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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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einzigen verräterischen Atemzug zu nehmen. Ich würde schon damit fertig werden und das Beste draus machen.
    Dann war Ty eben ein eingefleischter Alpha. Na und? Deswegen musste ich mich noch lange nicht in ihn verknallen. Ganz im Gegenteil, ich könnte ihn so was von verkuppeln, und zwar mit Viola, die nach genau so einem harten, rauen Macho geiferte.
    Einen geschafft, blieben noch sechsundzwanzig.
    Andererseits hatte Viola ausdrücklich einen Menschen verlangt, womit Ty aus dem Spiel und praktisch tabu war.
    Glücklicherweise.
    Ich runzelte angesichts der plötzlichen Welle der Erleichterung, die mich überkam, die Stirn und wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem riesigen Apartment zu. Die Decke befand sich gut sechs Meter über uns. Eine Wand bestand ausschließlich aus Fenstern, die vom Boden bis zur Decke reichten.
    Wir saßen genau in der Mitte des Raums, wo er einen kleinen Teil wohnlich eingerichtet hatte, mit einer dunkelblauen Ledercouch und zwei schwarzen Ledersesseln. Dazwischen stand ein Couchtisch aus Chrom und Glas. Ein dazu passendes Entertainment-Center aus Chrom und Glas mit so viel elektronischen Spielereien, dass der durchschnittliche menschliche Mann auf der Stelle einen Orgasmus gehabt hätte, stand nebenan Wache. Daneben: ein Fernseher mit Großbildschirm.
    Zu meiner Linken befand sich der Küchenbereich, komplett eingerichtet mit Edelstahlgeräten und Inselherd. Zu meiner Rechten das Schlafzimmer mit einem gewaltigen Kingsize-Bett. Darauf lagen eine kuschlige, saphirblaue Daunendecke und ein halbes Dutzend Kissen mit blau-schwarzen Bezügen. Es sah unglaublich gemütlich aus und zugleich so unendlich maskulin wie der Rest des Lofts auch. In meinem Magen schien auf einmal gähnende Leere zu herrschen, mein Mund war wie ausgetrocknet.
    Ich zwang mich zu schlucken und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Ty. Sein Blick bohrte sich in mich, und in seinen neonblauen Augen schimmerte ein wissendes Leuchten. „Nett hast du's hier."
    „Es erfüllt seinen Zweck."
    „Professioneller Innenausstatter oder hast du das selbst gemacht?"
    Er warf mir einen seltsamen Blick zu. „Das meiste davon war schon hier. Ich hab mir dann vor ein paar Wochen noch die Schlafzimmermöbel und die HiFi-Anlage angeschafft."
    „Ja, von diesen Geräten kann man gar nicht genug haben." Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass meine Fähigkeit, ein intelligentes Gespräch zu führen, ernstlich eingeschränkt ist, wenn ich von so viel Testosteron umgeben bin? Ich bin mir nicht sicher, ob das eine für gebürtige Vampire typische Schwäche ist (so wie Sonnenlicht und Pfähle) oder einfach nur meine eigene kleine Störung. „Also, ahm, und wer ist das? Ich meine, der Kerl bei den Cops? Ein Freund? Ein Verwandter?"
    Er warf mir noch einen seltsamen Blick zu. Das konnte ich ihm nicht verdenken. Also wirklich. Ein Verwandter? Ty war so ungefähr einhundert Jahre alt und dazu noch ein gewandelter Vampir. Was bedeutete, dass sich seine Verwandtschaft höchstwahrscheinlich zwei Meter tief unter der Erde befand. Und gewandelte Vampire waren auch nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie tiefschürfende, bedeutungsvolle Beziehungen eingingen. Sie plünderten die Erde und nährten sich. Ende der Geschichte. Zumindest was meine Familie betraf.
    Seine dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen. „Du hast dir bei der Verhaftung wohl nicht zufällig den Kopf gestoßen, oder?" Etwas, das verdächtig nach aufrichtiger Sorge aussah, glitzerte in seinem Blick, und Wärme durchströmte meinen Bauch. Noch bevor ich antworten konnte (so viel Wärme verschlug mir glatt die Stimme), schüttelte er den Kopf. „Ach, was erzähl ich denn da!"
    Dass er sich vielleicht, nur vielleicht, wirklich Sorgen machte, ob ich mir den Kopf gestoßen hatte? Dass der Gedanke ihn nahezu in den Wahnsinn trieb, wegen seiner überwältigenden Gefühle für mich?
    Heilige Scheiße. Es war so weit. Der Tag der Abrechnung. Wir hatten uns geküsst und geflirtet, und ich hatte die ganze Zeit über gewusst, dass da noch mehr war. Sicher, die Lage war hoffnungslos, aber immerhin war es eine Lage. Wir waren die moderne Version von Romeo und Julia (natürlich mit Fangzähnen). Ich fühlte es. Aber er hatte nie irgendetwas gesagt, das meine Gefühle bestätigt und bewiesen hätte, dass sich das alles nicht nur aufgrund meiner Amok laufenden Hormone einzig und allein in meiner hyperaktiven Vorstellung abspielte.
    Aber jetzt, im Angesicht dieser Gefahr, konnte er seine wahren

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