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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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da, und doch schien er Gewalt zu haben über die Straße, den gesamten Himmel und sogar das Meer dahinter. Der Wind zerzauste sein weißes Haar und seinen langen Bart. Seine Augen schienen genauso grau und schwer wie die Wolken und voller Kummer zu sein.
    »Was ist los?« fragte Eric scharf und stieg ab. Er trat zu dem alten Mann, und Mergwin packte seine Hände. Rhiannon wurde plötzlich der Gebrechlichkeit des alten Druiden und Runen-Meisters gewahr. Als sie ihn anstarrte, fiel ihr Blick auch hinter ihn auf das Meer.
    Die Küste war wieder voller Wikingerschiffe, große Schiffe mit kunstvoll geschnitzten Bugen, die wilde Tiere wie Drachen und Schlangen darstellten.
    Ihr Herz begann zu hämmern, aber Eric schienen die Schiffe nicht zu stören. Seine Aufmerksamkeit galt ganz dem alten Mann, der ihnen die Straße versperrt hatte.
    »Es ist der Ard-ri«, sagte Mergwin.
    »Großvater«, stieß Eric hervor. Sein Blick ließ Mergwin nicht los. »Er liegt im Sterben.«
    »Euer Vater hat nach Euch geschickt. Eure Mutter braucht Euch. Wenn Ihr mit der Morgenflut segelt, werdet Ihr Aed Finnlaith noch einmal sehen können.«
    Eric gab den Befehl, Mergwin ein Pferd zu bringen, dann stieg er wieder, auf. Schweigend ritt die Gruppe durch die Tore.
    Vor dem Haupthaus stieg Eric schnell ab und trat in die Halle. Rhiannon wollte auch absteigen und stellte fest, dass Patrick dastand, um ihr zu helfen. Seine Augen blickten sorgenvoll. Es schimmerten sogar Tränen darin.
    »Wird er wirklich nach Irland segeln?« fragte sie. Bitte, lieber Gott, dachte sie, mach, dass er geht. Halte ihn fern von mir, dass er mich nicht mehr berühren kann und ich wieder Lernen kann, ihn zu hassen! Mach, dass es mir nichts ausmacht.
    »Aber natürlich wird er gehen! Alle Menschen lieben den Ard-ri, besonders seine Kinder und Enkelkinder. Er ist ein großer Mann; er hat für Frieden gesorgt und ihn gehalten, und er hat allen Menschen Gerechtigkeit und Gnade widerfahren lassen. Ihr würdet ihn auch lieben.«
    Sie nickte, weil Patrick die Ankündigung vom bevorstehenden Tod des Ard-ri so sehr zu bedrücken schien. Sie versuchte ihre Erleichterung darüber zu verbergen, dass ihr Ehemann abreisen würde.
    Sie eilte zur Halle und hoffte, dass sie ohne Aufsehen in Adelas Zimmer entkommen und dort bleiben könnte, fernab von den Reisevorbereitungen. Wenn er sie nicht sah, würde er vielleicht auch nicht an sie denken. Doch bereits als sie durch den Gang gehen wollte, wurde sie aufgehalten. Mergwin erwartete sie am Eingang. Seine grauen Augen blickten brütend und anklagend. Woher hatte er gewusst, dass sie gerade jetzt hier durchgehen wollte? Was wollte er von ihr, bei all den anderen Dingen, die er jetzt im Kopf hatte?
    »Ich bat Euch, nicht zu gehen!« erinnerte er sie, und seine Stimme klang schmerzerfüllt und besorgt. Es tat ihr plötzlich sehr leid, dass sie ihn so verletzt hatte. Sie mochte ihn - sie konnte gar nicht anders, als ihn zu mögen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid. Wirklich, Mergwin, ich wollte Euch niemals weh tun. Und mir tut auch Euer Ard-ri leid. Er scheint sehr bewundert und geliebt zu werden, er muss ein sehr großer Mann sein. Ich werde aus ganzem Herzen für ihn beten. Alle hier werden für ihn beten.«
    Sie hatte nicht bemerkt, dass Eric lautlos hinter Mergwin den Gang betreten hatte, bis sie seine Stimme hörte. Kalt und scharf stieß er einen Befehl hervor: »Madame, Ihr braucht nicht hier für ihn zu beten. Ihr werdet uns morgen begleiten.«
    Ihr Blick sprang von Mergwins Augen zu denen ihres Ehemannes. In dem düsteren Gang sahen sie kobaltfarben aus. Sie war davon überzeugt, dass er sie gar nicht mitnehmen wollte - er wollte sie nur einfach nicht hierlassen, weil er wusste, wie sehr sie auf seine Abreise hoffte.
    Sie schluckte und kämpfte darum, sanft und vernünftig zu klingen. »Eric, ich fürchte, dass ich Euch im Wege sein werde. Es wird eine sehr schwierige Zeit für Euch werden.«,
    »Und ich möchte diese Schwierigkeiten nicht dadurch vergrößern, dass ich ständig darüber nachdenken muss, was hier bei Euch gerade passiert - ob Euch die Dänen gefangengenommen haben oder ob Ihr Euch dazu entschieden habt, einen Ausflug in ein dänisches Lager zu machen«, unterbrach er sie grob. »Ihr kümmert Euch am besten darum, Eure Sachen zu packen, obwohl Mergwin bereits Adela den Auftrag dazu gegeben hat.«
    »Aber, Mylord und Ehemann -«, begann sie vorsichtig.
    »Rhiannon, hört auf damit und beeilt Euch. Die

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