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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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unsere Klientinnen Aufreißertypen haben wollen."
    „Für Sex." Gäääähn. „Dann sind wir also jetzt eine Sexvermittlung und keine Partnervermittlung mehr."
    Genau genommen waren wir eher eine Fortpflanzungsvermittlung, aber das würde ich Evie bestimmt nicht erzählen. Ich ignorierte meine eigenen Gewissensbisse. Das Überleben der Spezies, rief ich mir ins Gedächtnis. Der höhere Zweck. Blablabla.
    „Weil nämlich: Genau das sind wir inzwischen", fuhr Evie fort. „Den Teil von wegen ,sie lebten glücklich miteinander bis ans Ende ihrer Tage' können wir bald aus unserer Werbung streichen. Vielleicht könnten wir stattdessen ,für einen überschaubaren Zeitraum' oder ,für ein paar Stunden' schreiben."
    „Sie hatten Ihren Morgenkaffee noch nicht, stimmt's?"
    „Es ist halb sechs. Ich hab bisher noch nicht mal die Augen aufgemacht."
    „Wir veranstalten keine Sexorgien. Wir sind und bleiben eine Partnerschaftsvermittlung, das heißt, wir stellen den ersten Kontakt her. Was dann passiert, nachdem sie sich getroffen haben, sei es Sex oder Liebe oder beides, das ist einzig und allein Sache der Beteiligten."
    „Stimmt. Außerdem ist der Vorschuss echt hammermäßig."
    Hab ich schon erwähnt, dass Evie und ich in einem früheren Leben Schwestern waren? „Dazu kommt noch ein Bonus, wenn wir einen Alpha-Ron anschleppen."
    „Falls wir einen finden."
    Okay, vielleicht eher so was wie Cousinen. Zweiten Grades. „Seien Sie doch mal ein bisschen optimistisch."
    „Es ist halb sechs. Das Einzige, woran ich im Augenblick denken kann, ist, wie lange ich noch schlafen darf, bevor der Wecker losgeht. Da wir gerade von schlafen reden, wie läuft's denn mit dem Kopfgeldjäger?"
    „Zum allerletzten Mal: Ich bin nicht mit diesem Kopfgeldjäger zusammen, ich arbeite solo. Keine Komplizen. Nada."
    „Sie sitzen immer noch auf dem Trockenen, oder?"
    Nicht mehr lange.
    Ich unterdrückte den Gedanken. „Schlafen Sie weiter. Ich ruf Sie später an."
    „Wenn es so weit ist, will ich Einzelheiten hören", murmelte sie. „Jede Menge." Klick. Wenn. Ja klar.
    Nicht mein Typ, rief ich mir ins Gedächtnis. Ich brauchte einen gebürtigen Vampir.
    Noch dringender brauchte ich allerdings fünfzehn Alpha-Männer (zusätzlich zu den dreizehn, die Evie aufgetrieben hatte), von denen einer ein Rotschopf sein musste. Und ich brauchte sie in weniger als fünf Tagen (heute war Sonntag, und am Freitag würde der Vollmond samt Mondfinsternis über den Himmel rollen). Sonst würden Viola und die NASA die einzige Chance verpassen, ihre Spezies zu vermehren.
    Was bedeutete, dass sie stinksauer sein würden.
    Was bedeutete, dass sie ihr Geld würden zurückhaben wollen.
    Das oder mein Kopf auf eine Stange aufgespießt, die sie dann gleich neben die umstrittenen Azaleen aufstellen könnten. Dann noch ein bisschen Vogelfutter in meinen Mund, und ich würde den Rest der Ewigkeit als Vogelhäuschen verbringen.
    Diese Überlegung reichte, um mir jeden wollüstigen Gedanken auszutreiben, den ich gehabt haben mochte, als Ty mit einigen vollen Tüten ins Blockhaus zurückkam. Er hatte alles dabei, von Gourmetblut in Flaschen über ein Dreierpack einfacher weißer Hanes-T-Shirts bis hin zu einem Paar Jeans.
    „Verbindungen", sagte er, als ich eine Augenbraue fragend anhob.
    Nachdem wir alles verstaut hatten, zog er sich bis auf die Boxershorts aus und legte sich unten auf das Riesenbett.
    Schon gut, alles klar. Vielleicht war doch der ein oder andere Gedanke noch da, aber ich sah bloß für ein paar herzzerreißende Sekunden hin, bevor ich meinen Blick losriss.
    Ich legte mich auf den Rücken und konzentrierte mich auf die Decke über mir sowie auf das wahre Problem: einen Plan B für meine Alpha-Liste.
    Einen, der nicht beinhaltete, dass ich jedes Sportgeschäft in, ganz New York abklappern musste. Oder jeden Schießstand. Oder jede Biker-Bar. Ich brauchte einen Plan, der funktionierte, ohne dass ich die Hütte verließ und riskierte, verhaftet zu werden und Ty sauer zu machen.
    Es war zwar nicht so, dass mir die Ideen nur so zuflogen, aber ich würde mich doch nicht entmutigen lassen. Ich fürchtete mich nicht davor, hart zu arbeiten.
    Oder davor, kreativ zu werden und ganz neue Wege einzuschlagen.
    Mein ganzes verflixtes Leben bestand schließlich aus nichts anderem.
    Ich würde es schon schaffen.
    „Ich schaff das einfach nicht", sagte ich zu Ty.
    Es war Dienstagabend (ja, Dienstag), und ich hatte die letzten zwei Tage damit verbracht, mir den Kopf zu

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