Waffen. Schön und gut, dann könnten wir sie wegen verbotenen Waffenbesitzes verhaften und sie bekämen eine geringfügige Strafe aufgebrummt. Damit wäre uns nicht gedient.«
    »O doch!« widersprach ich heftig. »Erstens könnte man untersuchen, ob aus den Waffen in letzter Zeit geschossen wurde. Vielleicht würde es unseren Experten gelingen, nachzuweisen, daß die Geschosse, die in dex DC-3 gefunden worden waren, aus eben diesen Waffen abgefeuert wurden.«
    »In diesem Falle überschätzt du die Fähigkeiten unser Schußexperten!« antwortete Phil. »Du darfst nicht vergessen, daß die Geschosse stark deformiert sind und zudem durch die Hitze ausgeglüht wurden. Sogar die Bleikerne sind herausgeschmolzen. Diese Geschosse weisen keine Merkmale mehr auf, aus welchem Lauf sie stammen!«
    »Das mag sein«, gab ich widerwillig zu. »Aber es würde schon genügen. Wir hätten Zeit und Muße, sie durch unsere Vei hörmaschine zu drehen!«
    »Du bist und bleibst ein hoffnungsloser Optimist. Glaub doch ja nicht, daß wir diesen harten Burschen ein Geständnis abringen könnten! Sie sind auf Durchhalten bei Verhören selbst unter Torturen trainiert. Mit Sicherheit überstehen sie weit schlimmere Vernehmungsmethoden, als wir sie anwenden. Sie werden sich über unsere zahmen Verhöre geradezu amüsieren. Leuten, die selbst gegen Gehirnwäsche einigermaßen immun gemacht worden sind, können wir nicht beikommen, solange wir ihnen nicht Punkt für Punkt hundertprozentig nachweisen können. Das ist für uns nicht sehr ermutigend, aber leider nicht zu ändern.«
    Phil hatte recht. Die Situation war alles andere als ermutigend für mich. Ich erbat mir von Mr. High sämtliche Ermittlungsergebnisse, die sich bisher über diesen Fall angesammelt hatten, und fuhr mit Phil in meine Wohnung. Nachdem wir uns genügend Vorräte an Zigaretten in Reichweite aufgestapelt hatten, machten wir es uns möglichst bequem und wühlten die Aktenstöße durch.
    »Phil«, sagte ich nach einer Stunde intensiven Studiums, »eine Spur- haben wir bis .jetzt außer acht gelassen, über die wir auch an die Luftpiraten kommen könnten. Der Transport der Crifford-Diamanten war doch gewissermaßen geheim gehalten worden. Dennoch wußten die Gangster davon. Man müßte in Chicago und New York nachforschen, welche Personen über den Diamantentransport orientiert waren und wem sie eventuell ihre Kenntnis weitergegeben haben.«
    Phil stöhnte.
    »Das gibt wieder Arbeit für den Amtsschimmel. Hunderte von nutzlosen Vernehmungen, dicke Bände an Akten und Protokollen, und am Ende sind wir auch nicht klüger als zuvor.«
    »Aber es ist eine Möglichkeit, Phil!« sagte ich störrisch. »Wir dürfen nichts versäumen. Weißt du, ich kann einfach das fatale Gefühl nicht loswerden, daß jede Nacht die nächste sein kann, in der wieder ein vollbesetztes Verkehrsflugzeug zu Boden kracht, weil sich Gangster für seine Fracht interessiert haben. Gleich morgen früh werde ich den Amtsschimmel hochscheuchen, um die Stelle zu finden, an der die Nachricht von dem Diamantentransport zu den Luftpiraten gesickert sein kann!«
    Mein Gefühl hatte übrigens nicht getrogen! Schon in dieser Nacht gingen die Luftpiraten erneut an ihr Werk.
    ***
    Eine viermotorige DC-6 erhob sich vom La Guardia-Flughafen und stieg in südlicher Richtung hinein in die Nacht. Dreiundfünfzig Passagiere saßen in ihrem Bauch, eine bunt zusammengewürfelte Reisegesellschaft, Florida war das Ziel.
    ,Zeit ist Geld, ist die allzeit gültige Parole in Amerika, und so hatten die guten Leute noch bis zum Feierabend an ihren Posten in den Büros, den Drugstores, den Warenhäusern oder sonstwo ausgeharrt, um dann in der Nacht zu reisen und am nächsten Morgen schon rund zwölfhundert Meilen von dem kalten Häusermeer New York entfernt sich in der Sonne von Miami zu räkeln.
    Manche der kleinen Verkäuferinnen hatte wohl jahrelang für diesen Urlaub gespart und träumte jetzt vielleicht davon, daß sie irgendein Regisseur für den Film

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