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02 - Aus Liebe zu meiner Tochter

Titel: 02 - Aus Liebe zu meiner Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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an, daß ihre Liebe in Amerika wieder aufblühen könnte. Riaz schien interessiert, aber er war mißtrauisch. »An deiner Stelle würde ich mich scheiden lassen«, sagte er. Allmählich verlor er das Interesse an einer Rückkehr in die USA.
    Im Winter hatten seine schlechten Seiten wieder die Oberhand gewonnen. Je versöhnlicher sich seine Frau zeigte, desto wütender wurde er. Als Christy einmal von ihren Gefühlen überwältigt wurde und nicht aufhören konnte, Erics wegen zu weinen, fragte sie Riaz: »Denkst du überhaupt jemals an eine Rückkehr?«
    »Sprich nie mehr von einer Rückkehr«, sagte Riaz kühl und voller Sadismus. »Du mußt endlich begreifen, daß ihr, du und die Kinder, in Pakistan leben und sterben werdet.«
    Nach solchen Erlebnissen, erzählte Christy, »suchte ich Zuflucht im Glauben. Ich ging in mich und bat Gott, er möge mir helfen, mich gegen Riaz aufzulehnen . . . Dabei war ich absolut ruhig. Irgend etwas in dir verrät dir plötzlich: >Entweder ich gehe dagegen an, oder ich gehe daran zugrunde. <«
    Manchmal hatte sie Angst, ihre Gebete könnten nicht genügen. Riaz trank viel und schlug und würgte sie wieder.
    »Weißt du«, sagte er häufig und achtete dabei genau auf die Wirkung seiner Worte, »daß es für mich einfacher wäre, dich loszuwerden, indem ich dich umbringe?«
    Eines denkwürdigen Abends wäre aus dieser Drohung fast blutiger Ernst geworden. Erbost über Christys Äußerung, John sei noch zu klein für die Vorschule, ließ Riaz eine Schimpfkanonade los. Christy erklärte, sie werde die Kinder aus dem Schlafzimmer bringen, bis er sich wieder beruhigt habe. Riaz sprang auf, um die Tür zu verriegeln, und drohte: »Wenn du durch diese Tür gehst, bringe ich dich um.« Christy saß wie gelähmt da, und Adam vergrub vor Angst sein Gesicht an ihrer Schulter; Riaz packte seinen Revolver und hielt ihn Christy an den Kopf.
    »Du weißt, daß ich dich jederzeit erschießen kann«, sagte er. »Wenn ich dich jetzt töte, erfährt es keiner. Ich sage den anderen einfach, du hättest mit einem Mann aus Karatschi ein Verhältnis gehabt.« Christy blickte starr geradeaus und betete um Erlösung. Aus den Augenwinkeln sah sie etwas, das ihr das Herz zerriß: John, von dem sie angenommen hatte, er schlafe, stand in anderthalb Meter Entfernung regungslos da, sprachlos vor Entsetzen.
    »Ach, egal«, sagte Riaz angewidert. »Ich tue es, wann ich will und wie ich will.«
    Die Jungen waren völlig durcheinander. John wirkte tagsüber noch nervöser, und Adam - einst ein fröhliches, rundliches Baby - wurde immer verschlossener. »Er verlor jede Begeisterung, er interessierte sich für nichts mehr«, erzählte Christy. »Aus den letzten beiden Jahren in Pakistan habe ich kein einziges Bild von ihm, auf dem er lächelt.«
    Der harte Alltag, das Kochen, Saubermachen, Wäschewaschen und die alleinige Verantwortung für zwei sich langweilende Kinder, zermürbte Christy. Sie nahm zehn Kilo ab. Es gab Zeiten, da fürchtete sie, Riaz habe mit seiner Voraussage recht, sie werde dieses Land nie wieder verlas-131
    sen (so wie ich es im Iran geglaubt hatte). Dieses Gefühl tiefer Niedergeschlagenheit und Hilflosigkeit ist schwer zu vermitteln. Wenn man so isoliert ist wie Christy oder ich, fällt es sehr schwer, sich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu bewahren.
    Dann, im Juli, sah Christy eine Chance. Eric mußte wieder in die Klinik. Die Sozialarbeiter in Michigan wollten ihn unter Amtsvormundschaft stellen, wenn das Sorgerecht nicht formell auf Christys Eltern übertragen würde -
    oder wenn Christy oder Riaz sich nicht für ihre Elternschaft verbürgten und Erics staatlich subventionierte Krankenversicherung Wiederaufleben ließen. Obwohl Erics Zustand Riaz immer peinlich gewesen war, fühlte er sich in seinem Stolz getroffen; er wollte nicht, daß jemand anderes Anspruch auf seinen Sohn erhob. Außerdem, erklärte er, habe er geschäftlich in Übersee zu tun - »eine Chance, viel Geld zu verdienen«. Bei dieser Gelegenheit wollte er auch nach Michigan reisen.
    Das Datum der Abreise rückte näher, und Riaz wurde nervös. Er weigerte sich, spät am Abend Telefonanrufe entgegenzunehmen, und erlaubte nicht mehr, daß eine Bedienstete mit John auf die Straße ging, um Süßigkeiten zu kaufen. Er war ständig in Sorge, irgendwelche »Leute« oder »diese Männer« könnten seine Kinder entführen.
    »Laß mich in Ruhe, Christy«, sagte er. »Ich habe Probleme, die dich nichts angehen.«
    Zuweilen war er

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