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02 - Aus Liebe zu meiner Tochter

Titel: 02 - Aus Liebe zu meiner Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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Monate alt -
    verschwand er von neuem: Diesmal wollte er sich an einem kalifornischen College einschreiben.
    Die berufliche Belastung und die chronische Krankheit der beiden Kinder - beide litten an Asthma - wurden Mari-ann schließlich zuviel. Telefonisch stellte sie Khalid ein Ultimatum: »Wenn du nicht bald zurückkommst, hast du keine Familie mehr.« Khalid kehrte zurück und fand einen Posten bei der Elektrofirma Perceptron.
    Mariann konnte ihren Job aufgeben und für die nächsten drei Jahre zu Hause bleiben und den Haushalt versorgen.
    Die Familie hatte jedoch weiterhin Probleme. Wenn Khalid und Mariann sich besonders heftig stritten, drohte der eine dem anderen, ihn zu verlassen. Auch das Wort »Scheidung« tauchte wiederholt auf, obwohl Mariann nicht sicher war, ob sie wirklich den Mut dazu aufbringen würde. Ihre Vorahnung Adoras wegen bestätigte sich.
    Nachdem das Baby aus den Windeln war, zeigte Khalid extrem puritanische Neigungen. Geschichten über das Sexualverhalten junger Mädchen in den USA und die Einnahme von Drogen durch Jugendliche beunruhigten ihn. Als Adora drei Jahre alt war, geriet er bereits außer sich, wenn sie zum Beispiel einen Badeanzug trug, der ihre Taille nicht bedeckte. Wenn die Familie ausging, konnte er sich über die harmlosesten Dinge aufregen.
    »Adora ist ein sehr lebhaftes, geselliges Mädchen«, sagte Mariann. »Sie redete von Anfang an mit allen. Als sie anderthalb Jahre alt war, begrüßte sie Fremde im Laden oft mit: >Hallo, wie geht's?< In einem Restaurant sprach sie einmal den Hilfskellner an, einen Jungen von kaum 18 Jahren. Ärgerlich befahl Khalid ihr: >Dreh dich um und sei still !< Ich merkte am Ton seiner Stimme genau, was er dachte: Adora sollte nicht mit einem Fremden sprechen. Er sah sie so merkwürdig an. Sie konnte den Blick natürlich nicht verstehen, ich dagegen sehr wohl.«
    Khalid schien kaum noch eine Beziehung zu seiner Heimat zu haben, abgesehen von monatlichen Telefonaten mit
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    seiner Familie, die er seit 1980 nicht mehr gesehen hatte. Er war zwar Moslem, ging aber nicht zum Gottesdienst und sprach kaum mit Mariann über die Kultur, in der er aufgewachsen war. Als 1988 der Krieg zwischen Irak und Iran zu Ende ging, drängte er Mariann gelegentlich, mit ihm in den Irak zu ziehen - »für ein Jahr« -, damit die Kinder seine Familie kennenlernen konnten und um herauszufinden, ob es sich dort nicht leichter lebte.
    Mariann wußte, daß Khalid sich in den Staaten ohne Freunde und Großfamilie isoliert fühlte. Sie lehnte seinen Vorschlag jedoch beharrlich ab. Sie hatte mit ihm vor langer Zeit vereinbart, die Kinder in Amerika zu erziehen.
    Was war, wenn sie in den Irak flogen und er ihr und den Kindern dann die Rückkehr verweigerte? Sie traute ihm einfach nicht.
    »Ich ermutigte ihn immer wieder, hinzufliegen oder Verwandte hierher einzuladen. Sein Bruder wäre beinahe gekommen, entschied sich dann aber in letzter Minute anders. Das war wohl einer der Gründe dafür, daß Khalid die Entführung plante. Er zeigte sonst überhaupt keine Gefühle, aber als sein Bruder nicht kam, merkte ich, daß ihm wirklich elend zumute war.«
    Im März 1990 wurde Khalid von Perceptron entlassen. Der Verlust der Stelle zerschnitt ein weiteres Band in einem Leben, das von Anfang an wenig gefestigt war.
    Als Mariann die Papiere und Telefonrechnungen überprüfte, von denen die meisten postlagernd adressiert worden waren, erkannte sie, daß Khalid die Entführung seit mindestens zwei Jahren geplant hatte - seit der Zeit, als er zum erstenmal vergeblich eine Reise in den Irak vorschlug. Khalid hatte in der Stadtbücherei Artikel über internationale Entführungen gelesen und 1988 von der irakischen Botschaft eine Arbeitserlaubnis erhalten. Mit dem letzten, entscheidenden Schritt hatte er jedoch bis kurz vor der Abreise gewartet: der Eintragung der beiden Kinder in seinen irakischen Paß.
    »Als Adora noch klein war und Khalid das letzte Mal zurückkehrte, sagte er wiederholt zu mir: >Ich werde die Kinder nie wieder verlassen.“ Das war seine feste Absicht. Egal, was passierte oder wen er damit verletzte, er würde die Kinder nicht verlassen. Nach seiner Auffassung hat er jetzt das Richtige getan.«
    Nun ist Mariann klüger. »Im Rückblick wird mir alles klar«, sagt sie. »Aber niemand, der ihn kannte, hätte ihm das zugetraut.«
    Der Verlust ihrer Kinder stürzte Mariann monatelang in Trauer und Verzweiflung.
    »Leuten, die sagten, sie könnten sich meine

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