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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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wohingegen Typen mit Pediküre -und mehr Haarpflegeprodukten als ich sie habe - mich einfach nicht anmachen. Mit einem retrosexuellen Mann könnte ich mir glatt für eine unbestimmte Zeit ein Zimmer teilen (bis ich einen Weg aus diesem Schlamassel herausgefunden hätte und meine Unschuld beweisen könnte), ohne auch nur ein einziges Mal meine Reißzähne auszufahren. Null Problemo.
    Aber so ein richtiger kantiger, schroffer, von Natur aus sexy Alpha-Vampir?
    Problem.
    „Heute Nacht sieht man die Sterne gar nicht", sagte der Taxifahrer, während meine Nerven zu sirren begannen und die anfängliche Panik, die ich verspürt hatte, als ich Ty vorhin angerufen hatte, wieder in mir hochkochte. „Es ist ganz schön dunkel."
    „Ziemlich." Nicht, dass mich das irgendwie behindert hätte. Meine Vampirsehkraft durchdrang die Schatten und nahm das monströse Lagerhaus begierig in sich auf.
    Offensichtlich hörte der schicke Teil ein paar Meter früher auf, denn dieser kleine Abschnitt der Washington Street wirkte von den New Yorker Trendsettern nahezu unberührt. Die Lampe über der Eingangstür war kaputt.
    Schatten waberten um die riesige, garagenartige Tür. Die Scharniere starrten vor Rost, die Metallwände waren mit Graffiti beschmiert. Wenn das kein Ort für einen Alpha war, dann wusste ich's auch nicht.
    Großes Problem.
    Ich holte tief Luft, bezahlte den Fahrer und kletterte vom Rücksitz.
    „Wollen Sie, dass ich hier warte, Lady?", erkundigte er sich, während ich mein Gepäck aus dem Kofferraum holte. „Für den Fall, dass Sie ganz schnell von hier wegmüssen?"
    Ich verschluckte ein Ja und schüttelte den Kopf. „Nein, ahm, danke." Ich drehte mich um und starrte erneut das Gebäude an. „Ich komm schon klar."
    Das hoffte ich jedenfalls verzweifelt.
    „Macht mir nichts aus zu warten", sagte der Typ - Norm, laut seiner Konzession, die an der Trennwand baumelte. „Sie sind 'ne echt hübsche Lady, und es war einfach nicht richtig, Sie so ganz allein hier zurückzulassen."
    Okay, jetzt wusste ich also, dass er bloß auf meinen Vampircharme reagierte, aber irgendwie war das Angebot schon richtig süß.
    Ich starrte ihm in die Augen und las die Details, die in seinem Köpf herumschwammen. Norm Walker. Siebenundfünfzig Jahre alt. Stolzer Vater von fünf Kindern. Noch stolzerer Großvater von acht Enkeln. Glücklich verheiratet mit einer gewissen Earline Walker, seiner Highschool-Liebe. Und wenn ich auch das hübscheste kleine Ding seit der Erfindung der Bratkartoffel war, so hatte doch Earline seine Kinder geboren und sein Haus sauber gemacht und kochte ihm seit achtunddreißig Jahren einmal in der Woche Schmorbraten.
    Ist Norm ein Schatz oder was?
    Ich lächelte. „Wird schon gut gehen."
    Und ob, fügte ich in Gedanken hinzu, jedenfalls hoffte ich das. Ich warf Norm einen Blick zu, der ihm Ich bin in Wirklichkeit bloß ein wirklich toller Traum, und du hast bis morgen alles über mich vergessen übermitteln sollte, nahm mein Gepäck und ging zur Fahrertür.
    „Ganz sicher?" Norm lehnte sich aus dem Fenster.
    „Ganz sicher." Fahr nach Hause, bat ich ihn in Gedanken. Und vergiss nicht anzuhalten und Earline ein paar Blumen mitzubringen. Und Pralinen. Und frag sie, ob du ihr die Füße massieren darfst.
    Hey, immerhin ging es hier um fünf Kinder und Schmorbraten. Das war wohl das Wenigste, was ich tun konnte.
    „Na ja, also gut." Norm wirkte nicht allzu überzeugt, aber nach einem weiteren langen und eindringlichen Blick meinerseits nickte er schließlich, setzte sich auf dem Fahrersitz zurecht und gab Gas.
    Ich ignorierte den Drang, mich umzudrehen und dem Taxi hinterherzurennen, als es jetzt davonrollte.
    Also, was war, wenn Ty kein Retrosexueller war? Es gab immer noch Hoffnung. Vielleicht sah er ja nur so cool aus, weil ich ihn gar nicht richtig kannte. Sicher, ich wusste, dass er gut roch und sich auch gut anfühlte (alles harte Kanten und feste Muskeln) und gut küsste und eine überaus schmackhafte Blutgruppe hatte, aber was wusste ich eigentlich wirklich von ihm?
    Es war ein Riesenunterschied, ob ich ihn in voller obercooler Kopfgeldjägermontur oder aber in seinem natürlichen Element sah. Was, wenn der scharfe, sexy Kopfgeldjäger bloß eine Illusion war? Ein sorgfältig konstruiertes Image, das die Tatsache verbergen sollte, dass er in Wirklichkeit (bitte, bitte, bitte) eine richtige Drecksau war?

9

    Was, wenn bei ihm überall lauter leere Blutflaschen herumstanden? Was, wenn er die ganze Zeit

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