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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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ein richtiges Büro. Oder?"
    „Ich brauche auch kein richtiges Büro. Alles, was ich brauche, ist ein Handy und ein Computer. Meine Leute erledigen, was erledigt werden muss, und zwar dort, wo es erledigt werden muss, und dann, wenn ich ihnen sage, dass es erledigt werden muss. Als Gegenleistung für ihre Hilfe überweise ich ihnen Geld."
    „Haben sie auch eine Krankenversicherung?" Evie lag mir deswegen seit einem Monat in den Ohren, und ich hatte ihr versprochen, mich mal nach ein paar Optionen für Kleinstunternehmen umzusehen.
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bezweifle, dass sie so was brauchen. Sie sind nicht unbedingt menschlich."
    „Vampire?" Als er erneut den Kopf schüttelte und den Mund aufmachte, winkte ich ab. „Das wird jetzt wieder so ne Sache von wegen .eigene Liga', richtig?"
    „Eher wie eine eigene Legion."
    Ich würde ihn auf gar keinen Fall fragen, ganz egal, wie gern ich das auch getan hätte.
    „Okay, also hast du vielleicht die Andeutung einer Ahnung von dem, was ich gerade durchmache. Aber ich wette, du hast keinen Stapel Kreditkartenrechnungen, die in deiner Unterwäscheschublade auf dich warten."
    „Erwischt." Er zuckte mit den Schultern. „Meine bewahre ich in der Keksdose auf."
    Ich verzog das Gesicht. „Du bist ein richtiger Witzbold."
    „Komm schon." Er zog eine Augenbraue hoch. „Deine Unterwäscheschublade?"
    „Das ist die einzige, an die ich nicht so oft ranmuss." Als seine Augenbraue noch höher wanderte, schüttelte ich den Kopf. „So hab ich das nicht gemeint.
    Ich trage sehr wohl Unterwäsche." Solange sie die Gesamtheit meines Outfits nicht beeinträchtigte. „Ich bewahre sie nur nicht in der Schublade auf. Das meiste wasche ich von Hand, und dann hängen die Sachen an der Stange vom Duschvorhang, bis ich sie brauche." Ich zuckte die Achseln. „Wäsche waschen ist nicht so mein Ding."
    „Hausarbeit wohl auch nicht." Er warf einen erneuten Blick auf das Chaos, das uns umgab.
    „Und das wird sich höchstwahrscheinlich auch so bald nicht ändern."
    Er grinste. „Dann sollte ich mir wohl besser keine große Hoffnung machen."
    Damit wandte er seine Aufmerksamkeit dem Computer zu, und ich fing wieder an, auf und ab zu laufen.
    Das hielt ich ungefähr zehn Minuten durch, in denen ich den Fernseher einschaltete, verschiedene Kreuzworträtsel anfing und sogar eine leere Blutflasche wieder hinstellte, die umgefallen war. Ich machte nicht sauber, versteht sich, ich räumte nur ein bisschen auf. Das ist ein Riesenunterschied.
    „Ty." Ich ließ mich auf den Stuhl mit dem Tarn-Kissen nieder, der auf der anderen Seite des Küchentischs - ihm genau gegenüber - stand, und wartete, bis er hochsah.
    Das brauchte ich. Seine volle Aufmerksamkeit. Dann würde er sehen, wie ernst es mir war und wie abgrundtief schlecht es mir ging. Und wenn er das nicht merkte, würde er aber doch auf jeden Fall merken, wie sexy und sinnlich ich aussah, vor allem, wenn ich mit den Wimpern klimperte und etwas Dekollete zeigte. Dann würde er mit Gewissheit alles tun, was ich von ihm verlangte.
    Gewandelt oder gebürtig, er war auf jeden Fall ein Mann. Er tippte weiter ungerührt auf seinem Computer herum. „Erde an Ty." Tipp. Tipp. Tipp.
    Ich vergaß die Idee mit dem Dekollete und versetzte ihm im Geist einen riesengroßen Tritt in den Hintern. „Ich bin nackt!" Sein Kopf flog nach oben.
    „Was?" Wie ich schon sagte.
    Er kniff die Augen zusammen, als er mich ansah. „Sehr lustig." „Das soll gar nicht lustig sein. Ich mein's todernst. Ich kann's mir nicht leisten, weiterhin meine Zeit zu verplempern. Ich muss wieder arbeiten. Ich darf diese Kundin nicht verlieren."
    „Dann arbeite doch. Du hast einen Computer und ein Handy. Was brauchst du sonst noch?"
    „Ein Obi."
    „Das ist kein Obi." Ich sah mich in dem unordentlichen Laden um, dessen Regale mit allem Möglichen vollgestopft waren, von Damenbinden bis Tierfutter. Ich entdeckte einen Stapel eingepackter Hanes-T-Shirts und einen Berg zusammengefalteter Jeans - und da wusste ich, dass das hier einer von Tys Haltepunkten gewesen war, als er in unserer ersten Nacht hier oben Vorräte geholt hatte. Hinter der Kasse hing ein selbst gemaltes Schild, auf dem Mortys Lebensmittelladen stand, zusammen mit einem verblassten Nixon-for-President-Poster und einem signierten Foto von Babe Ruth.
    „Was Besseres kann ich dir leider nicht bieten. Außerdem gibt es eine Eisenwarenabteilung." Ty zeigte nach rechts, und als ich mich umdrehte, erblickte ich ein

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