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02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

Titel: 02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen.
    Der Buick fuhr an und ließ den verkohlten Austin hinter sich zurück.

Eine Sperre wird durchbrochen
    »Was!« rief Silvia. »Sie lassen den armen Lennet im Stich?
    Aber die Nordafrikaner werden ihn doch umbringen! Wir müssen sofort umkehren und ihn retten.«
    »Mein Fräulein", sagte Charles, »es ist ja sehr schön, ein so empfindsames Gemüt zu haben. Hätte gern auch eins. Leider ist dies aber nicht mit unserem Beruf in Einklang zu bringen. Alex hatte recht. Wir hätten überhaupt nicht stehenbleiben sollen. Es reicht, daß wir Lennet verloren haben. Es kommt nicht in Frage, auch noch Herrn Propergol zu gefährden.«
    »Fahr schneller, Charles, und schweig", riet Alex mit sorgenvoller Miene.
    Silvia hielt mit Mühe die Tränen zurück. Lennet, ihr persönlicher Geheimagent, in den Händen eines ausländischen Geheimdienstes, und man konnte nichts unternehmen, um ihm zu helfen! »Was, glauben Sie, werden sie ihm antun?« fragte sie.
    »Sie haben keinen Vorteil davon, ihn kaltzumachen, wenn es das ist, was Sie beunruhigt, schönes Kind. Wahrscheinlich werden sie ihn unterwegs absetzen, falls sie ihm nicht ein wenig einheizen werden, um herauszubringen, wohin wir fahren. Aber da Lennet nichts weiß...«
    »Er weiß das, was du vorhin ausposaunt hast", erklärte Alex finster.
    »Stimmt! Hoffen wir also, daß er so verständig sein wird, es zu vergessen.«
    Aber auch Charles' Miene hatte sich verdüstert, und mit einem wütenden Blick brachte er den Mercedes auf Höchstgeschwindigkeit.
    Doch der große Buick schien sich nicht abschrecken zu lassen und blieb in gleicher Entfernung.
    In einem Spionagefilm, dachte Silvia, hätten wir einander schon längst über den Haufen geschossen.
    In Wirklichkeit jedoch hatten die Verfolger Angst, den Professor zu treffen, und die Franzosen nahmen auf Lennet Rücksicht. So blieb die Verfolgungsjagd friedlich.
    Alle halbe Stunde ergriff Alex das Sprechfunkgerät und rief »Sonne" Montferrand an, der seinerseits in ständiger Hörbereitschaft blieb.
    Um zehn Uhr morgens verkündete die Stimme Montferrands:
    »Nachricht für Sie. Die Polizei hat das Verschwinden von Galaxis entdeckt. Sperren werden an sämtlichen Straßen errichtet. Hubschrauber des Innenministeriums sind gestartet.
    Verdoppeln Sie Ihre Aufmerksamkeit. Sprechen.«
    »Wir haben Grün und Marone hinter uns gelassen, Herr Hauptmann. Ich bin bloß über die Gefangennahme besorgt, von der ich Ihnen bereits berichtet habe. Können Sie nichts dagegen unternehmen? Sprechen.«
    »Lieber Alex, Sie wissen recht gut, daß ich mit unseren Mitteln nichts unternehmen kann, und daß der Dienst weder die Armee noch die Polizei einzusetzen pflegt, um seine eigenen Agenten zu befreien, die so ungeschickt waren, sich erwischen zu lassen. Ende.«
    Hauptmann Montferrand legte in seinem Arbeitsraum im END den Hörer nieder. So entschieden und hart seine Worte geklungen hatten, sorgte er sich doch sehr um den jungen Lennet, den er selbst für den Geheimdienst erzogen hatte und dem er fast väterliche Gefühle entgegenbrachte. Im Augenblick waren ihm die Hände gebunden.
    Um zwölf Uhr mittags erkundigte sich Montferrand: »Jupiter von Sonne, hören Sie mich?«
    »Ich höre Sie!«
    »Ich habe die meisten Polizeisperren ausfindig gemacht. Der DTS hat offenbar die Richtung erraten, die Sie genommen haben, und wird Sie wahrscheinlich an der nächsten großen Straßenbiegung erwarten. Ende.«
    Alex studierte die Straßenkarte. »Die Polizei befindet sich gleich hinter der Biegung, am Ende der geraden Strecke, drei Kilometer von hier entfernt", sagte er ruhig.
    »Gibt es irgendeine Abzweigung?« fragte Charles ebenso gelassen.
    »Die Karte gibt nichts dergleichen an. Nicht einmal einen Fußweg.« Die beiden Geheimagenten tauschten Blicke.
    Wenn die Polizei den Gelehrten anhielt, der ihren Schutz ablehnte, würde es endlose Komplikationen geben. Dann würde die Mission des FND, die in völliger Verschwiegenheit vor sich gehen sollte, fehlgeschlagen sein. Charles verlangsamte automatisch das Tempo. Timotheus, der vor sich hingedöst hatte, schlug die Augen auf. Professor Marais geriet in Erregung.
    »Sagen Sie, meine Herren Offiziere, Sie werden sich doch nicht von einer Handvoll Polizisten zur Strecke bringen lassen?
    Ich habe Sie nicht bis hierher begleitet, damit wir knapp vor der Ankunft in die Zange geraten!« Er schien ernstlich böse zu sein.
    »Sieh mal an, die Afrikaner!« bemerkte Charles,

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