Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
Vom Netzwerk:
Rauch.
    Wir suchten uns unseren Weg durch ein Labyrinth kopfloser Ankleidepuppen, und dann blieb ich kurz stehen, um ein seidenes, mit Strasssteinen besetztes Tanktop zu beäugen. „Der Typ ist richtig gut." Ich warf einen Blick auf einen Ständer gleich daneben. „Ich frage mich, ob er das wohl in meiner Größe hat."
    „Jetzt mach schon!" Ty zerrte mich weiter, nur um gleich darauf mit einem Stolpern stehen zu bleiben.
    Ich musste nicht fragen, wieso. Meine Ohren vernahmen alles, vom Rascheln der Ratten, die sich durch den Müll hinterm Haus wühlten, bis zu den Schritten, die gerade die Rückseite des Gebäudes umrundeten und dem nervösen „Meldet euch, sobald ihr in Position seid". Die Wände schienen zu beben. Die Ketten, die die Lampen hielten, schwangen leicht hin und her.
    „Umzingelt." Tys Stimme hallte in meinem Kopf wider, als er meine Hand packte und mich zu dem einzigen Ort zerrte, an dem es in nächster Zukunft nicht von Cops wimmeln würde - der Decke.
    Meine Füße verließen den Boden, und mit einem Mal war ich schwerelos.
    Gerade als mein Rücken gegen die Decke stieß, hörte ich ein hektisches
    „Jetzt!".
    Sowohl die Vorder- als auch die Hintertür wurden mit einem gewaltigen Krachen aufgestoßen. Ich biss mir auf die Unterlippe und starrte nach unten, während Cops das Gebäude stürmten, Waffen in der einen Hand, große Taschenlampen in der anderen. Einige kamen durch die offene Falltür gekrochen, durch die wir gerade selbst hereingeklettert waren. Lichter durchschnitten die Dunkelheit, als nun Dutzende von Männern das Lager durchkämmten, auf der Suche ...
    „Alles in Ordnung." Die tiefe, raue Stimme schlich sich in meinen Kopf, und Tys Finger schlossen sich um meine. Ich wandte meine Aufmerksamkeit dem Vampir zu, der neben mir schwebte, und erinnerte mich an seine Worte.
    „Ich helfe dir, weil.. "
    Weil ... er sich wahnsinnig, rettungslos in mich verliebt hatte und den Gedanken nicht ertragen konnte, dass ich im Gefängnis verfaulte?
    Auf einmal wollte ich es auf gar keinen Fall mehr wissen.
    Verrückt, oder? Da hatte ich den armen Kerl so gepiesackt, weil ich unbedingt die Wahrheit wissen wollte. Und jetzt würde ich das Thema auf einmal am liebsten komplett ignorieren.
    Weil ... ich die Wahrheit schon wusste. Die Antwort war da gewesen, als er mich vorhin in seiner Wohnung an die Wand gedrückt hatte. Als er zu mir herabgestarrt hatte, in mich hinein. Als er mich geküsst hatte. Als er an mir geknabbert hatte.
    Ja, also, die Knabberei war ohne Zweifel ein entscheidender Faktor gewesen.
    Die Worte zu hören hätte alles nur noch komplizierter gemacht.
    „WAS ist los mit dir? Du bist eben ganz blass geworden."
    „Schwindlig", stieß ich im Geist hervor. Schließlich konnte ich ihm ja wohl kaum erzählen, dass ich gerade ausrastete, weil ich ihn gernhatte und wusste, dass er mich gernhatte und dass ich ihn, wenn ich es ausgesprochen hören würde, nur noch mehr mögen würde. Eine ausgesprochen beschissene Erkenntnis, da wir, was Beziehungen anging, komplett zum Scheitern verurteilt waren.
    Ich schob mir meine Kosmetiktasche hinter die Schulter und blickte in das Chaos unter uns hinab. ,Wir sind ganz schön hoch oben."
    „Seit wann hast du denn Höhenangst?"
    „Seit ich nicht daran gewöhnt bin, während einer Hausdurchsuchung unter der Decke zu schweben. Dieses ganze Gewusel .. ." Ich schluckte mit übertriebener Mühe. „Das ist echt beunruhigend."
    Noch bevor mein Herz den nächsten Schlag tat, war Ty vor mich geglitten und verdeckte die Vorgänge unter uns. Auf einmal starrte ich auf seinen Hinterkopf Er schwebte ganz dicht an mich heran und klemmte meinen Körper zwischen seinem Bücken und der Decke ein.
    Sein Hintern schmiegte sich gegen meine Oberschenkel und seine Schulterblätter drückten sich in meine Brüste.
    „Entspann dich einfach. Sie werden hier einmal alles gründlich absuchen, und dann ist der Spuk vorbei."
    Mich entspannen? War er verrückt geworden? Er war mir viel zu nahe, und sein Körper war viel zu hart, und mein Körper war viel zu bedürftig. Was ich brauchte, war ein Rezept gegen extremen Stress. Auf gar keinen Fall würde ich mich in dieser Situation entspannen können.
    Es sei denn, natürlich, es würde fünfundvierzig Minuten dauern.
    Ich weiß.
    Selbst ein sexuell derartig aufgeladener Vampir wie ich hatte seine Grenzen.
    Ich gab die Idee auf, Ty einfach die Klamotten vom Leib zu reißen und es mit ihm zu treiben, und bemühte mich stattdessen,

Weitere Kostenlose Bücher