02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
Bett
miteinander geteilt. Nun scheinst du wegen ihrer Schwangerschaft einen
Moralischen zu haben. Mein Gott, Patrick, ich hatte den Eindruck, dass deine
Ehe kurz davor stand, in die Brüche zu gehen.«
Alex zögerte. »Wenn
ein Mann und eine Frau nicht miteinander schlafen, dann kann sie das
entfremden. Wenn du mich fragst, ist diese Regel Unsinn.«
»Es ist Sophies
Vorrecht«, sagte Patrick kurz angebunden. »Jedenfalls wird dies unser einziges
Kind bleiben. Ich werde ihr nicht erlauben, das alles ein zweites Mal
durchzumachen.«
»Sophie ist eine
gesunde junge Frau. Ich bin sicher, sie wird das Kind ohne Probleme auf die
Welt bringen.«
»So wie Charlotte?«
Alex' Körper
versteifte sich. Patrick wusste ebenso gut wie er, dass Charlottes gefährliche
Geburt ihrer Tochter nichts mit ihrer Größe oder ihrem Körperbau zu tun hatte.
»Ich sage doch
nur«, fuhr Patrick fort, »dass sogar große Frauen wie Charlotte in ernster
Gefahr schweben, wenn sie ein Kind erwarten. Sophie ist ein Winzling... wie
Mutter.«
Alex blickte zu
seiner liebreizenden, schlanken Frau hinüber und musste beinah lächeln
angesichts der Worte Patricks. »Große Frauen wie Charlotte«? Aber er hielt sich
zurück. Er wusste besser als jeder andere, wie sehr Patrick unter dem Tod ihrer
Mutter glitten hatte.
»Sophie ist nicht
Mutter«, sagte er entschieden. »Erinnerst du dich nicht, wie zerbrechlich
Mutter immer wirkte? Sophie ist zwar klein, aber nicht zerbrechlich.« Patrick
setzte zu einer Antwort an, aber in diesem Moment erschien Clemens in der Tür
zum Salon und verkündete die Ankunft des Marquis' und der Marquise von
Brandenburg.
»Maman!« Sophie eilte auf
die Tür zu.
Eloise empfing sie
mit einem französischen Wortschwall; ihr Vater lächelte nur liebevoll und
schlenderte auf die andere Seite des Zimmers. Obwohl Eloise ihre Tochter erst
zwei Tage zuvor gesehen hatte, war sie voller Ermahnungen und guter Ratschläge.
»Oh Maman«, sagte
Sophie belustigt. »Ein Milchbad? Puh!«
Eloise verfiel ins
Englische. »Ein Milchbad ist unabdingbar für die Konstitution einer Frau, und
du musst auf dich achten, während du enceinte bist. Denk an Marie
Antoinette! Sie hat jede Woche in Milch gebadet.«
»Ich möchte gar
nicht an diese arme Frau denken«, sagte Sophie mit einem Frösteln und
verdrängte den Gedanken an die Gattin von Louis XVI. »Und ich möchte auch nicht
in Milch baden, Maman. Das klingt furchtbar klebrig. Außerdem bin ich
überzeugt, dass Marie Antoinette diese Bäder nur wegen ihrer Haut und nicht
wegen ihrer Gesundheit genommen hat.«
Clemens erschien
erneut im Türrahmen. »Lady Skiffing; Lady Madeleine Corneille, Tochter des
Marquis de Flammarion, und Mrs Trevelyan; Mr Sylvester Bredbeck; Mister Erskine
und Peter Dewland.«
Sophies Herz schlug
ein wenig schneller. Es war ein unglücklicher Umstand, dass Madeleine zufällig
gleichzeitig mit anderen Gästen ankam. Sophie hatte gehofft, sie Eloise ohne
Zuschauer vorstellen zu können. Aber Sylvester Bredbeck war einer von Eloises
liebsten Freunden, und so begrüßte Eloise die neue Freundin ihrer Tochter hastig
und plauderte dann angeregt mit Sylvester.
Madeleine für ihren
Teil verspürte nichts als Dankbarkeit, als die angsteinflößende Marquise sie
mit einem freundlichen Lächeln entließ. Sie wandte sich um und begrüßte den
Gentleman an ihrer Seite, aber der Ausdruck in ihren braunen Augen wurde sofort
weicher, als sie sah, dass Erskine - Quill - das Stehen schwer
fiel.
Mit ihrer ganzen
angeborenen Vornehmheit brach sie sofort eine der Regeln, die sie von Sophie
gelernt hatte. Eine junge Dame bat nie darum, Platz nehmen zu dürfen, solange
ältere Personen noch standen. Doch Madeleine verkündete, dass sie nach der
Kutschfahrt ein wenig müde sei, und wenige Sekunden später saßen sie und ihre
Anstandsdame. Quill ließ sich mit einem erleichterten Seufzen in einen Sessel
sinken.
»Das ist ein
wohlerzogenes Mädchen«, sagte ihr Vater zu Sophie, als er an ihr vorbeiging.
»Ich habe gesehen, was sie für den älteren Dewland-Burschen getan hat.
Den mit dem albernen Spitznamen - Quill, nicht wahr?« Er schnaubte. »Wenn
du mich fragst, sollte ein Mann nicht nach einem Schreibgegenstand benannt
werden. Sehr wohlerzogen, und auch noch hübsch dazu. Viele junge Mädchen haben
heutzutage kein Fleisch mehr auf den Rippen.«
Sophie warf ihm
einen scharfen Blick zu. Ihr Papa würde doch wohl nicht versuchen, mit
Madeleine eine Tändelei anzufangen! Aber George
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