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02 Arthur und der Botschafter der Schatten

02 Arthur und der Botschafter der Schatten

Titel: 02 Arthur und der Botschafter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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die Karasamoff-Drillinge und Pontus Pluribus Position bezogen.
    »Du hast deine Entscheidung bereits gefällt, das kann ich spüren«, dröhnte es in meinem Kopf. Das war die Stimme des Schattens, die mir heute noch kräftiger vorkam als bei unserer ersten Begegnung.
    »Das ändert nichts an meiner Forderung«, sagte Larissa mit Entschiedenheit. »Wer garantiert mir, dass du dein Wort hältst?«
    »Wenn du auf meiner Seite stehst, benötigst du keine Garantien mehr.« Der Sprecher schien sich nun fast völlig aufzulösen, erschien dann aber wieder. Ich fragte mich, ob Larissa immer noch der Meinung war, dies sei ein holografischer Effekt.
    »Und was geschieht mit mir auf deiner Seite? Nimmst du mich dahin mit, wo meine Eltern sind?«
    »So einfach ist das nicht. Die Wege, die wir benutzen, sind nicht für jeden offen.«
    »Dann soll ich dir also das Buch geben und du verschwindest und lässt mich hier zurück.«
    »Ich werde dir Schutz bieten. Und wenn die Zeit gekommen ist, wirst du gerufen werden.«
    »Das ist mir zu wenig«, konstatierte Larissa. »Und überhaupt: Was machen diese Gestalten hier?« Sie wies auf Pluribus und die Drillinge. »Stehen sie in deinem Sold?«
    Pluribus machte einen Schritt nach vorn. »Was verhandelst du denn mit ihr?«, fragte er den Schatten ungeduldig. »Sie hat das Buch und ist uns ausgeliefert. Wir sind bereit, dir zu folgen. Lass uns das Buch nehmen und verschwinden!«
    Mit einer Geschwindigkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte, überbrückte er die Entfernung zu Larissa und riss ihr das Buch aus der Hand. Triumphierend hielt er es in die Höhe und trat auf den Schatten zu.
    »Hier ist es! Das Buch der Wege! Ich lege es in deine Hände.«
    Die Reaktion des Unbekannten kam für uns alle überraschend. Aus der unscharfen, wabernden Form materialisierte sich ein klar erkennbarer Arm. Er schoss vor, und der Schlag traf Pluribus mitten ins Gesicht. Der Hagere schrie auf, ließ das Buch fallen und ging in die Knie. Die Drillinge wollten ihm zu Hilfe eilen, doch die Stimme des Schattens brachte sie zum Stehen.
    »Wagt es nicht, näher zu kommen!«, donnerte er. Pluribus richtete sich mühsam auf und bedeutet seinen Helfern mit einer Handbewegung, dort zu bleiben, wo sie standen. Blut lief aus seiner Nase und einer Platzwunde auf der Wange. Ohne das Buch, das vor ihm auf dem Boden lag, zu beachten, taumelte er auf wackligen Beinen bis an die gegenüberliegende Wand zurück.
    »Kennst du nicht das Gesetz?«, fuhr der Unbekannte die Vogelscheuche an. »Ein Schatten darf die Bücher nur von einem Bewahrer entgegennehmen. Hätte ich das Buch berührt, so wäre der Fluch von Jahrtausenden über mich gekommen!«
    Pluribus antwortete nicht. Er hielt sich die schmerzende Wange und jammerte leise vor sich hin.
    Ich fragte mich, in welcher Beziehung Pluribus zu dem Schatten stand und wie er hierhergekommen war. War er Larissa lediglich gefolgt? Oder hatte er schon vorher Kontakt zu dem Unbekannten aufgenommen? Wie die Szene soeben bewiesen hatte, schienen die beiden jedenfalls nicht gerade auf gutem Fuß miteinander zu stehen.
    »Zurück zu unserem Geschäft«, meldete sich Larissa zu Wort. »Ich habe alles getan, was du wolltest. Jetzt bist du an der Reihe.«
    »Gib mir das Buch!«, forderte sie der Schatten auf.
    Seine Stimme hatte sich verändert. War sie noch vor Sekunden herrisch und unerbittlich gewesen, so hatte sie nun einen betörenden Klang angenommen.
    »Meine Eltern«, sagte Larissa.
    »Du wirst deine Eltern wiedersehen. Und du wirst nicht länger auf der Seite der Verlierer stehen. Gib mir das Buch.«
    Larissa machte einen kleinen Schritt auf das Buch zu. War sie wirklich bereit, es dem Schatten auszuhändigen? Dann war alles verloren. Ich sprang aus meinem Versteck hervor.
    »Larissa!«, rief ich. »Gib es ihm nicht!«
    Sie fuhr herum und starrte mich überrascht an. Gut. So war sie erst mal von dem Buch abgelenkt.
    »Du?!«, dröhnte der Schatten, und in seiner Stimme lag nichts Schmeichlerisches mehr. Doch sofort kehrte er zu seinem vorherigen Tonfall zurück. »Du wirst uns nicht aufhalten können. Deine Freundin hat sich bereits entschieden. Du kommst zu spät.«
    »Er betrügt dich nur, Larissa!« Verzweifelt überlegte ich, wie ich sie davon überzeugen konnte, ihm das Buch nicht zu geben. »Er will nur das Buch! Deine Eltern und du, ihr seid ihm doch völlig egal!«
    »Ich bin müde, Arthur«, erwiderte sie. Ihre Schultern waren nach vorn gesunken. Sie stand da wie ein

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