Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

Titel: 02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
Vom Netzwerk:
ohne ihm zu antworten.
    Im Rückspiegel war soeben wieder der Buick aufgetaucht.
    »Die haben uns noch gefehlt!« brummte Alex. »Du hast die Ostagenten vergessen", sagte Charles, »da sind sie!«
    Dem Buick folgte in sechzig Meter Entfernung ein Fiat. »Das beginnt jetzt langsam ungemütlich zu werden", meinte Alex.
    »Denkst du!« erwiderte Charles. »Je närrischer es zugeht, desto mehr gibt's zum Lachen. Besteht eine Möglichkeit, die Sperre zu durchbrechen?«
    »Nein.«
    »Dann ist also die Lage verzweifelt?«
    »Dann laß mich jetzt handeln. Ich bin Spezialist für verzweifelte Situationen.«
    Charles parkte den Mercedes vorsichtig am Straßenrand. Der Buick und der Fiat, die im Abstand von jeweils einigen Metern folgten, blieben hinter dem Mercedes stehen.
    »Ich werde verhandeln, einverstanden?« sagte Charles. Alex nickte düster und zog seine Pistole. Charles trat gleichmütig auf die Fahrbahn, umschritt den Mercedes an der Vorderseite und kehrte durch das Gras des Straßenrandes zurück.
    Im Buick hatten die Nordafrikaner verblüfft an ihre Taschen gegriffen. Lennet wartete auf eine günstige Gelegenheit, um sich zu verdrücken.
    »Lassen Sie das Fenster herab", sagte Miß Saphir zu dem »Verletzten", indem sie die Scheibe neben ihrem Sitz herunterkurbelte. »Es wäre schade, wenn sie in Scherben gingen.«
    Charles machte ihnen, sichtlich in bester Laune, Zeichen.
    »Er verlangt, daß einer von uns aussteigt, um mit ihm zu sprechen", sagte der »Verletzte".
    »Ich werde gehen", erklärte Miß Saphir. »Bewachen Sie den Gefangenen. Bei der geringsten Bewegung...«
    Sie stieg aus. Der Ostagent sprang aus dem Fiat und schloß sich ihr an. Charles musterte beide mit belustigtem Blick.
    »Ich wünsche Ihnen einen guten Tag. Ich bedaure es unendlich, Sie dem schlechten Wetter aussetzen zu müssen.
    Doch es bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie davon in Kenntnis zu setzen, daß uns allen gemeinsam ein kleines Hindernis droht. Am Ende dieser geraden Strecke gibt es eine Biegung. Und hinter dieser Biegung befindet sich eine Polizeisperre. Nun fühle ich mich zwar - ohne Ihnen nahetreten zu wollen - imstande, einer Ihrer beiden Mannschaften die Stirne zu bieten, nicht aber einer Sicherheitsgruppe der französischen Polizei. Sie folgen mir noch?«
    Die lange Miß Saphir und der kleine Ostagent - es war Marcello Piombini - wechselten wütende Blicke.
    »Kehren wir um", sagte Marcello.
    »Eine ausgezeichnete Idee", erwiderte der Franzose, »gegen die ich jedoch zwei Einwände zu erheben habe. Erstens habe ich schon lange nicht mehr im Mittelmeer gebadet, und zweitens gibt es hinter uns eine andere Sperre.«
    »Was schlagen Sie also vor?« fragte Miß Saphir.
    »Ich schlage folgendes vor: Sie beide fahren voraus und lassen sich von der Polizei kontrollieren. Während sich die Polizeileute mit Ihnen befassen, breche ich durch und fahre weiter. Da Ihre Papiere sicher in Ordnung sind und Sie keinen Professor für Raketen-Forschung mit sich führen, werden Sie die Erlaubnis erhalten, Ihren Weg fortzusetzen. Dann geht die Verfolgungsjagd weiter, und wir haben alle halbwegs begründete Aussichten, unsere Aufträge zu einem guten Ende zu führen.«
    »Wer sagt uns, daß Sie nicht umkehren, sobald wir vorausgefahren sind? Wer sagt uns, daß wirklich eine Sperre existiert? Und daß eine zweite hinter uns liegt, he?« rief Piombini wutschnaubend.
    Charles maß ihn mit einem verächtlichen Blick.
    »Zweifeln Sie am Ende an meinen Worten?«
    Miß Saphir fragte trocken: »Und wenn wir uns weigern?«
    »In diesem Fall", seufzte Charles, »wären wir gezwungen, einen Riesenlärm zu inszenieren. In anderthalb Minuten wäre der Sicherheitsdienst da. Ich hätte dann zwar vom Gesichtspunkt meines Dienstes aus meinen Auftrag nicht sehr glücklich beendet, aber der Ihre wäre völlig danebengegangen.«
    Miß Saphir und Marcello Piombini wechselten von neuem unmutige Blicke.
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich rasch entschließen könnten", mahnte Charles liebenswürdig.
    »Ich nehme Ihren Vorschlag an", sagte Miß Saphir.
    »Danke. Übrigens werden Sie mir unverzüglich meinen jungen Freund zurückgeben, den Sie sich ausgeborgt haben, und zwar bewaffnet.«
    »Das werde ich bestimmt nicht tun.«
    »Das werden Sie bestimmt tun, anderenfalls wird nichts aus unserer Abmachung.«
    Miß Saphir zögerte, dann zuckte sie mit den Achseln: »Was soll ich schon mit Ihrem kleinen Witzbold...«
    Sie kehrte zu ihrem Wagen zurück und ordnete

Weitere Kostenlose Bücher