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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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können, brauchten sie alle etwas zu Essen.
    Sie seufzte leise und sah zu, wie die Ochsen und die Männer auf die Felder zogen. jetzt waren die Wikinger da. Eric hatte im Haus Männer zurückgelassen, die zwar stets ausgesprochen höflich zu ihr waren, sie aber auch ständig beobachteten. Nach ihrer Rückkehr hatten sie zwar keine Anstalten gemacht, sich in irgendetwas einzumischen, aber wenn sie zum Essen herunterkam, waren sie da. Da, wo der arme Egmund hätte sitzen sollen, saß ein Wikinger. Sie behaupteten zwar, Iren zu sein, aber sie waren Wikinger.
    Sie schauderte. Würden die Leute in zwanzig oder dreißig Jahren solche Sachen auch über ihre Kinder sagen?
    Nein, das sind keine Engländer, das sind Wikinger?
    Bei dem Gedanken wurde sie blaß . Sie durfte mit dem blonden Riesen, der so unbeirrbar und gnadenlos seinen Kopf durchsetzte, ganz einfach keine Kinder haben. Er war ein Fremder.
    Er war kein Fremder, dachte sie. Nicht nach ihrer Hochzeitsnacht. Röte stieg in ihre Wangen, und sie erinnerte sich an den langen Ritt nach Hause mit Mergwin und ihrer Eskorte. Sie war von dem alten Druiden fasziniert gewesen. Er hatte ihr die Zeit mit allerlei Geschichten vertrieben, wie z. B. über St. Patrick, der alle Schlangen vertrieben hatte, und über Aed Finnlaith, den großen Ard-ri, der die meisten Könige um sich versammelt hatte, um der Wikinger-Gefahr entgegenzutreten..
    »Und doch«, hatte sie dazu bemerkt, »eroberten die Wikinger Dubhlain!«
    Mergwin lächelte und zuckte die Achseln. »Und schlossen ein Bündnis mit dem Ard-ri. Und seit damals herrscht Friede, einige unbedeutende dänische Überfälle ausgenommen. Der Ard-ri verbringt viel Zeit in Dubhlain, und seine zahlreichen Enkelkinder zähmten das Land und unterwarfen aufrührerische Adelige. Olaf der Weiße, der Wolf von Norwegen, spricht sehr viel häufiger die irische Sprache als seine eigene. Er kleidet sich mit der königlichen irischen Tracht und errichtet starke irische Verteidigungsanlagen. Er ist sehr viel mehr ein Verteidiger des Landes als ein Eindringling.«
    »Jetzt«, beharrte Rhiannon, »aber gekommen war er als Eindringling.«
    »Seine Kinder sind ein Teil von Irland. Genauso wie das Kind, das du jetzt trägst, ein Teil von Alfreds. vereinigtem England sein wird. «
    Sie holte tief Luft und starrte ihn scharf an. »Ich trage kein Kind … «
    »Doch, das tust du. «
    »Woher wollt Ihr das wissen? Ihr könnt es einfach nicht wissen.«
    Er zuckte die Achseln. »Wie du willst. Aber es ist ein Junge, und Ihr werdet ihn Garth nennen. «
    Wieder holte sie Luft. Denn wenn sie jemals einen Sohn und die Namenswahl haben würde, dann würde sie ihn tatsächlich nach ihrem Vater benennen, den sie so sehr geliebt, aber nur so kurz bei sich gehabt hatte. Falls ein Wikinger so etwas erlauben würde. Wie konnte dieser Mann solche Dinge wissen?
    »Ihr habt mit Alfred, gesprochen«, murmelte sie.
    Er antwortete nicht, und sie wusste, dass das nicht der Fall war. Und jetzt, als sie wie blind über die Felder starrte, erinnerte sich Rhiannon sehr klar an seine Worte. Er konnte es einfach nicht wissen! Niemand konnte es so bald wissen.
    Sie saugte an ihren Wangen. Sie konnte nicht das Kind eines Wikingers zur Welt bringen. Vermutlich wünschte er sich einen legalen Erben, und sie konnte den Gedanken nicht ertragen, ihm auch nur etwas von dem zu geben, was er sich wünschte.
    Sie schloss die Augen und rief sich ihre Hochzeitsnacht in Erinnerung und fragte sich, ob es, wohl die Wahrheit wäre. »Lieber Gott, bei allen Heiligen, bewahre mich davor!« flüsterte sie und schauderte. »Ich werde nie mehr auf das heidnische Geschwätz eines Druiden hören!« schwor sie sich.
    Dann fuhr sie auf und starrte angestrengt über die Brüstung.
    Reiter kamen. Zuerst konnte sie nur die graue Masse einer großen Gruppe gegen den Horizont sehen. Dann, als sie immer näher kamen, konnte sie einzelne Reiter unterscheiden. Sie konnte das flatternde Banner sehen.
    Und ganz vorne erblickte sie den großen, weißen Hengst und die glitzernde Kettenrüstung, die Eric von Dubhlain zum Kampf angelegt hatte. Er ritt mit offenem Visier, sein silberner Helm thronte auf seinem Haupt. Er ritt mit dem Selbstvertrauen eines Gottes. Hinter ihm ritt ein Mann, der sein Banner hoch hielt die Zeichen des Wolfs.
    Sie kamen zurück! Und noch dazu so bald. Sie hatte um einen Sieg des Königs gebetet aber sie hatte nicht erwartet dass das so bald geschehen würde. Sie hatte nicht erwartet Eric von

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