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02 Arthur und der Botschafter der Schatten

02 Arthur und der Botschafter der Schatten

Titel: 02 Arthur und der Botschafter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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kann«, sagte er schließlich. »Und ihr b-beiden seid gewiss keine Lügner. Auch wenn ihr nicht immer d-die ganze Wahrheit sagt.« Dabei zwinkerte er uns zu. »Auf jeden Fall handelt es sich hier nicht um einen der üblichen Fälle, mit d-denen ich sonst zu tun habe. D-deshalb, und weil ich euch mag, werde ich zum ersten M-mal von meinen Prinzipien abweichen und euch entgegenkommen.«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    »D-das Versteck hier in Córdoba kann ich d-direkt melden«, fuhr er fort. »Die B-beschreibung der K-karasamoffs und dieses Pluribus auch. F-falls sie noch in Cádiz verhaftet werden, umso b-besser für euch. Sobald das Schiff den Hafen v-verlassen hat, werde ich die Behörden in K-kroatien informieren. So habt ihr die g-ganze Reise über Zeit, die B-bücher zu überprüfen.«
    Mit dieser Regelung waren wir einverstanden. Ich war zufrieden, weil wir das Buch aus dem Viana-Palast genauer untersuchen konnten. Und Larissa hatte keine Einwände, weil es ihr sowieso gleichgültig war. Wir stießen darauf an, Torres mit Rotwein und wir mit Cola. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst.
    »W-wenn es stimmt, dass nur ihr die Hinweise aus d-diesem Register kennt, woher w-wusste dann Pluribus von Córdoba? Und vor allem, w-wie hat er von D-dubrovnik erfahren?«
    Das war die Frage, die mir seit Cádiz auch schon durch den Kopf ging. Konnte es sein, dass es außer dem Register von Leyden noch weitere Hinweise auf die Vergessenen Bücher gab? Und wenn ja, warum war Pluribus dann so scharf darauf, uns auszuquetschen? Eigentlich musste er doch mehr wissen als wir. Wie sollte er uns sonst immer einen Schritt voraus sein?
    »Apropos«, meldete sich Torres zu Wort. »Ich habe für euch zwei K-kabinen auf der Ann Catherine gebucht.«
    Er reichte uns einen Zettel über den Tisch. »D-das ist die Reservierungsnummer. D-die Tickets müsst ihr euch vor der Abfahrt beim Agenten der Reederei abholen. D-die Adresse habe ich dazugeschrieben.«
    Ich steckte das Blatt ein. »Vielen Dank«, sagte ich. »Sie haben uns wirklich sehr geholfen.«
    »K-keine Ursache.« Der Detektiv strahlte. »Eine Hand w-wäscht die andere. Durch euch k-konnte ich meinen Auftrag erfüllen und das gestohlene D-diebesgut finden. Ich hoffe nur, dass es euch gelingt, Larissas Eltern w-wiederzufinden.«
    Wir riefen Montalba an, um ihn über unsere bevorstehende Abreise zu informieren. Er befand sich mit seinen vagabundos wieder in seinem Stammlokal und lud uns ein, doch mit Torres vorbeizukommen.
    Ich fand es ganz gut, dass der Detektiv Lust hatte, uns zu begleiten. Ich glaubte zwar nicht, dass Pluribus und die Karasamoffs zurück nach Córdoba kommen würden, aber man wusste ja nie. Allerdings hatten Larissa und ich gewisse Schwierigkeiten, uns im Labyrinth der Altstadt zu orientieren. Nachdem wir dreimal an der richtigen Straße vorbeigelaufen waren, gelangten wir schließlich auf den Platz vor dem Stadttor. Von hier aus fanden wir den Weg zu Marios Stammlokal leicht.
    Vorne wurde wieder Fußball geguckt. Aus dem Hinterzimmer schallte uns rhythmisches Klatschen entgegen. Als wir die Tür öffneten sahen wir, dass fünf der vagabundos einen komplizierten Rhythmus mit ihren Händen klatschten. Eine junge Frau tanzte dazu. Sie trug Schuhe mit hohen Absätzen, die sie im Takt der Klatscher auf den Boden schlug, fast wie bei einem Stepptanz. Dazu bewegte sie ihre Arme, hob sie vor den Körper oder über den Kopf und machte schnalzende Laute mit ihren Lippen, die sich nahtlos in den geklatschten Rhythmus einfügten. Ich fühlte, wie mir der Takt unter die Haut ging und mein Herz schneller klopfte, je heftiger die Frau aufstampfte.
    Das Klatschen wurde immer intensiver und rasanter, ebenso wie die Fußbewegungen der Tänzerin. Dann hörte alles wie auf Kommando auf. Die Frau verneigte sich, und die Zuschauer applaudierten begeistert, uns eingeschlossen.
    Wir hatten an der Tür gewartet, bis das Spektakel beendet war. Jetzt drängten wir uns an den vagabundos , die die Tänzerin umringten, vorbei zu Mario Montalba.
    » ¡Hola! «, rief der Sohn des Bologneser Antiquars, als er uns erblickte. »Wie hat euch der Flamenco gefallen?«
    Damit meinte er wohl den Tanz, den wir gerade gesehen hatten.
    »Gut«, antworteten Larissa und ich gleichzeitig.
    »Ha! Nur gut? Das war ein Erlebnis ! Wir werden das in unser Stück einbauen! Nichts steht mehr für Andalusien als der Flamenco! Er vereint Einflüsse der Mauren, der Juden, der Araber, der Afrikaner, der Spanier und der

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