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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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vielleicht Teil eines weit größeren Maksu-Bewusstseins?
    Aufrecht, die Arme locker hängen lassend, stand sie vor ihnen und musterte sie. Aus der Käferwolke drang ein Stöhnen wie von einem großen Metallkonstrukt, das unter Druck stand. »Freundin der Gruppe – sei gegrüßt«, hörte Antares die Maksu und verstand sie dank ihrer Steine.
    »Seid gegrüßt«, antwortete sie. »Mein Name ist …«, sie zögerte, »… ihr könnt mich ›Antares‹ nennen. Ich bin mir nicht sicher, auf wen ihr euch mit dem Wort ›Gruppe‹ bezieht.«
    »Lady Antares«, meldete sich der Norg laut klopfend zu Wort. »Ich glaube, die Maksu meinen die Gruppe, die aus Ik, Li-Jared und John Bandicut besteht. Sie, Lady Antares, wurden als Freundin dieser Gruppe hierhin eingeladen.«
    »Ich verstehe. Soll ich ihnen erklären, dass ich von den Individuen, die du nennst, nur ein einziges kenne – und das allenfalls flüchtig?
    »Ich glaube, die Schattenleute haben Sie als Mitglied der Gruppe vorgestellt – nicht zuletzt, weil Sie Translatorsteine haben. Sie dürfen natürlich den Maksu alles erklären; allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das zu empfehlen wäre.«
    »Ich verstehe.« Die Schattenleute suchen also meine Freunde für mich aus?, schoss es ihr durch den Kopf. Doch sie ärgerte sich nicht wirklich darüber. Schließlich war sie aus freien Stücken hergekommen.
    »Uns wurde gesagt«, seufzte es aus dem Schwärm der Maksu, »dass du zu den Eishöhlen geführt werden möchtest, um dich der genannten Gruppe anzuschließen. Hast du deine Meinung geändert? Wir sind bereit, neu zu verhandeln, wie …«
    »Nein, nein«, beschwichtigte sie, wobei sie den Trageriemen ihrer Schultertasche gerade zog. »Ihr seid richtig informiert. Wir können sofort aufbrechen, wenn ihr bereit seid.«
    » Wenn das so ist …« , erwiderten die Maksu. Sie wirbelten in funkelnden Kreisbahnen durcheinander und flogen dann in sanftem Bogen auf eine nahe gelegene Felsspalte zu. Ein glühender, ovaler Umriss erschien im Fels; dann füllte sich das Oval mit einem goldenen Licht, das so trüb war, als dringe es durch eine Nebelbank nach draußen. »Komm«, seufzten die Maksu.
    Vorsichtig rollte der Roboter auf das Oval zu, doch Antares schritt noch vor ihm in das goldene Licht. Sie trat durch eine leuchtende Transporttür und fand sich sogleich im hellen Licht einer Morgensonne wieder, umgeben von einer eindrucksvollen, grasbedeckten Steppenlandschaft. Indes hatte sie das Gefühl, nicht wirklich in der Steppe zu stehen; vielmehr kam sie sich vor wie ein vorbeiziehender Geist, der kurz innehielt, um die Aussicht zu genießen. Die Maksu wirbelten vor ihr her, ihr Leuchten eine Reflexion der goldenen Morgensonne.
    Die Steppe verschwand, und ein Sumpfland erschien; kleine spitze Farnwedel und flaumige Blüten umgaben Antares. Für die Dauer weniger Herzschläge nur sah sie diese Sumpflandschaft, dann befanden sich Antares, der Norg und die Maksu plötzlich tief in einem grünen Wald. Drei Sekunden später waren sie unter der Erde, in einer großen, ungleichmäßig erhellten Höhle. Aus der Ferne hörte Antares Stimmen, und ein gutes Stück weiter zu ihrer Rechten sah sie eine Gruppe – Touristen? –, die einem besser beleuchteten Pfad folgten. War sie am Ziel angelangt? Die Maksu wirbelten weiter vor ihr her, und plötzlich befanden sie sich in einer anderen Höhle, in der es kälter war – als liege sie tiefer unter der Oberfläche. Antares stand auf einem Felsvorsprung und blickte in einen tiefen, seltsam leuchtenden Spalt.
    Eis schimmerte dort unten, das von innen heraus zu leuchten schien.
    »Die Höhlen«, meinte der Norg neben ihr.
    Bandicut und die anderen näherten sich vorsichtig dem Eingang einer langgestreckten Höhle voller glitzernder Stalagmiten und Stalaktiten aus Eis. Säulen, hoch und senkrecht aufragend, sahen sie in der Höhle und tiefe, waagerechte Spalten, wellige Oberflächen, in die Luft stechende Eiskristalle. Alles schien in einem diamantgleichen, inneren Licht zu schimmern; hier und da pulsierte dieses Licht in den erstaunlichsten Farbtönen. Staunend ließen die Gefährten den Blick schweifen und hatten alle die gleiche Sorge: Waren sie wirklich am Ziel? Waren sie vor dem Boojum angekommen?
    Bandicut sah, dass Iks Atem dampfte. Die dunklen Augen des Hraachee’aners flackerten in ihrem inneren Feuer. Es war Ik unmöglich anzusehen, was in ihm vorging. »Können wir absolut sicher sein, dass das die Eishöhlen sind?«, wollte Bandicut

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